Länderupdate: Tansania: Unterschied zwischen den Versionen
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== 2023 == | |||
=== Januar === | |||
==== Entwaldung ==== | |||
*[https://www.freitag.de/autoren/the-guardian/tansania-hohe-energiepreise-fuehren-zu-maximaler-entwaldung '''Tansanias boomender Holzkohlehandel treibt unkontrollierte Entwaldung voran'''] | |||
'''Reportage''' In Tansania wird in 90 Prozent der Haushalte Holzkohle oder Feuerholz zum Kochen verwendet. Viele illegale Holzfäller lassen Wälder buchstäblich verschwinden. Ein besonders krasser Fall ist das Waldschutzgebiet Ruhoi. Während hohe Gaspreise weltweit die Nachfrage nach dem wenig umweltschonenden Brennstoff antreiben, sind in Afrika viele illegale Holzfäller unterwegs, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, indem sie Wälder buchstäblich verschwinden lassen. Auf einen besonders krassen Fall dieses Raubbaus trifft man im Waldschutzgebiet Ruhoi im Osten Tansanias. Das Areal ist inzwischen so kahl, dass man glauben könnte, in dieser Gegend habe es nie eine nennenswerte Vegetation gegeben. Der Boden wirkt ausgetrocknet, stellenweise ist er schwarz, weil verbrannt. Oft verstellen verkohlte Baumstümpfe den Weg durch diese Erinnerung an eine Landschaft. | |||
==== Anschlag Warnung ==== | |||
*''' '''[https://www.msn.com/de-at/nachrichten/other/tansania-ruft-zur-ruhe-auf-nachdem-die-us-botschaft-vor-einem-möglichen-anschlag-in-der-hauptstadt-gewarnt-hat/ar-AA16Pdkp '''Tansania ruft zur Ruhe auf, nachdem die US-Botschaft vor einem möglichen Anschlag in der Hauptstadt gewarnt hat'''][https://www.msn.com/de-at/nachrichten/other/tansania-ruft-zur-ruhe-auf-nachdem-die-us-botschaft-vor-einem-möglichen-anschlag-in-der-hauptstadt-gewarnt-hat/ar-AA16Pdkp '''(msn.com)'''] | |||
Die tansanische Polizei hat zu Ruhe aufgerufen, nachdem die US-Botschaft im Land eine Terrorwarnung wegen eines möglichen Anschlags in der Hauptstadt Dar es Salaam herausgegeben hatte. "Tansania ist frei von jeglichem Terrorismus und die Sicherheit des Landes ist gewährleistet", sagte Polizeisprecher David Misime in einer Erklärung, über die The Citizen berichtete. | |||
In der am Mittwoch veröffentlichten US-Warnung wird davor gewarnt, dass "Orte, die von US-Bürgern und anderen westlichen Bürgern in Dar es Salaam und anderen Teilen Tansanias frequentiert werden, weiterhin attraktive Ziele für Terroristen sind, die Anschläge planen". | |||
"Terroristische Gruppen können ohne oder mit nur geringer Vorwarnung Anschläge auf Hotels, Botschaften, Restaurants, Einkaufszentren und Märkte, Polizeistationen, Gotteshäuser und andere von Westlern besuchte Orte verüben", warnte die US-Botschaft auf ihrer Website. | |||
Öl - Pipeline | |||
*''' '''[https://orf.at/stories/3302573/ '''Uganda genehmigt Bau umstrittener Ölpipeline nach Tansania - news.ORF.at'''] | |||
Trotz enormer Kritik von Klima- und Umweltschützerinnen und -schützern hat Uganda offiziell seine erste Ölbohranlage in Betrieb genommen und den umstrittenen Bau einer gut 1.440 Kilometer langen Pipeline nach Tansania genehmigt. | |||
Präsident Yoweri Museveni eröffnete das unter anderem vom französischen Konzern Total geplante Projekt gestern im Nordwesten des Landes. Klimaaktivisten kritisieren es seit Monaten als „Beispiel kolonialer Ausbeutung“. Mit im Boot ist auch das chinesische Unternehmen China National Offshore Oil Corporation (CNOOC). | |||
'''„Kein Problem“''' | |||
Das Öl soll mit der Pipeline von Feldern in der Nähe des Albertsees im Westen Ugandas durch Tansania bis zum Indischen Ozean gebracht und dann verschifft werden. Total hofft auf eine Fördermenge von 230.000 Barrel (159 Liter) Rohöl pro Tag. Die Leitung führt durch Nationalparks und andere schützenswerte Naturräume. | |||
Museveni sagte mit Blick auf die Klimakrise, die gerade Afrika besonders trifft, er sehe in der Nutzung des Ölfelds kein Problem. Kritikern aus der EU habe er gesagt, sie könnten „zur Hölle fahren“. | |||
==== Abwerben ==== | |||
*[https://www.africa-live.de/russland-wie-afrikanische-staatsbuerger-von-wagner-im-gefaengnis-angeworben-werden/ '''Russland: Wie afrikanische Staatsbürger von Wagner im Gefängnis angeworben werden | AFRICA live'''][https://www.africa-live.de/russland-wie-afrikanische-staatsbuerger-von-wagner-im-gefaengnis-angeworben-werden/ '''(africa-live.de)'''] | |||
In den letzten Monaten hat Jewgeni Prigoschin, der Chef der russischen paramilitärischen Gruppe Wagner, mehreren afrikanischen Gefangenen in Russland angeboten, im Austausch für ihre Teilnahme am Krieg in der Ukraine freigelassen zu werden und ihre Strafen aufzuheben. Seit Beginn des Konflikts wurden mindestens drei afrikanische Staatsangehörige von Wagner angeworben. Ihre Ankunft wird durch historische Partnerschaften zwischen Moskau und mehreren Ländern des Kontinents erleichtert, berichtet der französische Sender [https://www.rfi.fr/fr/afrique/20230127-russie-comment-des-ressortissants-africains-sont-enrôlés-en-prison-par-wagner RFI]. „Wenn ihr sechs Monate lang kämpft, seid ihr frei“. Als sie im Gefängnis von Wagner angesprochen wurden, nahmen Lemekhani Nathan Nyirenda, ein 23-jähriger Sambier, und Nemes Tarimo, ein 33-jähriger Tansanier, das Angebot der paramilitärischen Gruppe an. | |||
Sie waren in zwei getrennten Fällen wegen Drogenbesitzes verurteilt worden, als sie in Moskau studierten. Als „Sturmsoldaten“ an vorderster Front der Kämpfe mobilisiert, wurden sie zwischen September und Oktober letzten Jahres getötet. | |||
