Länderupdate: Indien

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Indien
Flagge Indien
Land Republik Indien
Staatsform Parlamentarische Bundesrepublik
Hauptstadt Neu-Delhi
Einwohner 1.368.738.000
Fläche 3.287.469 km²
Ansprechperson Christian Wiebe

Indien ist ein multiethnischer Staat und mit mehr als 1,2 Milliarden Einwohnern. Damit ist das südasiatische Land nach China das bevölkerungsreichste Land der Erde. Die Bundesrepublik umfasst 28 Bundesstaaten. Das Land gilt, gemessen an der Bevölkerungszahl, als größte Demokratie der Welt. In den vergangenen Jahren stieß Indien außerdem in den Kreis der zehn größten Volkswirtschaften der Welt vor.

Auf dieser Seite erfährst du, was gerade im Indien so abgeht.
Und hier findest du weitere Infos zu unseren Projekten in Indien.

 

 

 

 

2021

November

Corona

Corona-Fallzahlen (01.11.2021)
Total cases: Recovered: Deaths: Total doses given:
34,29 M 33,67 M 458 K

1.062.631.351

Oktober

Corona

Corona-Fallzahlen (11.10.2021)
Total cases: Recovered: Deaths: Total doses given:
33,95 M 33,3 M 450 K

943 M

Indien feiert eine Milliarde COVID-Impfungen

Am 21.10. hat Indien eine Milliarde Impfdosen zum Schutz vor COVID-10 seit Beginn der Impfkampagne Mitte Januar 2021 verabreicht. Damit haben nach Angaben des indischen Gesundheitsministeriums drei Viertel der 944 Millionen zählenden erwachsenen Bevölkerung Indiens eine Erstimpfung erhalten, allerdings erst 30 Prozent eine zweite. Nachdem zunächst Mitarbeiter:innen des Gesundheitswesens priorisiert wurden, erfolgte eine Erweiterung auf alle 60-Jährigen und Älteren sowie auf 45-Jährige und Ältere mit Vorerkrankungen. Die nächste Phase begann am 1. April mit der Ausweitung auf alle, die 45 Jahre und älter waren. Vom 1. Mai konnten dann alle über 18 Jahre eine Impfung erhalten. Im Frühjawuhr 2021 litt Indien unter einem schweren Mangel an Impfdosen, während eine massive Anzahl an Neuinfektionen registriert wurden und die Todeszahlen enorm anstiegen. .
"Wir haben jetzt eine bedeutende Wegstrecke mit Hilfe vieler Menschen zurückgelegt", sagte N.K. Arora, Leiter der nationalen Beraterkommission für die COVID-Impfkampagne, gegenüber der DW. Jetzt gehe es darum, die restlichen 25 Prozent zu impfen."Dasist keine einfache Aufgabe. Wir mussten viel Arbeit vor Ort leisten, um unbegründete Ängste zu zerstreuen", berichtet Priscilla Rupali. Die Regierung hat das Ziel ausgegeben, bis Ende des Jahres der gesamten erwachsenen Bevölkerung vollen Impfschutz zu ermöglichen. Dafür müssten 900 Millionen Dosen verabreicht werden.

Kultur

Indien: Eine Festivalsaison im Schatten von Corona

Die Vorbereitungen laufen für das Durga-Puja-Festival. Im vergangenen Jahr war das Mega-Event in Nordindien ein Superspreading-Ereignis. Deshalb gelten diesmal strenge Auflagen für die Teilnehmer:innen.

Umwelt

Nach tagelangen Regenfällen sind bei Überschwemmungen und Erdrutschen in Indien und Nepal mindestens 128 Menschen ums Leben gekommen. Dutzende werden noch vermisst. Es wird von mehr Opfern ausgegangen. 
Der indische Premierminister Narendra Modi drückte auf Twitter sein Bedauern aus."Ichbin erschüttert über den Verlust von Menschenleben durch starke Regenfälle in Teilen von Uttarakhand. Mögen sich die Verletzten bald erholen. Es laufen Rettungsaktionen, um den Betroffenen zu helfen. Ich bete für die Sicherheit und das Wohl aller", schrieb Modi.
Nach Einschätzung von Expert:innen nimmt die Gefahr solcher Unwetterereignisse durch den Klimawandel und den Bau von Staudämmen und die Abholzung der Wälder weiter zu.
Eine Woche nach der Katastrophe wird davon ausgegangen, dass über 180 Menschengestorben sind.

September

Corona

Corona-Fallzahlen (01.09.2021)
Total cases: Recovered: Deaths: Total doses given:
32,8 M 31,9 M 439 K

639 M

Gesundheit

Gegen das Nipah-Virus gibt es derzeit weder Impfung noch Behandlung und bedarf vielseitiger Erforschung. In Südindien ist es zu einem Ausbruch mit mindestens zwei Toten gekommen. Das Nipah-Virus kann Fieber, Atemwegserkrankungen und tödliche Hirnhautentzündungen verursachen. Nach Angaben der WHO liegt die Sterblichkeitsrate der bisherigen Ausbrüche zwischen 9 und 100 Prozent. Erstmals wurde das Virus 1998 in Malaysia nachgewiesen und wird von Flughunden übertragen.

Umwelt 

Himalaya: Fatale Kombination aus Klimawandel und Zersiedelung

Sturzfluten und Erdrutsche haben in Indien in diesem Sommer Siedlungen zerstört und Menschen getötet. "Das Wasser stieg, ganz langsam", erinnert sich eine 26-Jährige. "Meiner Schwester hat gar nicht mitbekommen, dass Wasser in ihr Haus eingedrungen war." Insgesamt war ein Anstieg der Erdrutsche um 116 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. 

