Sustainable Development Goals
Sustainable Development Goals | |
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Anzahl der Ziele | 17 Oberziele; 169 Unterziele |
Geburtstag | 1. Januar 2016 |
Laufzeit | 15 Jahre (bis 2030) |
Jährliche Kosten (insgesamt) | 2,5 Milliarden US-Dollar |
Jährliche Kosten (SDG 6) | 114 Millionen US-Dollar |
Deutscher Titel | Transformation unserer Welt: Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung (kurz: Agenda 2030) |
Nationale Umsetzung | Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie |
Mehr zu diesem Thema | https://sdgs.un.org/ |
Yeah, internationale Zusammenarbeit! Die „Agenda 2030 for Sustainable Development“ wurde 2015 von allen UN Mitgliedsstaaten angenommen. Das Ganze ist eine Art Fahrplan in die Zukunft – eine nachhaltige Zukunft. Es gibt insgesamt 17 Sustainable Development Goals, kurz SDGs. Sie umfassen wirtschaftliche, soziale, politische und ökologische Aspekte. Jedes Goal hat bestimmte Ziele die bis 2030 erreicht werden sollen. Details zu den verschiedenen SDGs und der Agenda findest Du hier: https://sustainabledevelopment.un.org.
Engagement in den Sustainable Development Goals
Die Sustainable Development Goals – kurz SDGs sind wohl das größte internationale Versprechen an die gesamte Weltbevölkerung, welches es je gab! Jedoch bevor die SDGs ins Leben gerufen wurden, verabschiedete die United Nations (UN) im Jahre 2000 ganz nach dem Motto: „Neues Jahrtausend neues Glück“, die Millennium Development Goals (MDGs). Die MDGs sind ein wichtiger historischer Schritt in der Entwicklungspolitik, da hier die ersten Bausteine in dem Kampf für eine bessere Zukunft, gegen Armut und Hunger, gelegt wurden. Die Bilanz? So lala! Zum einen rückten Themen über asymmetische Machtverhältnisse, Privilegien, die ungleiche Verteilung von Reichtum und der damit einhergehenden extremen Armut zunehmend in öffentliche Debatten. Zum anderen konnte kaum ein Ziel gänzlich umgesetzt werden. Die Armutsrate wurde nicht halbiert, die Kindersterblichkeit nicht gesenkt und die Chance auf Bildung ist immer noch nicht für jeden Menschen auf dieser Welt frei zugänglich. Schade, jedoch kein Wunder. Die entwickelten Maßnahmen galten ausschließlich für den Globalen Süden und der Norden nahm als Retter in der Not, lediglich eine diktierende und unterstützende Rolle ein. Die UN war bis dato anscheinend der Auffassung, dass die sogenannten Industrieländer nicht an sich arbeiten müssten! CRAZY!
2015 lösten die SDGs die Millennium Ziele dann mit 17 noch ambitionierteren Nachhaltigkeitszielen, sowie deren 169 Unterzielen, ab. Bis 2030 will die globalisierte Welt, mit jedem einzelnen Land im Schlepptau, die Ziele umsetzten. Richtig, diesmal gehen der Globale Süden und der Globale Norden die Probleme gemeinsam an. Die Weltgemeinschaft muss zusammenhalten, denn Armut, Hunger, Konflikte und die zunehmende Umweltverschmutzung kennen keine Ländergrenzen. Wir müssen an einem Strang ziehen, um für jede Person ein besseres Leben auf dieser verkorksten Erde zu möglich. Der Countdown läuft, noch 10 Jahre liegen vor uns und es gibt noch einiges zu tun! Machbar sind diese großen Mammut-Aufgaben nur mit entschlossenen Visionen vor den Augen und einem engagierten Herzen in der Brust! Denn die Ziele alleine machen die Welt nicht gerechter oder besser, es braucht mehrere Zutaten und eine davon nennt sich - Engagement.