Am 24. Januar meldete die tansanische Regierung den Tod von Nemes Tarimo, nachdem ihr die Informationen der russischen Behörden bestätigt worden waren. Der Mann war 2020 nach Moskau gezogen, wo er an der Akademie für Technologie studierte. „Nach seinem Studium in Russland kehrte er nach Tansania zurück, er wollte Abgeordneter für die Oppositionspartei werden. Aber das hat nicht funktioniert. Er kehrte nach Moskau zurück, um sich dort ein Leben aufzubauen“, sagt Pauline Bax, Leiterin des Afrika-Programms bei der International Crisis Group. | |||
Ein Rekrut, der sich als Ivorer ausgibt | |||
Die dauerhafte Ansiedlung junger afrikanischer Staatsangehöriger in Russland wird durch historische akademische Partnerschaften zwischen Moskau und mehreren Ländern des Kontinents, darunter Sambia und Tansania, erleichtert. Eine Tradition, die bis in die Zeit des Kalten Krieges zurückreicht. „Damals kamen viele Russen, die im Bauingenieurwesen arbeiteten, um an Universitäten zu unterrichten“, erklärt Pauline Bax. Anfang Januar wurde ein weiterer Rekrut identifiziert, der behauptete, die ivorische Staatsangehörigkeit zu besitzen. In einem Video, das über soziale Netzwerke weitergeleitet wurde, wurde der junge Mann, der neben Jewgeni Prigoschin (dem Gründer von Wagner) steht, in einem Kampfanzug gefilmt. Er spricht auf Russisch und erklärt, dass auch er im Gefängnis rekrutiert wurde. | |||
Die Methoden sind wiederkehrend, aber kurz. Bevor sie kämpfen, „erhalten sie ein kleines Training, aber es dauert nicht lange, vielleicht ein paar Wochen oder Monate, aber nicht länger. […] Das Risiko ist enorm“, sagt die Forscherin. | |||
Der Krieg in der Ukraine dauert nun schon fast ein Jahr. Seit sechs Monaten durchkämmt die Wagner-Gruppe die Strafvollzugsanstalten in Russland, um Hunderte von in- und ausländischen Gefangenen zu rekrutieren. | |||
Nachdem sie den Tod eines ihrer Staatsangehörigen bestätigt hatte, forderte die tansanische Außenministerin Stergomena Tax die Bürger auf, sich nicht „irgendeiner Armee oder bewaffneten Gruppe in anderen Ländern anzuschließen“. | |||
== 2022 == | == 2022 == | ||
=== Dezember === | |||
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|+ '''Corona-Fallzahlen ([https://www.worldometers.info/coronavirus/country/tanzania/ 29.12.2022])''' | |||
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==== Tourismus ==== | |||
*[https://www.rubikon.news/artikel/wenn-die-touristen-wieder-gehen '''Wenn die Touristen wieder gehen''']''' ''' | |||
Ohne Tourismus wäre wohl auf Unguja — der Hauptinsel Sansibars, fast doppelt so groß wie Rügen — nicht sehr viel los. Keine Hotelresorts mitten am Strand, keine ausländischen Besucher, keine Partys, kein Surfen, keine Arbeitsplätze, keine Einnahmen. Vermutlich würde das Leben auf der gesamten Insel genauso ablaufen wie in der Zeit, bevor die Touristen diese eroberten: ruhig, naturbelassen, autochthon. Fest verankert in ihren afrikanisch-muslimischen Traditionen. Tatsächlich zeigt sich aber, insofern man die touristischen Gebiete einmal verlässt, noch immer ein Bild, das stark an dieses alte traditionelle Leben erinnert. | |||
Das Leben der Sansibaris ist einfach — nicht im Sinne von leicht, sondern von schlicht, von ursprünglich. Begibt man sich einmal in die echten Dörfer hinein, fällt einem schnell das kontrastreiche Erscheinungsbild zu den Orten auf, die die gut betuchten Reisenden zu Gesicht bekommen. Aus dem feinen, weißen Sand werden alsbald Wege aus steiniger roter Erde und aus den säuberlich weiß verputzten Bungalows oder Hotels kleine karge Häuschen aus rotem Lehm. Natürlich nicht jedes Haus, aber so viele, dass dieses Bild in Erinnerung bleibt. Immer wieder sieht man gewaltige Mangobäume, während man durch die Dörfer streift, und auf kleinen freien Flächen zwischen den Häusern zeigen sich zahlreiche Miniplantagen, unter anderem bestehend aus Tomatenstauden und Bananenbäumen. | |||
Dazu thronen über allem die schlanken, hohen Kokospalmen. Jede Staude und jeder Baum befindet sich fest im Besitz eines Dorfbewohners. Es scheint, dass die Subsistenzwirtschaft, von der die Insulaner in der Vergangenheit stets lebten, bis heute das Leben der Menschen bestimmt. Sie betreiben Farming und halten sich Nutztiere wie Hühner, Enten, Ziegen und Rinder. Bei Letzteren muss man zu jeder Zeit darauf gefasst sein, ihnen im Dorf, im Busch oder am Strand plötzlich über den Weg zu laufen. Die Männer fahren täglich in kleinen, selbst angefertigten Holzbooten zum Fischen hinaus, und die Frauen sammeln bei Ebbe im knietiefen Wasser Muscheln, die sie anschließend in gewaltigen Säcken auf ihren Köpfen zurück ins Dorf tragen. Die Fänge werden zum einen für den Eigenbedarf verwendet, getauscht oder auch verliehen, hauptsächlich aber verkauft. Ganz ohne Geld geht auch auf Sansibar nichts, da auch die Einheimischen ihre regelmäßigen Ausgaben haben: zum Beispiel für Elektrizität, Handyguthaben, Benzin oder Nahrungsmittel, die zugekauft werden müssen. Trotzdem scheint hier Geld untereinander im normalen Lebensalltag eine geringere Rolle zu spielen. Apropos Rolle: Die Rollen zwischen Mann und Frau sind hier noch ganz klassisch aufgeteilt. Der Mann geht arbeiten, kümmert sich um seine Farm oder ist einfach unterwegs — die Frau ist zu Hause, kümmert sich um den Haushalt sowie um die Kinder. Auch das öffentliche Leben findet häufig getrennt voneinander statt: Die Männer treffen sich vor den Shops, den Imbissständen, auf Palaver- oder Sportplätzen — die Frauen sitzen meist mit den Nachbarinnen zusammen, entweder vor dem eigenen Haus oder dem einer Freundin. | |||