Himalaya-Dörfer wie Chetru liegen in einer Region, die aufgrund des riesigen Eisschildes, der die größte Menge an gefrorenem Wasser außerhalb der Polkappen enthält, als "dritter Pol" der Erde bezeichnet wird. Wissenschaftler warnen davor, dass die Region im kommenden Jahrhnudert aufgrund des Klimawandels mit schnell schmelzenden Gletschern und zunehmend unregelmäßigen Niederschlagsmustern konfrontiert sein wird.   

Aktivisten machen nicht nur den Klimawandel, sondern die ungezügelte Bebauung, die durch den Tourismus und das schnelle, unregulierte Wachstum der Städte vorangetrieben wird, mitverantwortlich, welche die Auswirkungen des Klimawandels verstärken. "Im öffentlichen Diskurs ist es am einfachsten, das allein auf den Klimawandel zurückzuführen", sagt Manshi Asher, eine Umweltaktivistin und Mitbegründerin des lokalen Forschungskollektivs Himdhara. Dadurch werde vermieden, dass die Probleme der ungeplanten Bebauung, der mangelnden Regulierung und des ausufernden Tourismus angegangen werden, argumentiert Asher. 

August

Corona

Corona-Fallzahlen (02.08.2021)
Total cases: Recovered: Deaths: Total doses given:
31,6 M 30,8 M 412 K

461 M

Nationalismus

Indiens Hindunationalisten benennen Städte um

Nach der britischen Herrschaft, wurden dutzende Städte, Straße und Plätze in Indien umbenannt. Man wollte das koloniale Erbe abschütteln. Kalkutta wurde zu Kolkata, Madras zu Chennai, Bangalore zu Bengaluru.
 
Nun haben die Hindunationalisten von Ministerpräsident Narendra Modi ein neues Ziel:
Muslimische Geschichte aus Ortsnamen zu tilgen. Inzwischen wird die muslimische Herrschaft im Mittelalter nämlich als kritischer empfunden als die britische des letzten Jahrhunderts.
 
Der Regierung wird deshalb eine Politik vorgeworfen, die religiöse Minderheiten ausgrenzt - aktuell leben immerhin 170 Mio. Muslim:innen in Indien - und das Land zu spalten versucht. Und diese Ausgrenzung geschehe eben auch durch die Umbenennungen, sagt Professor Ahmed:"Esgeht dabei auch darum, die Geschichte umzuschreiben. Und dazu gehört, dass man das mittelalterliche Indien ausradiert. Denn in deren Version der Geschichte ist diese Zeit mit muslimischer Dominanz gleichgesetzt."

Umwelt

 
In Indien liegen 14 der 15 Städte mit der weltweit am stärksten verschmutzten Luft(WHO,2020). Gegen die permanente Luftverschmutzung in Indiens Hauptstadt Neu-Delhi ist nun ein sogenannter"Smog-Turm"eingeweiht worden. Der Turm ist 24 Meter hoch. Er hat 40 große Gebläse und 5000 Filter. Nach den Berechnungen der Ingenieure kann der"Smog-Turm"die Hälfte der Schadstoffe aus der Luft filtern, wenn seine Gebläse rund 1000 Kubikmeter Luft pro Sekunde durch die Filteranlagen pumpen. Dies entspreche einem Leistungsvermögen von einem Kilometer Umgebung. Die Ausgaben für den Turm liegen umgerechnet bei mindestens 1,7 Millionen Euro.
 
Allerdings wird das Projekt von Expert:innen heftig kritisiert. Es sei eine“Geldverschwendungohne wissenschaftliche Grundlage”. Für einen effizienten Einsatz seien zahlreiche Türme und große Summen öffentlichen Geldes erforderlich."Wirsollten klar sagen, dass dies Unsinn ist, eine absolute Verschwendung", sagte Karthik Ganesan vom Rat für Energie, Umwelt und Wasser. Stattdessen müsse bei den Gründen der Luftverschmutzung angesetzt werden, sagte Wissenschaftlerin Anumita Roychowdhury vom Centre for Science and Environment. Die Regierung sollte gegen das viele Verbrennen von Müll vorgehen und Elektrofahrzeuge sowie den Einsatz sauberer Brennstoffe fördern.

Wirtschaft

Arbeit trotz Kriese
 
Die Corona Pandemie hat viele Bürger:innen in Arbeitslosigkeit gestürzt. Teilweise ist die Armut so schlimm, dass Familien sich kein Essen mehr leisten können und an Selbstmord denken. Aus dieser Situation versuchen die Dabbawalas herauszuhelfen. Sie betreiben einen 139 Jahre alten Lieferdienst für Essen. Derzeit sind 5000 Menschen in Neu Dehli beschäftigt. 
Viele davon hatten während Corona ihren Job verloren. Von dem Aufschwung der lokalen Lieferdienste profitieren nicht nur die“Lunchboxmen”,sondern auch die Restaurants.

Juli

Corona

Corona-Fallzahlen (01.07.2021)
Total cases: Recovered: Deaths: Total doses given:
30,4 M 29,4 M 398 K

327 M

Impfbetrug

Offenbar wurden tausende Menschen in Impfzentren der indischen Großstädte Mumbai und Kolkata Kochsalzlösung gespritzt. Aufgefallen ist es den Impfwilligen vor allem, weil sie keinerlei Nebenwirkungen hatten. Zudem konnten sie in der indischen Corona-App trotz vermeintlicher Impfung kein Zertifikat erhalten. Die Polizei ermittelt, die Betroffenen sind empört.
 
 
Radio Mewat gibt es eigentlich schon seit Jahrzehnten im Bezirk Nuh in Haryana. Der Sender klärt über verschiedene wie medizinischen Grundversorgung oder Frauenrechte auf.
 