Ziel 6: Sauberes Wasser und Sanitärversorgung
Für uns besonders wichtig: SDG 6 (Clean Water and Sanitation), welches auf dem Human Right to Water basiert. Unter diesem Titel hat die internationale Staatengemeinschaft sich 6 Ziele gesteckt:
- Sicherung des universalen Zugangs zu sicherem, bezahlbarem Trinkwasser
- Schaffung des universalen Zugangs zu sanitärer Grundversorgung; ein besonderes Augenmerk wird auf Mädchen und Frauen sowie benachteiligte gesellschaftliche Gruppen gelegt; außerdem soll „open defecation“ komplett eliminiert werden
- Steigerung der Wasserqualität durch Reduktion von Verschmutzung und der Minimierung des Auskippens von gefährlichen Chemikalien; Halbierung der Menge an Abwasser; Erhöhung von Recycling
- Erhöhung der Nutzungseffizienz von Wasser; Verminderung von Wasserknappheit und der dadurch betroffenen Anzahl von Menschen
- Implementierung eines integrierten Wasser-Ressourcen-Managements
- Schutz und Rekultivierung von Ökosystemen
Hinzu kommen zwei generelle Aufgaben:
- Ausdehnung internationaler Kooperationen und Kapazitäten in Entwicklungsländern
- Stärkung der lokalen Communities bezüglich Wasser- und Sanitärmanagement
Viva con Agua setzt sich für die Umsetzung dieser Ziele und Aufgaben mit WASH Projekten ein. Wie genau kannst du auf den Seiten unserer Projektländer z.B. für Äthiopien, Tansania und Nepal nachlesen.
Verknüpfungen zwischen SDG 6 und anderen SDGs:
Die Forderung des SDG 6 nach universalen Zugang zu sauberen Trinkwasser und Sanitäreinrichtungen ist aus sich heraus schon eine super Sache. Noch besser: In unseren komplexen Welt hängt alles miteinander zusammen. Die SDGs beeinflussen sich gegenseitig und dadurch kann gerade das SDG 6 als Katalysator für einige der anderen sechzehn Ziele wirken. Gleichzeitig profitiert das SDG 6 von einer nachhaltigen Entwicklung z.B. in den Bereichen Energie, Stadtentwicklung oder Klimaschutz.
SDG 6 und SDG 1 - Armut beenden: Die Verbesserung des Zugangs zu WASH ist entscheidend für die Erhöhung des Einkommens von Einzelpersonen und Haushalten, die in Armut leben. Eine bessere Gesundheit und Ernährung ermöglicht es den Menschen, zu Hause, in der Schule und am Arbeitsplatz produktiver zu arbeiten und so ihr Einkommenspotenzial zu maximieren.
SDG 6 und SDG 2 - Ernährung sichern: Unterernährung geht mit wiederholten Durchfallerkrankungen oder Darminfektionen einher, die auf dreckiges Wasser, unzureichende sanitäre Einrichtungen oder mangelnde Hygiene zurückzuführen sind. Verbessertes WASH ist daher entscheidend für die Beendigung des Hungers.
SDG 6 und SDG 3 - Gesundheit und Wohlergehen: Der Zugang zu sicher bewirtschaftetem Wasser und sanitären Einrichtungen verbessert die öffentliche Gesundheit, indem durch Wasser übertragene Krankheiten reduziert werden. Der universelle Zugang zu WASH ist auch entscheidend für die Reduzierung vermeidbarer Todesfälle durch Durchfallerkrankungen. Allein Durchfallerkrankungen sind weltweit die zweithäufigste Todesursache bei Kindern unter fünf Jahren.
SDG 6 und SDG 4 - Hochwertige Bildung: Jedes Jahr verlieren Kinder wichtige Schultage aufgrund von wassergebürtigen Krankheiten. Diese werden oft sogar in der Schule statt zu Hause übertragen. Eine Verbesserung der WASH-Dienste in Wohnortnähe und an Schulen erhöht die Schulbesuchsrate, insbesondere bei Mädchen.
SDG 6 und SDG 5 - Gleichberechtigung der Geschlechter: Der fehlende Zugang zu Trinkwasser und Toiletten während des Schulalltags beeinträchtigt das Lernumfeld für Schüler*innen und Lehrer*innen. Vor allem heranwachsende Mädchen sind nicht bereit, schmutzige oder unzugängliche Schultoiletten zu benutzen, welche keine Privatsphäre bieten, vor allem, wenn sie menstruieren, und das beeinträchtigt ihre Anwesenheit, was sich wiederum auf Bildungs- und Karrierechancen auswirkt.