==== Klage ==== | |||
*[https://www.dw.com/de/ngo-klage-totalenergies-frankreich-erdöl-afrika/a-64047217?maca=de-rss-de-region-afrika-4022-rdf '''Klage in Frankreich gegen Erdölprojekte in Afrika'''] | |||
Es könnte ein Präzedenzfall werden: Der Konzern TotalEnergies will in Uganda Erdöl fördern und per Pipeline durch Tansania transportieren. In Frankreich klagen NGOs, um das umstrittene Projekt zu stoppen. Mehr als eine Milliarde Barrel Öl und Gas soll in den Reservoirs nahe des Albertsees im Westen [https://www.dw.com/de/uganda/t-18456904 Ugandas] schlummern. Der französische Ölgigant TotalEnergies will diese Rohstoffquellen anzapfen - das ist das Tilenga-Projekt. Die fast 1500 Kilometer lange unterirdische Pipeline EACOP (East African Crude Oil Pipeline) soll das Ölfeld quer durch [https://www.dw.com/de/tansania/t-18461308 Tansania] mit dem Indischen Ozean verbinden. | |||
Das Unternehmen verspricht, die Erschließung der Ölfelder brächte Zehntausende neue Arbeitsplätze in Ostafrika. Doch die Auswirkungen auf Umwelt und Menschen sind umstritten. Dutzende der 400 Bohrungen liegen im Murchison-Falls-Nationalpark, benannt nach den gleichnamigen Wasserfällen. Anwohner müssen umgesiedelt werden, aber Betroffene klagen, dass sie vergeblich auf Entschädigungen warten. Vier ugandische und zwei französische Umwelt- und Bürgerrechtsgruppen versuchen darum, das Tilenga-Projekt zu stoppen. Derzeit wird vor einem französischen Gericht ihre Klage gegen TotalEnergies verhandelt. Die Pläne des Konzerns "gefährden das Pariser Klimaabkommen von 2015 und das Überleben der Menschheit", sagte Louis Cofflard, einer der Anwälte der Kläger, während der ersten Anhörung in Paris. "Das Projekt stürzt zahlreiche Familien in Armut - wir fordern, dass es sofort gestoppt wird." | |||
=== November === | |||
==== Corona ==== | |||
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|+ '''Corona-Fallzahlen ([https://www.worldometers.info/coronavirus/country/tanzania/ 29.11.2022])''' | |||
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==== Naturkatastrope ==== | |||
*[http://Zwei%20Großfeuer%20hatte%20es%20vor%20einigen%20Wochen%20am%20Kilimandscharo,%20dem%20 '''Großfeuer am Kilimandscharo zerstören zwei Prozent des Naturparks'''] | |||
Zwei Großfeuer hatte es vor einigen Wochen am Kilimandscharo, dem "Dach Afrikas" gegeben. Nun wird deutlich, wie groß die Schäden sind: Zwei Prozent des Naturparks seien zerstört, so die Nationalparkbehörde. Die Großfeuer auf dem Kilimandscharo im ostafrikanischen Tansania vor einigen Wochen haben knapp zwei Prozent Fläche des Naturparks zerstört. Pflanzen und Säugetiere verloren auf knapp 34 Quadratkilometern ihren Lebensraum, wie es in einer Mitteilung der Nationalparkbehörde Tanapa hieß. Als Ursache für die beiden inzwischen gelöschten Brände, die Ende Oktober hintereinander ausgebrochen waren, vermutet die Behörde einen Zusammenhang mit "menschlichen Aktivitäten", hieß es in einer veröffentlichten Stellungnahme - die Polizei ermittle. Das erste Feuer war am 21. Oktober auf einer Höhe von rund 3900 Metern ausgebrochen. Etwa eine Woche später gab es an der nordöstlichen Flanke des Berges einen weiteren Brand. | |||
==== Tiere ==== | |||
*[https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/tansania-ratten-sollen-menschen-nach-katastrophen-aufspueren-a-59373ff1-efba-497c-b018-013aa9e0e080 '''Rettung nagt!'''] | |||
Afrikanische Riesenhamsterratten sollen bald Menschen in Katastrophengebieten aufspüren. In Tansania trainiert eine belgische NGO die Tiere – und legt große Hoffnung in ihre Spezialausrüstung. | |||
==== Fluzeugabsturz ==== | |||
*[https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/tansania-flugzeugabsturz-victoriasee-tote-100.html '''Unglück in Tansania: Viele Tote bei Flugzeugabsturz in Victoriasee'''] | |||
Beim Absturz eines Flugzeugs in Tansania sind 19 Menschen ums Leben gekommen. Bei einem missglückten Landungsversuch war die Maschine in den Victoriasee gestürzt.Bei der missglückten Landung eines Passagierflugzeuges wegen schlechten Wetters am Victoriasee im Nordwesten Tansanias sind am Sonntag mindestens 19 Menschen ums Leben gekommen. "Alle Tansanier trauern mit Ihnen um die 19 Menschen, die bei diesem Unfall ums Leben gekommen sind", sagte der Regierungschef Tansanias, Kassim Majaliwa, auf dem Flughafen Bukoba, wo das aus Daressalaam kommende Flugzeug landen sollte. Insgesamt waren 43 Menschen an Bord des Fliegers, davon 39 Passagiere, zwei Piloten und zwei Besatzungsmitglieder, wie ein örtlicher Polizeibeamter bereits zuvor am Mittag gesagt hatte. 