Als Covid-19 ausbrach, nahmen die Mitarbeitenden des Senders auch diese Herausforderung an. Ihr Ziel: Fake News zu bekämpfen, damit die Menschen die Sicherheitsprotokolle befolgen und sich impfen lassen.

Politik

Zwölf Minister in Indien zurückgetreten

Darunter der Geunsheits- und Justizminister.
 
Im Umgang mit der Corona-Krise hatte Gesundheitsminister Harsh Vardhan keine glückliche Hand: Nach offiziellen Zahlen sind mehr als 400.000 Menschen an oder mit Covid-19 gestorben. Das Impfprogramm des Subkontinents begann im Januar, doch sind bisher weniger als fünf Prozent der 1,3 Milliarden Einwohner vollständig geimpft.
 
Auch Ravi Shankar Prasad, Minister für Justiz und Informationstechnologie, trat zurück. In den vergangenen Monaten hatte er sich  einen erbitterten Streit mit ausländischen Internetkonzernen geliefert. Das zuständige Ministerium hatte neue Richtlinien erlassen, die Onlinenetzwerke verpflichten, Informationen über die ursprünglichen Verfasser von Inhalten im Netz preiszugeben, die nach Einschätzung der indischen Behörden die staatliche Souveränität, Sicherheit oder die öffentliche Ordnung gefährden könnten.
 
Regierungschef Narendra Modi strebt eine umfassenden Kabinettsumbildung an. Damit will er Beobachtern zufolge mehr Wissen und Erfahrung zur Halbzeit seiner derzeitigen Amtszeit in die Regierung bringen. Auch mehr Regionen und Kasten sollen künftig vertreten sein. 40 Minister wurden bereits ausgetauscht. Sein Ministerrat hat derzeit 52 Mitglieder, könnte aber bis auf 82 ausgeweitet werden.

Mizoram-Assam-Konflikt

Assam und Mizoram: Warum der Frieden zwischen den zwei indischen Bundesstaaten brüchig ist
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Sechs Polizisten aus Assam starben, nachdem Schusswechsel mit Polizisten aus Mizoram. 80 weiterewurden am Montag verletzt. Beamte beider Seiten, einschließlich der Ministerpräsidenten, beschuldigen sich gegenseitig, die Gewalt provoziert zu haben. Obwohl es seitdem zu keinen neuen Gewalttätigkeiten gekommen ist, halten die Spannungen an.
 
Woher kommt dieser Konflikt?
 
Mizoram und Assam liegen in der nordöstlichen Region Indiens, die sich vom schneebedeckten Himalaya unterhalb von Tibet bis zu den Ebenen von Bangladesch erstreckt und im Osten an die Dschungel von Myanmar(Birma)grenzt.
 
Unter der Kolonialherrschaft war Mizoram Teil von Assam. Die Region wurde erst 1972 - fast drei Jahrzehnte nach der Unabhängigkeit Indiens - als eigenständiges Bundesverwaltungsgebiet anerkannt. Im Jahr 1987 wurde sie zu einem vollwertigen Bundesstaat.
 
Drei Bezirke in Assam - Cachar, Hailakandi und Karimganj - haben eine 164 km lange gemeinsame Grenze mit drei Bezirken in Mizoram. An mehreren Stellen ist diese jedoch umstritten, wobei sowohl Assam als auch Mizoram sich gegenseitig beschuldigen, in ihr Land einzudringen.
 
Der erste Streit brach 1994 aus und führte zu mehreren Gesprächsrunden, die von der Bundesregierung vermittelt wurden. Doch die sporadischen Zusammenstöße hielten an.
 
Im Oktober 2020 eskalierten die Spannungen auf ein noch nie dagewesenes Niveau, als Bewohner von Assam und Mizoram zweimal innerhalb einer Woche aufeinander trafen. Mindestens acht Menschen wurden verletzt, als wütende Bewohner Hütten und kleine Geschäfte auf beiden Seiten in Brand setzten. Im Mittelpunkt der Auseinandersetzung stand eine von Assam durchgeführte"Räumungsaktion"entlang eines umstrittenen Grenzabschnitts. Berichten zufolge verbrannten die Behörden des Bundesstaates ein Bauernhaus und Ernten in dem Gebiet. Die Regierung von Mizoram reagierte daraufhin mit der Stationierung von Truppen in Gebieten, die Assam als Teil seines Territoriums bezeichnet.
 
Bewohner beider Bundesstaaten blockierten außerdem wichtige Autobahnen und brachten den Verkehr für fast drei Wochen zum Erliegen, bis die Bundesregierung eingriff, um die Spannungen zu entschärfen.

Naturkatastrophen

Mosun
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In diesem Jahr treffen die Monsun-Unwetter die Menschen in manchen Regionen Indiens so
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hart wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Im Bundesstaat Maharashtra kam es in Folge der Starkniederschläge zu einem Erdrutsch. Dabei sind alleine 72 Menschen gestorben.
 
Nach 24 Stunden ununterbrochenen Starkregens war auch in der Region um die Stadt Chiplun rund 250 Kilometer südlich von Mumbai der Fluss Vashishti über die Ufer getreten. Die Behörden verzeichneten dort Wasserstände von bis zu 3,50 Meter.
 
Neben den zahlreichen Toten haben hunderttausende Menschen ihre Häuser verloren und mussten in Not-Camps Zuflucht suchen. Der Wiederaufbau wird das Land wohl noch eine ganze Zeit beschäftigen. Doch es gab auch viel Hilfsbereitschaft: Eine junge Fußballmannschaft soll vor ein paar Tagen 300 gestrandete Familien in Kerala gerettet haben, wie indische Medien
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berichteten. Die Armee wurde angewiesen, per Flugzeug Essen in abgeschnittene Dörfer zu bringen. Auch die Landwirtschaft leidet unter dem Dauerregen:
Bäuerinnen in der Nayagarh-Region müssen ihre gesamten Reis-Setzlinge neu pflanzen. Allgemein müssen viele Bauern große Einbußen in der Nahrungsmittelproduktion verzeichnen müssen.
 