SDG 6 und SDG 7 - Bezahlbare und saubere Energie: Wasser und Energie bedingen sich gegenseitig. Alle Formen von Energie benötigen in unterschiedlichem Maße Wasser. Das Wassermanagement, einschließlich der Aufbereitung und des Transportes (z.B. Pumpen), benötigt seinerseits Energie.
SDG 6 und SDG 11 - Nachhaltige Städte und Gemeinden: Städte und Siedlungen versorgen ihre Bewohner mit grundlegenden Dienstleistungen, darunter Trinkwasser und sanitäre Einrichtungen. Städte spielen auch zunehmend eine Rolle bei der Bewirtschaftung wasserbezogener Ökosysteme, einschließlich des Schutzes vor Überschwemmungen und Dürren.
SDG 6 und SDG 12 - Nachhaltig produzieren und konsumieren: Wasser ist ein integraler Bestandteil der Konsum- und Produktionszyklen von Nahrungsmitteln, Energie, Waren und Dienstleistungen. Es ist wichtig, dass diese Prozesse nachhaltig verwaltet werden, um die Quantität und Qualität der Wasserressourcen zu schützen und sie effizienter zu nutzen.
SDG 6 und SDG 13 - Klimaschutz umsetzen: Das Jahr 2017 war eines der drei wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen. Eine Analyse der Weltorganisation für Meteorologie zeigt, dass auch die fünfjährige globale Durchschnittstemperatur von 2013 bis 2017 die höchste seit Beginn der Aufzeichnungen war. Die Welt erlebt weiterhin steigende Meeresspiegel und extreme Wetterbedingungen. In weiten Teilen des Globus herrschten Dürrebedingungen. Der Klimawandel in Verbindung mit dem Bevölkerungswachstum und dem erhöhten Wasserbedarf machen Wasser zu einer knappen Ressource.
SDG 6 und SDG 14 - Leben unter Wasser schützen: Die nachhaltige Bewirtschaftung und der Schutz von Meeres- und Küstenökosystemen vor Verschmutzung steht in Verbindung mit dem SDG-Ziel 6.5 zur integrierten Bewirtschaftung von Wasserressourcen und dem Ziel 6.6 zum Schutz und zur Wiederherstellung von wasserbezogenen Ökosystemen.
SDG 6 und SDG 15 - Leben an Land: Wasser- und Landmanagement sind eng miteinander verbunden, da landbasierte Aktivitäten (einschließlich Landwirtschaft) Wasserressourcen nutzen und potenziell verschmutzen. Süßwasser ist ein untrennbarer Teil des so genannten Landschaftsansatzes. Wasser wird auch für das ordnungsgemäße Funktionieren aller Ökosysteme der Welt benötigt, einschließlich derer auf dem Wasser und an Land.
SDG 6 und SDG 17 - Globale Partnerschaft: Globale Partnerschaften sind der Schlüssel zur Erreichung der 2030-Agenda. Sie umfasst Finanzen, Technologie, Kapazitätsaufbau, Datenerfassung und -überwachung sowie Governance. All das ist wichtig, um SDG 6 zu erreichen.
Wie viel wird es kosten SDG 6 umzusetzen?
Die Weltbank schätzt, dass es etwa 114 Milliarden US-Dollar pro Jahr kosten wird, das SDG 6 zu erreichen. Die derzeit tatsächlich investierte Summe liegt deutlich unter diesem Wert. Die meisten Länder verfügen über unzureichende Finanzmittel, um die nationalen WASH-Ziele zu erreichen. Die UN schätzt, dass in einigen Ländern eine Finanzierungslücke von 61 % zur Erreichung der Wasser- und Sanitärziele klafft. Daher sind eine verbesserte internationale Zusammenarbeit und eine bessere Nutzung der vorhandenen Ressourcen erforderlich. Ganz nach unserem Motto: Wasser für alle - Alle für Wasser!