26 Menschen wurden den Angaben zufolge in ein Krankenhaus gebracht. Zunächst war nicht klar, ob sich unter den 19 Toten auch Retter befanden, die bei den Bergungsarbeiten ertranken, oder ob mehr Menschen an Bord des Flugzeugs waren, als bisher bekannt war. Es bestehe die Möglichkeit, dass zwei der Toten nicht an Bord waren, sondern während der Rettungsarbeiten gestorben seien, sagte ein Polizeivertreter aus Kagera. Die Maschine der Fluggesellschaft Precision Air stürzte nach Angaben eines weiteren Beamten kurz vor der Landung etwa 100 Meter vom Flughafen der Stadt Bukoba entfernt in den Victoriasee. Der Polizei zufolge war Flug PW 494 auf dem Weg von der Wirtschaftsmetropole Daressalam nach Bukoba am Victoriasee. Bei dem Flugzeug soll es sich um eine Maschine des Typs ATR 42-500 des französisch-italienischen Unternehmens ATR handeln. Die Airline gehört zu größten des Landes. Precision Air bestätigte den Unfall und erklärte, ein Rettungsteam sei an den Unglücksort entsandt worden. Das Unternehmen ist die größte private Fluggesellschaft des ostafrikanischen Landes und betreibt neben Inlands- und Regionalflügen auch private Charterflüge zu beliebten Urlaubszielen wie dem Serengeti-Nationalpark. Örtliche Medien zeigten Videoaufnahmen, wonach das Flugzeug weitgehend unter Wasser stand. Die Einsatzkräfte und auch Anwohner versuchten, die Maschine mithilfe von Seilen und Kränen aus dem Wasser zu heben.Tansanias Präsidentin Samia Suluhu Hassan sprach den Betroffenen des Unglücks ihr Beileid aus. "Bleiben wir ruhig, während die Rettungsarbeiten weitergehen und beten wir zu Gott, dass er uns hilft", schrieb sie im Onlinedienst Twitter. Der Victoriasee ist mit rund 70.000 Quadratmetern etwa so groß wie Irland und Teil der drei ostafrikanischen Staaten Tansania, Kenia und Uganda. Es handelt sich dabei um das größte Binnengewässer Afrikas. Vor fünf Jahren waren in Tansania elf Menschen gestorben, als ein Flugzeug eines Safari-Unternehmens im Norden des Landes abgestürzt war. | |||
=== Oktober === | |||
==== Corona ==== | |||
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|+ '''Corona-Fallzahlen ([https://www.worldometers.info/coronavirus/country/tanzania/ 29.10.2022])''' | |||
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==== Kultur ==== | |||
*[https://www.rubikon.news/artikel/naher-am-leben '''Näher am Leben | Rubikon-Magazin'''] | |||
''Woran misst man eigentlich die Lebensqualität? Ist diese am materiellen Wohlstand festzumachen? Oder sind nicht doch ganz andere Indikatoren entscheidend? Vergleicht man rein materiell den Lebensstandard der Menschen in Tansania mit dem der Deutschen, so stellt sich die Lebensrealität der Ersteren oberflächlich betrachtet als wesentlich beschwerlicher dar. Und dennoch — und hier liegt das Paradoxe — wirken die Tansanier wesentlich lebensfroher. Wie kann das sein? In Sachen des Komforts und der Bequemlichkeit wird den Deutschen durch Wohlstand und damit einhergehende Technologie eine Last abgenommen, die die Menschen in Tansania als tägliches Päckchen mit sich herumtragen. Die Lebensqualität scheint also von Faktoren abzuhängen, die nicht im materiellen Bereich angesiedelt sind.'' | |||
Er quietscht, ächzt und klagt. Als würde er unter diesem lauten, hohen Stöhnen seine gesamte Anstrengung zum Ausdruck bringen, die es ihm abverlangt, das Wasser aus dem Boden hochzutransportieren. Fließendes Wasser gibt es nicht — hier in diesem Dorf mitten in Tansania. Ganz gleich, ob für das Zähneputzen, Duschen, die Toilette, Kaffee, Tee oder Frühstück: Jeder Tropfen Wasser, der dafür benötigt wird, muss aus dem alten Brunnen im Hof gepumpt werden. Sein Stöhnen ist das erste weckende Geräusch am Morgen. Jeden Morgen. Und da dies der einzige Brunnen in der Umgebung ist, kommt die halbe Nachbarschaft jeden Tag, um Wasser zu holen. So herrscht auf dem kleinen Gelände immer Leben. Diejenigen, die es sich leisten können, haben einen riesigen Wassertank auf dem Grundstück, der an alle Hausleitungen angeschlossen ist. Dadurch wird ein Brunnen überflüssig. Jedoch ist dies die Ausnahme. Die meisten Häuser im Dorf sind klein und schlicht, mit einer Wohnfläche von 20 bis 40 Quadratmetern. Viele davon wurden aus vor Ort gebrannten Steinblöcken gebaut, andere auch aus Ziegeln, wodurch sie an die Backsteinbauten in Norddeutschland erinnern, und wieder andere aus einfachem Lehm. In den drei kleinen Schlafzimmern schlafen insgesamt immer mindestens sechs Personen; in der Regel sind es aber eher sieben bis acht. Häufig wohnen auch Kinder von Freunden für einige Tage mit im Haus, wenn diese zu viel Arbeit haben oder verreisen müssen. Dann wächst die Familiengemeinschaft ganz einfach um ein paar weitere Mitglieder an. Der Begriff „Familie“ wird hier deutlich anders, elastischer und nicht so strikt abgetrennt wie bei uns verstanden. Onkel und Tanten können gerne mal als Vater und Mutter bezeichnet werden und Cousins, Cousinen und enge Freunde als Bruder und Schwester. Versucht man noch zu Beginn, das Quietschen des Brunnens zu ignorieren und weiterzuschlafen, ist das mit den ersten Stimmen am Morgen — leise geredet wird eigentlich nie —, spätestens aber mit dem Krähen der Hähne sowohl auf dem Hof als auch außerhalb, nicht mehr möglich. Mitunter kommt es vor, dass einer von ihnen sich in der Tageszeit irrt und mitten in der Nacht anfängt, einen höllischen Lärm zu veranstalten. Ein Hahn auf einem der Nachbargrundstücke scheint sich dann provoziert zu fühlen und hält gegen. Das Spiel dauert einige Minuten, bis beide begriffen haben, dass es erst ein Uhr morgens ist. Der Schlaf ist nun endgültig vorüber. Zudem ruft die Natur: also aufstehen. Das Moskitonetz über dem Bett wird zusammengebunden, Toilettenpapier nicht vergessen und dann ab nach draußen. Die Hocktoilette befindet sich im Hof. Unabhängig davon, welche Geschäfte man gerade abwickelt: Für die Beseitigung sämtlicher Spuren gibt es einen kleinen Kanister Wasser mit einer Schöpfkelle aus Plastik — ebenso in der Duschzelle nebenan. Das klassische Badezimmer nach westlichem Standard bleibt den Vermögenden vorbehalten, die sich auch einen Wassertank leisten können. Anschließend wird die Zahnbürste aus dem Schlafzimmer