Für die kommenden Wochen gibt es keine Entwarnung: Der Monsun dauert in Südasien gewöhnlich von Juni bis September. Jedes Jahr kommen dabei Hunderte Menschen ums Leben.

Juni

Corona

Corona-Fallzahlen (01.06.2021)
Total cases: Recovered: Deaths: Total doses given:
28M 25,7M 329K

209 M

 
Obwohl in Indien die Fallzahlen sinken und Maßnahmen gelockert werden, warnen Expert:innen, dass das Land noch einen langen Weg vor sich hat, um das Coronavirus unter Kontrolle zu bekommen.
Nachdem die Krise sich im April und Mai zuspitzte, bauten viele Staaten ihre Gesundheitsinfrastruktur aus - mit der notwendigen medizinischen Ausstattung, mit Medikamenten und einem Ausbau der Intensivbetten. 
Auf dem Höhepunkt der zweiten Welle im April und Anfang Mai gab es oft mehr als 400.000 Neuinfektionen pro Tag. An diesem Donnerstag meldete Indien aber nur 62.480 Fälle, ein starker Rückgang im Vergleich zum vorherigen Monat.
Doch viele machen sich Sorgen, dass dem Land eine dritte Welle bevorstehen könnte. Denn die Impfkampagne kommt nur langsam in Gang und neue Varianten könnten sich entwickeln und verbreiten. Außerdem kämpft Indien weiter mit einem akuten Mangel an Sauerstoff und Medizin, während viele Patient:innen vor Krankenhäusern sterben, weil es nicht genug Betten gibt.

Sollte es zu einer dritten Welle kommen, werde diese vor allem Kinder treffen. Deswegen will auch der westindische Bundesstaat Maharashtra die Anzahl an COVID-19-Betten in der Pädiatrie erhöhen, von 600 auf 2.300. Das Finanzzentrum Mumbai versucht jetzt schon, mehr Beatmungsgeräte, Monitore und anderes medizinisches Equipment zu beschaffen. 

"Wir sind bereit. Wir haben vier COVID-Pflegestationen mit pädiatrischen Einheiten, in denen mehr als tausend Kinder behandelt werden können", sagte Iqbal Sinhgh Chahal, Mumbais Kommunalbeauftragter, gegenüber der DW. 

Auch der ostindische Bundesstaat Jharkhand hat einen neuen Plan angekündigt: 20 pädiatrische Intensivbetten sollen in jedem Bezirk eingerichtet werden. Außerdem sollen alle Krankenzentren, die sich eigentlich um die Versorgung Unterernährter kümmern sollen, so umgewandelt werden, dass sie COVID-Patient:innen intensiver pflegen können als normale Krankenstationen. Der Plan ermittelt auch, welche wichtigen Ressourcen und Medikamente die jüngeren Altersgruppen brauchen. "Ich glaube, wir sind für eine mögliche dritte Welle besser vorbereitet. Es könnte zu Engpässen kommen, aber die Krankenhäuser und Behörden haben präventiv gehandelt", so Priscilla Rupali, eine Spezialistin für Infektionskrankheiten am Christian Medical College in Jharkhands Hauptstadt Ranchi.

Video Empfehlung: So leiden Kinder in der Pandemie (DW)

Kaschmir

Premierminister Modi verspricht Wahlen in Kaschmir
IND Modi ElectionsKashmir.jpg

Der indische Premierminister Narendra Modi hat angekündigt, dass seine Regierung bald Wahlen in Jammu und Kaschmir abhalten will.

Er sagte den regionalen Oberhäuptern in Delhi, dass Wahlen abgehalten werden könnten, nachdem eine Übung zur Neuordnung der Grenzen der Versammlungssitze durchgeführt worden sei. Dies war das erste Treffen dieser Art. Die Beziehungen zwischen Delhi und dem mehrheitlich muslimischen Kaschmir-Tal haben sich in den letzten Jahren verschlechtert. Die Regierung von PM Modi verhängte 2018 eine direkte Herrschaft, nachdem die Koalition seiner Partei mit einer lokalen Partei zerbrochen war.

Wirtschaft

Dank China und Indien: Asien überwindet Corona-Investitionskrise

Vier Prozent Zuwachs: Das Asien-Kapitel im neuesten Bericht der UN-Handels- und Entwicklungskonferenz UNCTAD kann sich sehen lassen. Insgesamt 535 Milliarden US-Dollar (449Milliarden Euro) an Ausländischen Direktinvestitionen (FDIs) flossen nach Asien. Besonders China und Indien waren für Investoren im Corona-Krisenjahr offenbar interessant, wie aus dem World Investment Report 2021 hervorgeht.

Der leichte Anstieg ging einher mit einem steilen Fall der FDIs auf globaler Ebene angesichts der stärksten Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg. Rund eine Billion US-Dollar wurde investiert, das entspricht einem Minus von 35 Prozent. Damit lagen die globalen Investitionsströme fast ein Fünftel unter den Werten nach der globalen Finanzkrise 2009.
Besonders dramatisch war der Rückgang der ausländischen Investitionen in Industrienationen - Europa musste einen Rückgang um 80 Prozent hinnehmen. Dank der stabilen Geldflüsse nach Asien schnitt die Gruppe der Schwellenländer besser ab: Sie machten zwei Drittel der globalen FDIs aus - 2019 waren es noch weniger als die Hälfte gewesen.
 
