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Umwelt & Gesundheit

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Umwelt & Gesundheit
Jährliche Zahl von Durchfallerkankungen bei Kindern unter 5 Jahren* 1,7 Mio. (446.000 Todesfälle)
Jährliche Cholera-Fälle* 3 Mio. (95.000 Todesfälle)
Jährliche Typhus-Fälle* 11 Mio. (125.000 Todesfälle)
WASH-Potential, weltweite Krankheiten zu verhindern*  10% 
Mehr zu diesem Thema https://www.unwater.org/water-facts/water-sanitation-and-hygiene/
*entsprechend dem Center for Disease Control and Prevention

Norovirus, Parasiten, E-Coli. Das will sich keiner einfangen. Wenn Trinkwasser- und Sanitärversorgung nicht gesichert sind, kann das aber schnell mal passieren – und diese Infektionen sind keineswegs trivial, vor allem für Kinder und alte Menschen. Tatsächlich ist dreckiges Wasser nicht nur verantwortlich für eine Vielzahl von Krankheiten, sondern auch für viele Todesfälle. Durchfallerkrangungen enden für Kinder unter fünf nicht selten tödlich.  

Jeden Tag sterben 700 Kinder an Krankheiten, die mit verunreinigtem Wasser, schlechter Hygiene und ungenügend sanitären Einrichtungen zusammenhängen. Dazu kommt, dass jedes Jahr schätzungsweise eine halbe Million Menschen an Durchfall oder akuten Atemwegsinfektionen sterben, die durch rechtzeitige und gründliche Händehygiene hätten verhindert werden können (WHO/UNICEF 2021). Letztlich hat der Zugang zu sauberem Trinkwasser und Sanitäranlagen natürlich auch starken Einfluss auf das allgemeine Wohlbefinden. Mehr Infos zur aktuellen globalen WASH Situation findest du hier.

 

F-diagram

                                                                                      (Quelle: WASH Academy)

Am Anfang vieler WASH-Projekte steht ein großes F - als Abkürzung für Fäkalien.  Das F-Diagramm macht den Weg der Krankheitserreger sichtbar und zeigt Lösungswege auf. Wie finden Erreger ihren Weg zum nächsten Betroffenen? Sie gelangen über Finger, Fliegen, Felder, Flüsse und Gewässer in das Essen und die Getränke. Zum Glück können wir die Krankheitserreger aufhalten! Am effektivsten wirken primäre Barrieren. Sie verhindern, dass sich Parasiten, Viren und Bakterien überhaupt erst Verbreiten. Dies geschieht durch Händewaschen nach dem Toilettengang und vor allem durch den Bau von Sanitäranlagen.

Sauberes Wasser an sich reicht allerdings nicht, ganz wichtig ist zudem Hygiene.

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Händewaschen mit Seife ist nach wie vor die effektivste und kostengünstigste Methode um Krankheiten zu vermeiden. Deswegen ist Bildung im Bereich Hygiene neben dem Bau von WASH-Infrastruktur ein zentraler Bestandteil der Arbeit und des ganzheitlichen Ansatzes von VcA. Außerdem hat dreckiges Wasser, insbesondere Abwasser, auch negative Folgen für die Umwelt. Das gleiche gilt für fehlende Sanitäranlagen und Hygienepraktiken wie „open defecation“. Im weltweiten Schnitt werden Schätzungen zufolge weniger als 20 Prozent des Abwassers in irgendeiner Form behandelt (UNESCO). Dadurch werden Wasser und Land gleichermaßen zunehmend mit Fäkalien, Abfall und Chemikalien verschmutzt – mit desaströsen Folgen für Mensch und Planet. 

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Durch eine verbesserte Trinkwasser- und Sanitärversorgung und dem entsprechenden Hygieneverhalten kann viel erreicht werden: Kinder sind seltener krank und fehlen deswegen weniger in der Schule. Mädchen müssen die Schule nicht abbrechen, weil es keine sauberen Sanitäranlagen, insbesondere mit Fokus auf Menstruationshygiene, gibt. Erwachsene können mehr und effizienter arbeiten, somit ihren Lebensunterhalt bestreiten und tragen somit zur wirtschaftlichen Entwicklung des Landes bei. Außerdem freut sich die Umwelt. Ein richtiger Rundumschlag also! 

Die internationale Community arbeitet im Rahmen des Sustainable Development Goal 6 auf einen universalen Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitärer Grundversorgung hin. Die hier erklärten Konsequenzen für Mensch und Umwelt zeigen aber auch, wie vernetzt die verschiedenen SDGs sind. So können SDG 2 (Zero Hunger), SDG 3 (Good Health and Wellbeing) und SDG 4 (Quality Education) zum Beispiel nur erreicht werden, wenn hinter das SDG 6 ein Haken gemacht werden kann. Das Gleiche gilt natürlich für die meisten anderen SDGs auch. 

Detaillierte Infos zum Thema WASH, Gesundheit und Umwelt findest du bei der UN: http://www.unwater.org/water-facts/water-sanitation-and-hygiene/ Screen Shot 2019-05-23 at 11.03.07.png

Food for Thought: Lena Döttling

Nicht nur der globale Süden braucht sauberere Hände. Wie die Karte unten zeigt, müssen auch einige Länder in Europa beim Thema Händewaschen nachsitzen.

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(Quelle: Independent)

Basierend auf einer Studie von Gallup International wuschen sich nur 50 % der Befragten in den Niederlanden  nach dem Toilettengang die Hände mit Wasser und Seife. In Deutschland lag die Zahl mit 78 % zwar höher - trotzdem ist das ein erschreckendes Ergebnis und das obwohl hier fast jedem Mensch Zuhause, bei der Arbeit oder in der Schule überdurchschnittlich gute Sanitäreneinrichtungen zur Verfügung stehen.

Die meisten wasser- und sanitärbedingten Krankheiten können nur durch die Verbesserung bestimmter Hygieneverhaltensweisen verhindert werden. Die Ausbreitung von Covid-19 hatte Anfang 2020 zu einer Sensibilisierung der europäischen Bevölkerung geführt. In einer Umfrage unter Beteiligung der Universitäten Cambridge, Harvard, und Princeton gaben über 90% der Befragten an seit Covid-19 häufiger die Hände gewaschen zu haben. Das sollte jedoch keine Ausnahme bleiben!

Deshalb hier nochmal die wichtigsten Regeln zusammengefasst:

  • Händewaschen mit Seife zu kritischen Zeiten: nach dem Stuhlgang und beim Wechseln der Windel eines Babys (oder beim Reinigen seiner Fäkalien) sowie vor der Zubereitung von Speisen und dem Essen
  • Ein sicherer Umgang mit Trinkwasser, sowie dessen Aufbewahrung. Das bedeutet konkret: Trinkwasser jederzeit frei von Verunreinigungen zu halten.
  • Fäkalien müssen hygienisch entsorgt werden.