geholt und mit einer Hand voll Brunnenwasser der Mund befeuchtet. Auch die Zähne werden im Hof geputzt. Generell werden hier sehr viele Tätigkeiten, für die wir in Deutschland eigene Räume und andere Gewohnheiten haben, draußen verrichtet. Für den Frühstücks-Chai oder -Kaffee gibt es ein kleines Gaskochfeld, auf dem auch die Reste des Abendessens aufgewärmt werden können. Größere Mahlzeiten werden jedoch draußen im Hof in einem engen, luftigen Holzverschlag zubereitet. Ein Mittagessen für sechs bis acht Personen nimmt auf diese Weise zwei bis vier Stunden Zeit in Anspruch. Gekocht wird mit Holz oder Holzkohle und in Töpfen aus Aluminium. Edelstahl-, gute Emaille- oder andere hochwertig beschichtete Töpfe und Pfannen gibt es nicht — höchstens für viel Geld in den Supermärkten der großen Städte. Aber für die Leute in den ländlichen Gebieten besteht das Angebot überwiegend aus Aluminium und Plastik. Da es keinen Kühlschrank gibt, können nicht alle Lebensmittel längere Zeit gelagert werden. Trockenes Gemüse, Reis oder auch Maismehl, aus dem das traditionelle Grundnahrungsmittel Ugali hergestellt wird, sind kein Problem. Dagegen müssen Fleisch, frisches Obst und Gemüse mehrmals die Woche auf dem Markt gekauft werden. Anderweitige Nahrungsmittel befinden sich in der Regel fest in den Händen der internationalen Nahrungsmittelkonzerne wie Coca Cola, Pepsi, Nestlé, Kellogg’s oder Unilever. Zwei volle Wäschekörbe stehen im Hof. Die älteste Tochter der Familie sitzt auf einem kleinen Hocker über einer großen Plastikwanne und beginnt, per Hand die Wäsche zu waschen. Zuvor hatte sie bereits das schmutzige Geschirr und die Töpfe vom Frühstück gespült, das sie obendrein selbst zubereitet hatte. Sie ist siebzehn, und es sind gerade Sommerferien. Wenn diese vorüber sind, wird ihr letztes Schuljahr beginnen. | |||
'''''An langes Ausschlafen, den ganzen Tag mit Freunden verbringen, Partys oder Urlaub ist für sie nicht zu denken. Wenn die Schule für eine gewisse Zeit in den Hintergrund rückt, drängen sich die alltäglichen familiären Pflichten in den Vordergrund.''''' | |||
Obwohl sie nicht die Herrin des Hauses ist oder irgendeinen anderen „Titel“ innehat. Sie ist einfach die älteste Tochter, weshalb ihr die Haushaltsaufgaben zufallen. Es ist beeindruckend, wie viel dieses Mädchen bereits in ihrem jungen Alter wegarbeitet — jeden Tag. Ein wenig Komfort gibt es dann aber doch: Elektrizität. Schließlich brauchen das Handy, das auch hier jeder besitzt, und der Laptop regelmäßig frischen Saft. Und durch eine Satellitenschüssel auf dem Dach kann man sich in einem winzigen Fernseher sogar kitschige ausländische Seifenopern ansehen — zum Beispiel aus der Türkei, aus Indien, von den Philippinen oder aus Südkorea. Synchronisiert sind diese entweder in der Landessprache Kiswahili oder in einem überaus markanten amerikanischen Englisch, das zu dem asiatischen Fernsehbild nicht so recht passen möchte. Einen klassischen Internetanschluss gibt es nicht. So bleibt einem nur der mobile Hotspot über das Smartphone oder ein SIM-Karten-WLAN-Router. | |||
'''Lebendigkeit als Quelle von Lebensqualität''' | |||
Was einem auf den Straßen Tansanias begegnet: Lebendigkeit. Die Menschen lachen — viel, laut und erfüllt. Es ist ein ehrliches Lachen, das voller Lebensfreude steckt. Wird man von ihnen auf der Straße angesprochen, was relativ oft geschieht — häufig um etwas zu verkaufen, manchmal aber auch aus Neugier —, erhält man von ihnen immer ein Lächeln. Die Menschen haben keine Angst, in Kontakt sowohl miteinander als auch mit Fremden zu treten. Sie sind neugierig. Sie grüßen, sie winken, sie nicken oder sie zeigen ihren erhobenen Daumen, und das immer mit einem Lächeln auf den Lippen. Und nachdem in den letzten zwei Jahren unsere Gesichter den Augen der Gesellschaft weitgehend verborgen geblieben sind, fällt dieser Kontrast besonders auf. Zudem findet hier das Leben draußen statt, was man insbesondere an den Kindern sieht. Unbeherrscht und stürmisch, laut schreiend und lachend spielen sie, toben herum und laufen kreuz und quer durch das ganze Dorf. Wirkliches Spielzeug besitzen sie nicht; sie erwecken auch nicht den Eindruck, dass es nötig wäre. Es lassen sich draußen genug Dinge finden, mit denen man spielen kann. Für sie ist die Welt ein einziger großer Spielplatz. Und sollte sich mal ein Mzungu, ein weißer Ausländer, ins Dorf verirren, wird dieser aufgeregt und freudig begrüßt und am liebsten bis zum Dorfausgang begleitet. | |||
'''''Das tansanische Leben besteht aus einer großen Intensität. Einerseits ist es wild, riskant und waghalsig, gleichzeitig aber auch ruhig, gemütlich und absolut entschleunigend.''''' | |||