In Indien stiegen die FDIs um 27 Prozent auf 64 Milliarden Dollar, was hauptsächlich auf Funktionen und Unternehmenszukäufe zurückzuführen ist. Im vergangenen Jahr haben global agierende Konzerne, darunter Techgiganten wie Google und Facebook, rund 27 Milliarden Dollar allein in das Unternehmen Reliance Industries gesteckt. Sie wetten darauf, dass der Konzern des indischen Milliardärs Mukesh Ambani ein großer Player in den Bereichen Tech und E-Commerce wird.

Feminismus

Indien virale Hochzeitsanzeige: Die Feministin auf der Suche nach einem Mann, der nicht furzt und nicht rülpst

Was als privater Scherz zwischen Freund:innen begann, war bald in den sozialen Medien verbreitet und löste viel Kritik aus, welche die gesellschaftliche Situation Indiens widerspiegelt: ein Land, das vom Patriarchat durchdrungen ist, in dem Feminismus oft als Schimpfwort angesehen wird und Feministinnen als männerhassende, ausschweifende Frauen missverstanden werden - sowohl von Männern als auch von Frauen - die Anzeige löste auch diejenigen aus, die unhöfliche und beleidigende Nachrichten verschickte.

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Mai

Corona

Corona-Fallzahlen (03.05.2021)
Total cases: Recovered: Deaths: Total doses given:
19,5 M 16,3 M 215 K 

?

 

 

Solidarität gegen Saatsversagen

Die Todeszahlen in Indien steigen weiterhin dramatisch an. Neu Dehli baut 100 neue Einäscherungsanlagen. Freiwillige Helfer:innen kümmern sich um die Covid-19 Patient:innen und Verstorbenen. 
 
Inmitten der Corona-Pandemie muss Indien auch gegen den "Schwarzen Pilz" ankämpfen - eine oft tödliche, aber normalerweise seltene Krankheit, die nun tausendfach unter Covid-Patient:innen aufgetreten ist.
 
Was ist der "Schwarze Pilz" für eine Krankheit?
 
Nach Angaben der US-Seuchenkontrollbehörde CDC wird die Krankheit durch Schimmelpilze ausgelöst, die in Erde und verwesendem, organischem Material wie verrottendem Laub gedeihen. Sie gelangen durch Einatmen oder über Hautverletzungen in den Körper und befallen dort in der Regel die Nebenhöhlen. In Krankenhäusern können sich die Pilze über Luftbefeuchter ausbreiten oder über Sauerstofftanks, die verschmutztes Wasser entfalten. Die Infektion ist aber nicht von Mensch zu Mensch übertragbar.
 
Wie gefährlich ist sie?
 
Die Pilzinfektion ist sehr aggressiv und muss schnell behandelt werden. Laut CDC liegt die Todesrate bei 54 Prozent, Infizierte sterben oft binnen weniger Tage. Die Krankheit geht häufig mit einer schwarzen Färbung der Nase einher. Durch die Infektion abgestorbenes Gewebe muss abgetragen werden, sodass Ärzt:innen ihren Patient:innen manchmal Teile des Gesichts entfernen müssen, damit der Pilz nicht ins Gehirn vordringt. Normalerweise kann das menschliche Immunsystem die Pilzinfektion abwehren, doch Menschen mit einem geschwächten Immunsystem wie Transplantierte oder Krebspatient:innen können erkranken. Auch Menschen mit Diabetes haben ein erhöhtes Risiko.
 
Warum sind COVID-19-Patient:innen gefährdet?
 
Bei Corona-Patienten kann ein gefährliches Phänomen namens Zytokin-Sturm auftreten. Dabei reagiert das Immunsystem des betroffenen Menschen über und greift auch dessen Organe an. Einige Ärzt:innen sehen auch die übermäßige Verabreichung von Steroiden (Kortison) an Corona-Patient:innen als Risikofaktor. "Die Leute haben angefangen, sie reichlich, übertrieben und unangebracht einzusetzen", sagt Srinath Reddy von der Public Health Foundation of India. 
 
Wie viele Fälle gibt es?
 
In normalen Zeiten treten in Indien nur ein paar Dutzend Mukormykose-Fälle pro Jahr auf. Die Zeitung "Hindustan Times" gab die Zahl der Fälle unter Berufung auf ein Regierungsdokument nun mit mindestens 7250 an. Allein der Bundesstaat Maharashtra meldete mehr als 2000 Fälle, der Bundesstaat Gujarat zählte nach Behördenangaben rund 1200 Infektionen. Zur aktuellen Zahl der Todesopfer durch Mukormykose machen die Behörden bislang keine Angaben. Die "Hindustan Times" spricht von mindestens 219 Toten, doch die tatsächliche Zahl ist vermutlich deutlich höher.
 
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
 
In Indien herrscht Knappheit an Amphotericin B, dem wichtigsten Medikament gegen Mukormykose. Die Regierung und die Pharmabranche des Landes haben Mühe, die Produktion hochzufahren. Der Gesundheitsaktivist Amulya Nidhi kritisiert, die indische Regierung habe es bereits versäumt, genug von Corona-Medikamenten wie Remdesivir bereitzustellen. Nun wiederhole sich dieser Fehler beim "Schwarzen Pilz"."DieRegierung hätte handeln müssen, als sie vom allerersten Fall erfuhr", sagt er.

