WASH away from home
WASH away from home | |
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Gesundheitseinrichtungen ohne Wasserversorgung* | 857 Millionen Menschen |
Gesundheitseinrichtungen ohne sanitäre Versorgung* | 780 Millionen Menschen |
Grundschulen ohne Wasserversorung** |
32,5% |
Grundschulen ohne Sanitäreinrichtungen** |
32% |
Grundschulen ohne Hygienedienstleistungen** | 42,2% |
Weiterführende Schule ohne Wasserversorgung** | 24% |
Weiterführende Schule ohne Sanitäreinrichtung** | 24,6% |
Weiterführende Schulen ohne Hygienedienstleistungen** | 39,6% |
**entsprechend der WHO/UNICEF 2021 |
Wenn wir an WASH denken, haben wir oft die Lage einer einzelnen Person oder eines Haushaltes im Kopf. Dabei wird oft vernachlässigt, wie gut (oder schlecht) der Zugang zu WASH in öffentlichen Institutionen eigentlich ist. Es reicht nämlich nicht aus, nur grundlegende WASH-Dienste im Haus zu haben. SDG 6 zielt darauf ab, den universellen Zugang zu WASH bis 2030 zu erreichen. Wir können dieses Ziel nur erreichen, wenn sichergestellt wird, dass es in allen öffentlichen Räumen WASH-Einrichtungen gibt und nicht nur zu Hause. Die Stärkung der WASH-Dienste in allen öffentlichen Räumen ist außerdem ein guter Ansatzpunkt, um ein starkes WASH-System als Ganzes zu schaffen!
Die Verfügbarkeit von WASH-Einrichtungen in Schulen, Gesundheitseinrichtungen, am Arbeitsplatz, auf Märkten, in Restaurants, an Verkehrsknotenpunkten, in Hotels, Motels und Gasthöfen sowie an religiösen Stätten ist der Schlüssel zur Förderung und Aufrechterhaltung gesunder Verhaltensweisen und Praktiken. Auch Orte wie Gefängnisse, Flüchtlingslager und Waisenhäuser benötigen zuverlässige und sichere WASH-Einrichtungen, um ihren Bewohnern ein gesundes Umfeld zu bieten. Außerdem ist ein universeller WASH-Zugang entscheidend für Gesundheit (Schutz vor Krankheiten) und Wohlbefinden. Das Vorhandensein von WASH-Diensten in diesen Umgebungen setzt Standards dafür, was die Menschen zu Hause haben sollten und stärkt das Bewusstsein der Bevölkerung über ihr Recht, ein gesundes und würdevolles Leben zu führen.
WASH@Health Care Facilities
Niemand will kränker aus einer Gesundheitseinrichtung heraus kommen als er oder sie hinein gegangen ist. Die WASH-Dienste in Gesundheitseinrichtungen sind in vielen Regionen der Welt nicht hinnehmbar. Schätzungsweise nutzen 857 Millionen Menschen Gesundheitseinrichtungen ohne Wasserversorgung und 780 Millionen Menschen nutzen Einrichtungen ohne sanitäre Versorgung (JMP 2021). Die Folgen für die Gesundheit sind gravierend: die Ausbreitung von Infektionen genau an dem Ort, an dem Patienten:innen medizinische Versorgung suchen. Auch Auswirkungen auf die Würde der betroffenen Menschen sind gravierend: Frauen, die in den Wehen liegen, müssen sich zum Beispiel ins Freie begeben, um sich zu erleichtern. Unhygienische Gesundheitseinrichtungen setzen Patient:innen und Personal Infektionen aus. Der Zugang zu WASH-Gesundheitseinrichtungen verringert das Risiko von besuchsbedingten oder vermeidbaren Infektionen für Patienten, Gesundheitspersonal und die Allgemeinheit gleichermaßen.