Es kann einem gut und gerne mal passieren, dass man sich auf einem Motorradtaxi plötzlich zwischen zwei fahrenden Bussen befindet mit weniger als einer Armlänge Abstand zu beiden Seiten. „Die Bodaboda-Fahrer — so der Name der Motorradtaxis — sind verrückt“, hört man dann oft von den Einheimischen. Und wenn mal nichts zu tun ist, wird die Mittagszeit gerne mit einem ausgedehnten Schläfchen überbrückt — egal ob Bodaboda-Fahrer, Bauarbeiter oder Verkäufer auf Märkten, in Imbissbuden, kleinen Shops sowie an der Straße. Diese Lebendigkeit, dieses hohe Maß an Energie — schließlich ist Lebendigkeit Energie — kannte ich aus Deutschland nicht mehr. Denn die Technisierung unserer Gesellschaft spiegelt sich auch in unserem Verhalten sowie im öffentlichen Leben wider: eine zunehmende Tristesse, Konformität und die Verlagerung des Lebens aus dem analogen — dem realen — in den digitalen — den nicht realen — Raum. Die Menschen in Tansania leben intensiver, sterben dafür aber auch früher (2). Mehr als 15 Jahre ist die durchschnittliche Lebenserwartung der Tansanier geringer als die der Deutschen (3). Ist ihr Leben deshalb von geringerer Qualität? Die Menschen richten ihren Fokus nicht so sehr auf die Zukunft. Schließlich könnte schon morgen alles vorbei sein, so ihre Haltung. Das Planen, das Horten und das Verzichten und Ansparen, um die Angst zu beruhigen, zu einem Zeitpunkt x womöglich nicht mehr genug zum Leben zu haben, ist hier weitgehend unbekannt. Ebenso die allzu große Vorsicht vor den natürlichen Risiken des Lebens. Das Leben wird genommen, wie es kommt. Zudem sind die Menschen viel mehr miteinander in Beziehung, als wir es sind. | |||
'''''Mit diesem Geist befinden sie sich näher am Leben, aber auch näher am Sterben — und dadurch näher an der Freiheit. Angst vor der Zukunft, Flucht in scheinbare Sicherheiten, Abgabe von Eigenverantwortung und das Festhalten an Materialismus machen nicht frei. Sie engen ein, sie blockieren und sie verschließen.''''' | |||
Aus dieser Einsicht heraus können wir Deutschen vielleicht etwas von den Tansaniern lernen: Wahre Freiheit entsteht im Loslassen, im Offenbleiben und im Vertrauen in das Leben. Ein längeres Leben muss nicht unbedingt besser sein als ein kürzeres. Wenn in der größeren Zeitspanne nichts passiert, ist kein wesentlicher Qualitätsgewinn vorhanden. Eine zu große Angst vor dem Tod kann dafür sorgen, dass wir uns vor dem Leben verschließen und verstecken. Infolgedessen ist unser Leben dann zwar vielleicht von längerer Dauer und vermeintlich sicherer, jedoch ebenso von geringerer Intensität sowie ohne Lebendigkeit. | |||
==== Naturkatastrophe ==== | |||
*[https://www.tagesschau.de/ausland/brand-kilimandscharo-fast-geloescht-101.html '''Buschbrand in Tansania: Feuer am Kilimandscharo fast gelöscht | tagesschau.de'''] | |||
'''Vor zwei Tagen ist auf dem Kilimandscharo ein Großbrand ausgebrochen. Nun hat Tansanias Feuerwehr die Flammen weitgehend unter Kontrolle, wie die zuständige Ministerin mitteilte.''' | |||
Die Feuerwehr gehe davon aus, den Brand an dem beliebten Touristenziel bald komplett gelöscht zu haben. Das sagte Pindi Chana, die Ministerin für natürliche Ressourcen und Tourismus, am Sonntagabend. Opfer gab es nicht, wie die Behörden mitteilten. Die Brandursache ist noch unklar. Die Behörden vermuten, dass Menschen das Feuer leichtfertig entfacht haben könnten. Der Kilimandscharo ist mit 5895 Metern der höchste Berg Afrikas und bei Wanderern und Bergsteigern sehr beliebt. Der Brand war am Freitagabend am Südhang ausgebrochen, in der Nähe des Karanga-Camps. Das Camp liegt auf 4000 Metern Höhe und auf einer beliebten Route. Touristen waren laut den Behörden nicht gefährdet. Große Hilfsbereitschaft Über soziale Netzwerke hatten sich am Samstag Bilder mit riesigen Flammen verbreitet. Dichter Rauch war über dem Gebiet zu sehen. Die Hilfsbereitschaft war groß, wie die Behörden mitteilten: Etwa 500 Feuerwehrleute, Polizisten, Anwohner, Studierende und Behördenmitarbeiter bekämpften den Brand. Demnach verhinderten sie, dass das Feuer auf den Wald übergriff, der unter dem Gebiet liegt. Am Klimandscharo, dem "Dach Afrikas", ist der Klimawandel laut der Weltorganisation für Meteorologie deutlich sichtbar. Die Pflanzen leiden demnach unter der anhaltenden Dürre. Die mit Gletschern bedeckte Fläche sei innerhalb eines Jahrhunderts um 85 Prozent geschrumpft. Im Jahr 1912 seien es noch 11,4 Quadratkilometer gewesen, 2011 noch 1,76 Quadratkilometer. Die Organisation geht davon aus, dass der Schnee bis 2040 verschwunden sein könnte. | |||
=== September === | === September === | ||
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Aktuelle Version vom 8. Februar 2023, 10:48 Uhr
Tansania | |
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Land | Vereinigte Republik Tansania |
Hauptstadt | Dodoma |
Einwohner | 55,9 Mio. |
Fläche | 945.087 km2 |
Ansprechperson | Christian Wiebe |
Tansania ist ein Staat in Ostafrika mit einer Küste zum Indischen Ozean. Nachbarländer sind Kenia, Uganda, Ruanda, Burundi, die DR Kongo, Sambia, Malawi und Mosambik. Hauptstadt ist Dodoma, Regierungssitz ist Daressalam. In dem Land werden mehr als 120 verschiedene Sprachen gesprochen. Verkehrssprache ist Kiswahili.
Auf dieser Seite erfährst du, was gerade in Tansania so abgeht. Und hier findest du weitere Infos zu unseren Projekten in Tansania.
2023
Januar
Entwaldung
Reportage In Tansania wird in 90 Prozent der Haushalte Holzkohle oder Feuerholz zum Kochen verwendet. Viele illegale Holzfäller lassen Wälder buchstäblich verschwinden. Ein besonders krasser Fall ist das Waldschutzgebiet Ruhoi. Während hohe Gaspreise weltweit die Nachfrage nach dem wenig umweltschonenden Brennstoff antreiben, sind in Afrika viele illegale Holzfäller unterwegs, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, indem sie Wälder buchstäblich verschwinden lassen. Auf einen besonders krassen Fall dieses Raubbaus trifft man im Waldschutzgebiet Ruhoi im Osten Tansanias. Das Areal ist inzwischen so kahl, dass man glauben könnte, in dieser Gegend habe es nie eine nennenswerte Vegetation gegeben. Der Boden wirkt ausgetrocknet, stellenweise ist er schwarz, weil verbrannt. Oft verstellen verkohlte Baumstümpfe den Weg durch diese Erinnerung an eine Landschaft.