Hazards

Zyklon Yaas

Ein heftiger Wirbelsturm ist auf die Küstenregion im Osten Indiens getroffen. Der Zyklon "Yaas" erreichte Windgeschwindigkeiten zwischen 130 und 140 Kilometer pro Stunde, wie der indische meteorologische Dienst mitteilte. Hunderttausende Menschen mussten fliehen, mindestens fünf Menschen starben, wie lokale Behörden berichteten.
Der Zyklon brachte viel Regen und hohe Wellen. Die Küstenstadt Digha sei von Wellen, die die Höhe eines doppelstöckigen Busses hatten, regelrecht überspült worden. Zahlreiche Deiche seien gebrochen, 20.000 Häuser sollen beschädigt worden sein, berichtete die Regierungschefin des Bundesstaates Westbengalen, Mamata Banerjee.

April

Corona

Corona-Fallzahlen (09.04.2021)
Total cases: Recovered: Deaths: Total doses given:
13 M 11,4 M 167 K 

90.198.673

Mehr als 100.000 Neuinfektionen an einem Tag
India Covid.jpeg
In Indien hat die Zahl der Neuinfektionen einen neuen Rekord erreicht: Erstmals wurden an einem Tag mehr als 100.000 neue Fälle erfasst. Der reichste Bundesstaat Maharashtra mit der Metropole Mumbai ist aktuell besonders von der COVID-19 Pandemie betroffen.

"It’s like beeing hit by a tsunami”

Im Verlauf des Monats verschlimmerte sich die Corona-Lage zunehmend. Zuletzt war von bis zu 300.000 Neuinfektionen pro Tag die Rede. Trotz Internationaler Hilfe verbesserte sich die Lage wenig. Wegen der drastischen Lage stoppt Deutschland die Einreise aus Indien. 

Erfolgreiche Impfkampagne

Die weltweitgrößte Impfkampagne in Indien lief bisher überraschend reibungslos. Nun hat die Regierung allen Menschen ab 45 Jahren ein Impfangebot gemacht. Diese Gruppe umfasst ca. 300 Millionen Menschen. Ab Maisollen dann die unter 18 Jährigen an der Reihe sein.

Bollywood

Der aufstieg der Desi-Mädchen

Der Dokumentarfilm findet heraus, wie Bollywoods Hauptdarstellerinnen die Form brechen, nicht nur das Liebesinteresse zu spielen, sondern den Film zu führen.#femaleempowernment

Kaschmir-Konflikt

 
Indien und Pakistan beschwören weiterhin ihren guten Willen. Der Waffenstillstand in der von beiden Staaten beanspruchten Kaschmir-Region soll endgültig halten. Zwischen den beiden verfeindeten Nachbarländern liegt die "Line of Control" (LoC), die inoffizielle Grenzlinie. Beide Staaten erheben Anspruch auf Kaschmir und führten in der Vergangenheit mehrere Kriege um das Gebiet. Vor knapp zwei Jahren wäre es beinahe erneut zum Krieg gekommen. Durch den stabilere Lage seit Anfang des Jahres kommt nun lagsam das Leben in die umliegenden Dörfer zurück.

Sri Lanka

 
Auch zwei Jahre nach dem Selbstmordanschlag auf die Zionskirche in Batticaloa an der Ostküste Sri Lankas sind die Wunden der freikirchlichen Gemeinde nicht verheilt: 31 Mitglieder der Gemeinde starben am Ostersonntag 2019, darunter viele Kinder. 86 Gemeindemitglieder wurden schwer verletzt. Einige konnten bis heute nicht in ihr gewohntes Leben zurückkehren.
 
Das Komitee für Gerechtigkeit der Erzdiözese von Colombo verlangt jetzt in einem offenen Brief, den damaligen Präsidenten Maithripala Sirisena und weitere Regierungsmitglieder vor Gericht zu stellen. Sirisena selbst hatte die Untersuchung der Anschläge in Auftrag gegeben. Der Bericht zeige klar, so heißt es in dem Brief, dass Sirisena und Sri Lankas Geheimdienstverantwortliche präzise Informationen mehrere Tage vor den Attentaten erhalten hätten. Die kamen aus Indien. Doch Sirisena habe nichts getan, um die Selbstmordanschläge zu verhindern.

März

Corona

Doppelmutante breitet sich in Indien aus

Während die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Indien weiter steigt, wächst die Sorge vor der kürzlich entdeckten Doppel-Mutante des Erregers. Die Kombination der britischen Mutante mit der südafrikanischen verbreitet sich jetzt auch in Indien. Sie soll nach ersten Einschätzungen noch ansteckender und vor allem möglicherweise auch resistent gegen die meisten vorhandenen Impfstoffe sein.
 
Indien wird derzeit auch als “Apotheke der Welt” bezeichnet. In den letzten Monaten half Indien anderen Ländern mit COVID-19-Impfstoff aus und exportierte massenweise Impfdosen. Doch jetzt steigt die Zahl der Neuinfektionen im Land wieder deutlich. Uneingeschränkte Lieferungen sind damit erst einmal vorbei.

Kumbh Mela Fest
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Alle zwölf Jahre findet das heilige Hindufest Kumbh Mela am Gangesufer im nordindischen Haridwar statt. Auch in Pandemie-Zeiten gibt es da keine Ausnahme. Trotz der Coronaauflagen werden Millionen Pilger erwartet.

Pazifischer Ozean
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Beim virtuellen Gipfeltreffen der Länder Indien, Japan, Australien und USA (“Quad-Gruppe”) will die Regierung in Delhi unter anderem das Thema maritime Sicherheit im Indischen Ozean zur Sprache bringen. Dabei geht es um die zunehmende Präsenz chinesischer Kriegsschiffe in den Gewässern zwischen dem Horn von Afrika auf der einen Seite und der Andamanen-See auf der anderen Seite des indischen Subkontinents.