Länderbeispiele zeigen, dass einfache Maßnahmen wie die Verbesserung der Sauberkeit von Toiletten oder die Installation von kostengünstigen Handwaschstationen und Wasseraufbereitungsanlagen in Gesundheitseinrichtungen die Qualität der Versorgung verbessern, die Inanspruchnahme von Dienstleistungen erhöhen und auch die Gemeindemitglieder dazu ermutigen, WASH-Praktiken zu Hause zu ändern (z. B. regelmäßiges Händewaschen mit Seife in kritischen Momenten).
Wenn du dich mehr für WASH@Health Care Facilities interessierst, schau mal bei unserem Projekt in Nepal vorbei.
WASH@Schools
Ein verbesserter Zugang zu WASH-Einrichtungen in Schulen kann die Gesundheit, die Anwesenheit und das Wohlbefinden von Schülern und Lehrern verbessern und zu besseren Bildungsergebnissen beitragen. Vor allem Schulen in ländlichen Gebieten, haben oft keine Trinkwasser- oder Toilettenanlagen. Wenn sie über diese Einrichtungen verfügen, sind diese oft qualitativ und quantitativ unzureichend. Schulen mit schlechten Wasser-, Sanitär- und Hygienebedingungen und einem hohen Maß an zwischenmenschlichen Kontakten sind für Kinder und Mitarbeitende ein hohes Risiko. Sie verschlimmern auch die Anfälligkeit der Kinder, sich Krankheiten und Infektionen einzufangen. Mädchen und Jungen sind wahrscheinlich auf unterschiedliche Weise von unzureichenden Wasser-, Sanitär- und Hygienebedingungen in Schulen betroffen, was zu ungleichen Lernchancen beitragen kann. Mädchen sind z.B. durch die Menstruation stärker betroffen. An diesen Tagen versäumen die Mädchen die Schule aufgrund der fehlenden Hygiene oft oder scheiden in der Pubertät sogar vollständig aus der Schule aus. Für Eltern kann auch der fehlende Zugang zu angemessenen, separaten, privaten und sicheren Toiletten und Waschgelegenheiten ein Grund sein, ihre Töchter nicht in die Schule zu schicken. Auch Schüler:innen mit Behinderung sind besonders betroffen, da eine barrierefreier Zugang häufig nicht gewährleistet ist. Diese Unzulänglichkeit bedeutet oft, dass ein behindertes Kind den ganzen Tag nichts isst oder trinkt, um nicht auf die Toilette zu müssen. Dies führt zu gesundheitlichen Problemen, und schließlich brechen sie die Schule ganz ab.
Kinder, die in der Schule angemessene Wasser-, Sanitär- und Hygienebedingungen vorfinden, sind eher in der Lage, Hygienepraktiken in ihr tägliches Leben zu integrieren. Sie können auch wirksame Botschafter und Agenten für Veränderungen in ihren Familien und der weiteren Gemeinschaft sein. Auf diese Weise können die Familien beginnen, die Zusammenhänge zwischen unsicherem Wasser und sanitären Einrichtungen und deren Auswirkungen auf Gesundheit und Ernährung zu verstehen. Wenn Kinder Hygieneerziehung erhalten und in der Schule Zugang zu geeigneten Wasser-, Sanitär- und Hygieneeinrichtungen ermöglicht wird, werden sie ihr verbessertes Hygieneverhalten und ihre Praktiken wahrscheinlich bis ins Erwachsenenalter beibehalten. Sie werden diese mit hoher Wahrscheinlichkeit auch an ihre eigenen Kinder weitergeben. Bildung kann Haushalte auch dazu ermutigen, Wasser so aufzubereiten, dass es zum Trinken geeignet ist. Studien zufolge ist die Häufigkeit von Durchfallerkrankungen in Ländern mit niedrigem und niedrigem mittlerem Einkommen um 30 % gesunken, wenn Frauen die Sekundarschule abgeschlossen haben. WASH in Schulen baut auf der Überzeugung auf, dass Kinder sehr aufnahmefähig für neue Ideen sind und es ihnen leicht fällt, gute persönliche Hygienegewohnheiten zu erlernen.