Anschlag Warnung
- Tansania ruft zur Ruhe auf, nachdem die US-Botschaft vor einem möglichen Anschlag in der Hauptstadt gewarnt hat(msn.com)
Die tansanische Polizei hat zu Ruhe aufgerufen, nachdem die US-Botschaft im Land eine Terrorwarnung wegen eines möglichen Anschlags in der Hauptstadt Dar es Salaam herausgegeben hatte. "Tansania ist frei von jeglichem Terrorismus und die Sicherheit des Landes ist gewährleistet", sagte Polizeisprecher David Misime in einer Erklärung, über die The Citizen berichtete.
In der am Mittwoch veröffentlichten US-Warnung wird davor gewarnt, dass "Orte, die von US-Bürgern und anderen westlichen Bürgern in Dar es Salaam und anderen Teilen Tansanias frequentiert werden, weiterhin attraktive Ziele für Terroristen sind, die Anschläge planen".
"Terroristische Gruppen können ohne oder mit nur geringer Vorwarnung Anschläge auf Hotels, Botschaften, Restaurants, Einkaufszentren und Märkte, Polizeistationen, Gotteshäuser und andere von Westlern besuchte Orte verüben", warnte die US-Botschaft auf ihrer Website.
Öl - Pipeline
Trotz enormer Kritik von Klima- und Umweltschützerinnen und -schützern hat Uganda offiziell seine erste Ölbohranlage in Betrieb genommen und den umstrittenen Bau einer gut 1.440 Kilometer langen Pipeline nach Tansania genehmigt.
Präsident Yoweri Museveni eröffnete das unter anderem vom französischen Konzern Total geplante Projekt gestern im Nordwesten des Landes. Klimaaktivisten kritisieren es seit Monaten als „Beispiel kolonialer Ausbeutung“. Mit im Boot ist auch das chinesische Unternehmen China National Offshore Oil Corporation (CNOOC).
„Kein Problem“
Das Öl soll mit der Pipeline von Feldern in der Nähe des Albertsees im Westen Ugandas durch Tansania bis zum Indischen Ozean gebracht und dann verschifft werden. Total hofft auf eine Fördermenge von 230.000 Barrel (159 Liter) Rohöl pro Tag. Die Leitung führt durch Nationalparks und andere schützenswerte Naturräume.
Museveni sagte mit Blick auf die Klimakrise, die gerade Afrika besonders trifft, er sehe in der Nutzung des Ölfelds kein Problem. Kritikern aus der EU habe er gesagt, sie könnten „zur Hölle fahren“.
Abwerben
- Russland: Wie afrikanische Staatsbürger von Wagner im Gefängnis angeworben werden | AFRICA live(africa-live.de)
In den letzten Monaten hat Jewgeni Prigoschin, der Chef der russischen paramilitärischen Gruppe Wagner, mehreren afrikanischen Gefangenen in Russland angeboten, im Austausch für ihre Teilnahme am Krieg in der Ukraine freigelassen zu werden und ihre Strafen aufzuheben. Seit Beginn des Konflikts wurden mindestens drei afrikanische Staatsangehörige von Wagner angeworben. Ihre Ankunft wird durch historische Partnerschaften zwischen Moskau und mehreren Ländern des Kontinents erleichtert, berichtet der französische Sender RFI. „Wenn ihr sechs Monate lang kämpft, seid ihr frei“. Als sie im Gefängnis von Wagner angesprochen wurden, nahmen Lemekhani Nathan Nyirenda, ein 23-jähriger Sambier, und Nemes Tarimo, ein 33-jähriger Tansanier, das Angebot der paramilitärischen Gruppe an.
Sie waren in zwei getrennten Fällen wegen Drogenbesitzes verurteilt worden, als sie in Moskau studierten. Als „Sturmsoldaten“ an vorderster Front der Kämpfe mobilisiert, wurden sie zwischen September und Oktober letzten Jahres getötet.
Am 24. Januar meldete die tansanische Regierung den Tod von Nemes Tarimo, nachdem ihr die Informationen der russischen Behörden bestätigt worden waren. Der Mann war 2020 nach Moskau gezogen, wo er an der Akademie für Technologie studierte. „Nach seinem Studium in Russland kehrte er nach Tansania zurück, er wollte Abgeordneter für die Oppositionspartei werden. Aber das hat nicht funktioniert. Er kehrte nach Moskau zurück, um sich dort ein Leben aufzubauen“, sagt Pauline Bax, Leiterin des Afrika-Programms bei der International Crisis Group.
Ein Rekrut, der sich als Ivorer ausgibt
Die dauerhafte Ansiedlung junger afrikanischer Staatsangehöriger in Russland wird durch historische akademische Partnerschaften zwischen Moskau und mehreren Ländern des Kontinents, darunter Sambia und Tansania, erleichtert. Eine Tradition, die bis in die Zeit des Kalten Krieges zurückreicht. „Damals kamen viele Russen, die im Bauingenieurwesen arbeiteten, um an Universitäten zu unterrichten“, erklärt Pauline Bax. Anfang Januar wurde ein weiterer Rekrut identifiziert, der behauptete, die ivorische Staatsangehörigkeit zu besitzen. In einem Video, das über soziale Netzwerke weitergeleitet wurde, wurde der junge Mann, der neben Jewgeni Prigoschin (dem Gründer von Wagner) steht, in einem Kampfanzug gefilmt. Er spricht auf Russisch und erklärt, dass auch er im Gefängnis rekrutiert wurde.
Die Methoden sind wiederkehrend, aber kurz. Bevor sie kämpfen, „erhalten sie ein kleines Training, aber es dauert nicht lange, vielleicht ein paar Wochen oder Monate, aber nicht länger. […] Das Risiko ist enorm“, sagt die Forscherin.
Der Krieg in der Ukraine dauert nun schon fast ein Jahr. Seit sechs Monaten durchkämmt die Wagner-Gruppe die Strafvollzugsanstalten in Russland, um Hunderte von in- und ausländischen Gefangenen zu rekrutieren.
Nachdem sie den Tod eines ihrer Staatsangehörigen bestätigt hatte, forderte die tansanische Außenministerin Stergomena Tax die Bürger auf, sich nicht „irgendeiner Armee oder bewaffneten Gruppe in anderen Ländern anzuschließen“.