Myanmar

Wegen der Konflikte im Nachbarland Myanmar fürchtet sich Indien vor einem Anstieg an Geflüchteten. Die Regierung in Neu-Delhi forderte die vier an Myanmar grenzenden Bundesstaaten auf, entsprechende Vorkehrungen zu treffen. In Mizoram, Manipur, Nagaland und Arunachal Pradesh wurden die Grenztruppen in Alarmbereitschaft versetzt. Unter den Geflüchteten sind Dutzende Sicherheitskräfte, weil sie es ablehnten, den Schießbefehl auf Zivilist:innen zu befolgen.

Klimawandel
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Die 22-jährige Disha Ravi unterstützt die andauernden Bauernproteste und kämpft gegen den Klimawandel. Nun muss sie sich vor Gericht verantworten, da Indiens Regierung in ihr eine Verschwörerin sieht. Ihre Freund:innen sprechen von Einschüchterung einer Bewegung. Die rechtsgerichtete hindu-nationalistischen Partei von Premierminister Narenda Modi fürchtet offenbar, dass Ravi zur Leitfigur der Umweltbewegung Indiens wird. Denn bei Fridays for Future organisiert sich ein Teil der jungen Generation des Landes und ruft - so wie Ravi - zu Umweltstreiks, Aufräumaktionen an Gewässern oder Workshops auf.

Februar

Himalaya
India Flut Rettungskräfte.jpeg

Im nordindischen Bundesstaat Uttarkhand ist ein Gletscher von einem Berg im Himalaya abgebrochen und in einen Fluss gefallen. Dies hatte eine Flutwelle ausgelöst. 34 Menschen starben. Zwei Wasserkraftwerke wurden zerstört. In den Wasserkraftwerken wurden Dutzende Menschen eingeschlossen. Hunderte Rettungskräfte waren im Einsatz. Im Hinblick auf den Klimawandel und die wachsende Bebauung (Wasserkraft) am Himalaya erwarten Forscher:innen eine Häufung entsprechender Katastrophen.

Bauernproteste
India Bauernproteste.jpeg

Weiterhin gehen tausende Bauern in Indien auf die Straße, um gegen die Liberalisierung des Agrarmarktes zu protestieren. Die Regierung will durch die Liberalisierung der staatlich kontrollierten Märkte für eine Modernisierung sorgen. Das bisherige System ist sehr ineffizient und weißt eine Überschussproduktion auf.  Die Bauern befürchten dagegen einen Preisverfall ihrer Ware, was für viele Menschen eine Überlebensfrage darstellt. Sie fordern einen Mindestpreis, der ein Grundeinkommen sicher stellt.

Kaschmir-Konflikt
India NeuDelhi Karte.jpeg

In Kaschmir ist ein Waffenstillstand in Kraft getreten. Indien und Pakistan haben in einer gemeinsamen Erklärung zugestimmt, sich an ein Abkommen aus dem Jahr 2003 zu halten: Es sieht eine Feuerpause entlang der umstrittenen Grenzlinie zwischen dem von Pakistan und Indien kontrollierten Teil von Kaschmir vor. Seit Jahren gibt es an der sogenannten "Line of Control" fast täglich Schusswechsel und andere Zwischenfälle.
 
Kaschmir steht seit der Unabhängigkeit von Indien und Pakistan im Jahr 1947 im Mittelpunkt des bilateralen Konflikts zwischen beiden Staaten. Die Unabhängigkeit ging mit der Teilung Britisch-Indiens in einen Staat für die Muslime Südasiens, Pakistan, und ein säkulares Indien einher. So wie andere Fürstentümer musste Kaschmir entscheiden, ob es Indien oder Pakistan beitreten will. Hier gestaltete sich die Entscheidung besonders schwierig, da der Herrscher hinduistischen Glaubens, die Bevölkerung dagegen mehrheitlich muslimisch war.
 
Bis heute beanspruchen sowohl Indien als auch Pakistan das gesamte Gebiet Kaschmirs für sich. Aus historischen Gründen sehen beide Kaschmir nicht nur als essentiellen Bestandteil des eigenen Territoriums, sondern vor allem der eigenen Identität an. Pakistan beansprucht Kaschmir aufgrund dessen mehrheitlich muslimischer Bevölkerung. Pakistan versteht sich seit seiner Gründung 1947 als Staat für die Muslime Südasiens. Mit der Unabhängigkeit Bangladeschs von Pakistan (1971) hat dieses Selbstbild zwar Risse bekommen, doch der Anspruch, Heimat aller in Südasien lebenden Muslime zu sein, wird aufrechterhalten.
 
Indien ist hingegen laut Verfassung ein säkularer Staat. Seit der Unabhängigkeit ist dies ein wichtiges Abgrenzungsmerkmal gegenüber dem Rivalen im Nordwesten. Aus indischer Sicht verdeutlicht die Zugehörigkeit Kaschmirs zu Indien den säkularen und pluralistischen Charakter des indischen Staates. Der Kaschmirkonflikt ist somit viel mehr als ein reiner Territorialkonflikt zwischen zwei Atommächten, sondern für beide Staaten von identitätsstiftender Bedeutung.
 
Eine Reihe sozioökonomischer Faktoren trägt zusätzlich zur Verschärfung des Konfliktes bei. Jammu und Kaschmir wurde lange vom indischen Staat vernachlässigt, die Lebensbedingungen sind schlecht, die Jugendarbeitslosigkeit extrem hoch, auch die massive Militarisierung trägt zur Unzufriedenheit der Bevölkerung bei.

Wirtschaft
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Als weltgrößter Impfstoffproduzent ist das Serum Institute aus Indien im Kampf gegen COVID-19 stark gefragt. Der Konzern will expandieren und künftig auch selbst Vakzine entwickeln. Das Ziel des ambitionierten Gründersohnes Adar Poonawalla ist es auf den westlichen Absatzmärkten mitspielen - er will den Pharmariesen Konkurrenz machen.