Die Förderung der persönlichen Hygiene und der sanitären Umweltbedingungen in Schulen kann Kindern helfen, sich in den prägenden Jahren ihrer Kindheit gute Gewohnheiten anzueignen. Dies erfordert die Verfügbarkeit von sauberem Trinkwasser, sicheren Toiletten und angemessenen Handwaschmöglichkeiten in der Schule.
Einige Fakten:
- 71% der Schulen verfügen über eine grundlegende Trinkwasserversorgung, 14 % über eine eingeschränkte Versorgung, und 15% haben keine Versorgung.(JMP 2022)
- 2 von 3 Grundschulen (67%) und 3 von 4 weiterführenden Schulen (76 %) verfügen über eine Grundversorgung mit Trinkwasser. (JMP 2022)
- 72% der Schulen verfügen über eine sanitäre Grundversorgung, 16 % verfügen über eine eingeschränkte Versorgung (verbesserte Einrichtungen, die nicht getrenntgeschlechtlich ist oder nicht nicht nutzbar), und 13 % haben keinen Zugang zu sanitärer Grundversorgung (unverbesserte Einrichtungen oder gar keine).(JMP 2022)
- Fast zwei Drittel der Schulen (63 %) in Afrika südlich der Sahara haben keinen Zugang zu Hygieneversorung. (JMP 2022)
- Global gesehen verfügen 6 von 10 Schulen über eine grundlegende Hygieneversorgung im Jahr 2021. (JMP 2022)
Falls du dich besonders für WASH@Schools interessierst, schau doch mal bei unseren Projekten in Uganda oder Äthiopien vorbei.
WASH@Work
Arbeitgeber können die Produktivität und die Arbeitsmoral der Mitarbeitenden sowie die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bevölkerung direkt verbessern. Sie können dies durch die Bereitstellung und Instandhaltung von sauberem Trinkwasser, geeigneten sanitären Anlagen und Hilfsmitteln, die eine ordnungsgemäße Hygiene am Arbeitsplatz ermöglichen, sowie durch Aufklärung und Bewusstseinsbildung erreichen. Letzteres kann Verbesserungen in der breiteren Gemeinschaft auslösen und eine viel größere Wirkung haben.
Zu den Vorteilen, die mit einem verbesserten Zugang zu sicherem WASH am Arbeitsplatz verbunden sind, gehören:
- Gesündere und produktivere Mitarbeiter: Ein angemessener Zugang zu sicherem Wasser, sanitären Einrichtungen und Hygiene am Arbeitsplatz ist mit geringeren Fehlzeiten, weniger Arbeitsunfällen und höherer Produktivität verbunden.
- Größere Märkte für Produkte und Dienstleistungen: Für jeden US$ 1, der in Wasser und sanitäre Anlagen investiert wird, werden schätzungsweise US$ 4,30 an wirtschaftlichen Erträgen durch erhöhte Produktivität generiert.
Der Pledge des World Business Council for Sustainable Development für den Zugang zu sicherem WASH am Arbeitsplatz ist eine Möglichkeit für Unternehmen, direkt zur Umsetzung von SDG 6 beizutragen und gleichzeitig sicherzustellen, dass sie internationale Best Practices im Bereich WASH anbieten.
Mit der Unterzeichnung des Pledge verpflichten sich Unternehmen, innerhalb von drei Jahren allen Mitarbeitern in allen Betriebsstätten, die ihrer direkten Kontrolle unterliegen, Zugang zu sicherem Wasser, sanitären Einrichtungen und Hygiene am Arbeitsplatz in angemessenem Umfang zu ermöglichen.
Die Unternehmen werden ermutigt, von der WASH-Implementierung auf dem eigenen Betriebsgelände zur Förderung von WASH in der gesamten Wertschöpfungskette überzugehen, einschließlich der Lieferketten, der Häuser der Mitarbeiter und der Gemeinden.