Januar

Corona

Corona-Fallzahlen (01.2021)
Total cases: Recovered: Deaths: Total doses given:
10,6 M 10,3 M 154 K 

2.928.053

 
Wie COVID-19 Impfstoffe den globalen Einfluss Chinas und Indiens beeinflussen können
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Wohlhabenden Nationen wurde vorgeworfen, Impfstoffe zu horten, hauptsächlich von Pfizer-BioNTech und Moderna. Es hat Indien, China und in gewissem Umfang auch Russland Raum für die Entwicklung, Herstellung und Lieferung von Impfstoffen an Länder des globalen Südens geschaffen. Expertinnen sagen, dass die Bemühungen den Einfluss dieser Länder stärken und ihre Verbindungen zu anderen Nationen vertiefen können.

 
Im letzten Jahr haben ASHA-Beschäftigte – eine Million Frauen, alle in einheitlichen rosa Saris – verzweifelt an der ländlichen Front daran gearbeitet, die sich ständig verschlimmernde Pandemie einzudämmen, als Millionen von Migrant:innen nach Hause gingen, nachdem städtische Arbeitsplätze im Lockdown verschwunden waren.

Von der Beratung zu COVID-19 bis zur Erfassung aller Dorfankömmlinge wurden die Frauen gleichzeitig damit beauftragt, Neuankömmlinge unter Quarantäne zu stellen und gleichzeitig ihren traditionellen Pflichten der Betreuung von Neugeborenen und Müttern nachzukommen.

Die ASHA-Mitarbeiterinnen sahen, dass ihre Arbeitszeiten und Pflichten immer länger wurden und kämpften sogar dafür, als anspruchsberechtigte Regierungsangestellte anerkannt zu werden, anstatt nur als Freiwillige.

Unklar war, wer ohne die ASHA-Beschäftigten die Gesundheitsversorgung hätte übernehmen können, da die Gesundheitseinrichtungen von vielen Dörfern weit entfernt sind.

Bauernproteste

Warum protestieren Bauern in Indien?
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Mindestens ein Demonstrant wurde getötet und 300 Polizist:innen wurden verletzt, als Zehntausende Bauern, viele davon Traktorfahrer, am Dienstag in Neu-Delhi auf die Straße gingen, um die Aufhebung der umstrittenen neuen Landwirtschaftsgesetze zu fordern.
Nach Monaten anhaltender, aber friedlicher Demonstrationen am Stadtrand stellten die Bauern den nationalen Feiertag der Republik in den Schatten, stießen mit der Polizei zusammen, zerstörten Barrikaden und stürmten das Rote Fort, ein 400 Jahre altes Wahrzeichen. Neben den Polizist:innen wurden auch viele Demonstrant:innen verletzt.
Am Mittwoch, dem Tag nach dem Chaos, kehrten die Bauern in ihre Lager am Rande der Stadt zurück und versprachen, ihre Bewegung fortzusetzen, sagten jedoch die für Montag angesetzten Pläne für einen Fußmarsch zum indischen Parlament ab.

Wer sind die Demonstrant:innen?
Viele der protestierenden Bauern gehören der religiösen Minderheit der Sikhs an und stammen aus den Bundesstaaten Punjab und Haryana. Bauern in anderen Teilen des Landes haben Solidaritätskundgebungen abgehalten.
Seit November lagern Tausende Bauern außerhalb der Hauptstadt Neu-Delhi, halten in weitläufigen Zeltstädten Wache und drohen mit Einreise, wenn die Landwirtschaftsgesetze nicht aufgehoben werden.

Was wollen Sie?
Die Demonstrant:innen fordern, dass Premierminister Modi die jüngsten Landwirtschaftsgesetze aufhebt, die die Rolle der Regierung in der Landwirtschaft minimieren und mehr Raum für private Investoren schaffen würden. Die Regierung sagt, die neuen Gesetze würden Landwirte und private Investitionen entfesseln und Wachstum bringen. Aber die Landwirte sind skeptisch, weil sie befürchten, dass sie durch die Aufhebung des staatlichen Schutzes, den sie bereits als unzureichend erachten, den gierigen Konzernen ausgeliefert wären.

Indiens Bundesstaat Haryana blockiert das Internet inmitten von Zusammenstößen mit Bauernprotesten

Ein indischer Bundesstaat hat in den meisten seiner Bezirke das mobile Internet gesperrt, nachdem Hunderte von protestierenden indischen Bauern und Gruppen von Männern zusammengestoßen waren, die gegen Bauern und Pro-Polizei-Slogans riefen.

Laut einem Rundschreiben der Landesregierung wird das mobile Internet in 15 von 22 Bezirken im Bundesstaat Haryana, die an die Hauptstadt Neu-Delhi grenzen, am Samstag bis 17:00 Uhr Ortszeit nicht verfügbar sein.

 
Oppositionsparteien meiden den Eröffnungstag der Haushaltssitzung des Parlaments, da die Landwirte weiterhin gegen neue Agrargesetze protestieren.

Frauen/Technologie

Indische Stadt plant Gesichtserkennung, um "Frau in Not" zu erkennen

Ein Plan, den Gesichtsausdruck von Frauen mit Gesichtserkennungstechnologie zu überwachen, um Belästigungen auf der Straße in einer nordindischen Stadt zu verhindern, wird zu aufdringlichen Polizeimaßnahmen und Verletzungen der Privatsphäre führen, warnten Expert:innen für digitale Rechte.

Weiterführende Infos

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Hier erfährst du, was WASH Projekte überhaupt sind und hier erfährst du mehr über Indiens Nachbarland Nepal.