2022
Dezember
Total cases | Deaths | Total doeses given |
40,806 K | 845 | 32,8 Mio. |
Tourismus
Ohne Tourismus wäre wohl auf Unguja — der Hauptinsel Sansibars, fast doppelt so groß wie Rügen — nicht sehr viel los. Keine Hotelresorts mitten am Strand, keine ausländischen Besucher, keine Partys, kein Surfen, keine Arbeitsplätze, keine Einnahmen. Vermutlich würde das Leben auf der gesamten Insel genauso ablaufen wie in der Zeit, bevor die Touristen diese eroberten: ruhig, naturbelassen, autochthon. Fest verankert in ihren afrikanisch-muslimischen Traditionen. Tatsächlich zeigt sich aber, insofern man die touristischen Gebiete einmal verlässt, noch immer ein Bild, das stark an dieses alte traditionelle Leben erinnert.
Das Leben der Sansibaris ist einfach — nicht im Sinne von leicht, sondern von schlicht, von ursprünglich. Begibt man sich einmal in die echten Dörfer hinein, fällt einem schnell das kontrastreiche Erscheinungsbild zu den Orten auf, die die gut betuchten Reisenden zu Gesicht bekommen. Aus dem feinen, weißen Sand werden alsbald Wege aus steiniger roter Erde und aus den säuberlich weiß verputzten Bungalows oder Hotels kleine karge Häuschen aus rotem Lehm. Natürlich nicht jedes Haus, aber so viele, dass dieses Bild in Erinnerung bleibt. Immer wieder sieht man gewaltige Mangobäume, während man durch die Dörfer streift, und auf kleinen freien Flächen zwischen den Häusern zeigen sich zahlreiche Miniplantagen, unter anderem bestehend aus Tomatenstauden und Bananenbäumen.
Dazu thronen über allem die schlanken, hohen Kokospalmen. Jede Staude und jeder Baum befindet sich fest im Besitz eines Dorfbewohners. Es scheint, dass die Subsistenzwirtschaft, von der die Insulaner in der Vergangenheit stets lebten, bis heute das Leben der Menschen bestimmt. Sie betreiben Farming und halten sich Nutztiere wie Hühner, Enten, Ziegen und Rinder. Bei Letzteren muss man zu jeder Zeit darauf gefasst sein, ihnen im Dorf, im Busch oder am Strand plötzlich über den Weg zu laufen. Die Männer fahren täglich in kleinen, selbst angefertigten Holzbooten zum Fischen hinaus, und die Frauen sammeln bei Ebbe im knietiefen Wasser Muscheln, die sie anschließend in gewaltigen Säcken auf ihren Köpfen zurück ins Dorf tragen. Die Fänge werden zum einen für den Eigenbedarf verwendet, getauscht oder auch verliehen, hauptsächlich aber verkauft. Ganz ohne Geld geht auch auf Sansibar nichts, da auch die Einheimischen ihre regelmäßigen Ausgaben haben: zum Beispiel für Elektrizität, Handyguthaben, Benzin oder Nahrungsmittel, die zugekauft werden müssen. Trotzdem scheint hier Geld untereinander im normalen Lebensalltag eine geringere Rolle zu spielen. Apropos Rolle: Die Rollen zwischen Mann und Frau sind hier noch ganz klassisch aufgeteilt. Der Mann geht arbeiten, kümmert sich um seine Farm oder ist einfach unterwegs — die Frau ist zu Hause, kümmert sich um den Haushalt sowie um die Kinder. Auch das öffentliche Leben findet häufig getrennt voneinander statt: Die Männer treffen sich vor den Shops, den Imbissständen, auf Palaver- oder Sportplätzen — die Frauen sitzen meist mit den Nachbarinnen zusammen, entweder vor dem eigenen Haus oder dem einer Freundin.
Klage
Es könnte ein Präzedenzfall werden: Der Konzern TotalEnergies will in Uganda Erdöl fördern und per Pipeline durch Tansania transportieren. In Frankreich klagen NGOs, um das umstrittene Projekt zu stoppen. Mehr als eine Milliarde Barrel Öl und Gas soll in den Reservoirs nahe des Albertsees im Westen Ugandas schlummern. Der französische Ölgigant TotalEnergies will diese Rohstoffquellen anzapfen - das ist das Tilenga-Projekt. Die fast 1500 Kilometer lange unterirdische Pipeline EACOP (East African Crude Oil Pipeline) soll das Ölfeld quer durch Tansania mit dem Indischen Ozean verbinden.
Das Unternehmen verspricht, die Erschließung der Ölfelder brächte Zehntausende neue Arbeitsplätze in Ostafrika. Doch die Auswirkungen auf Umwelt und Menschen sind umstritten. Dutzende der 400 Bohrungen liegen im Murchison-Falls-Nationalpark, benannt nach den gleichnamigen Wasserfällen. Anwohner müssen umgesiedelt werden, aber Betroffene klagen, dass sie vergeblich auf Entschädigungen warten. Vier ugandische und zwei französische Umwelt- und Bürgerrechtsgruppen versuchen darum, das Tilenga-Projekt zu stoppen. Derzeit wird vor einem französischen Gericht ihre Klage gegen TotalEnergies verhandelt. Die Pläne des Konzerns "gefährden das Pariser Klimaabkommen von 2015 und das Überleben der Menschheit", sagte Louis Cofflard, einer der Anwälte der Kläger, während der ersten Anhörung in Paris. "Das Projekt stürzt zahlreiche Familien in Armut - wir fordern, dass es sofort gestoppt wird."
November
Corona
Total cases | Deaths | Total doeses given |
40,806 K | 845 | 32,8 Mio. |
Naturkatastrope
Zwei Großfeuer hatte es vor einigen Wochen am Kilimandscharo, dem "Dach Afrikas" gegeben. Nun wird deutlich, wie groß die Schäden sind: Zwei Prozent des Naturparks seien zerstört, so die Nationalparkbehörde. Die Großfeuer auf dem Kilimandscharo im ostafrikanischen Tansania vor einigen Wochen haben knapp zwei Prozent Fläche des Naturparks zerstört. Pflanzen und Säugetiere verloren auf knapp 34 Quadratkilometern ihren Lebensraum, wie es in einer Mitteilung der Nationalparkbehörde Tanapa hieß. Als Ursache für die beiden inzwischen gelöschten Brände, die Ende Oktober hintereinander ausgebrochen waren, vermutet die Behörde einen Zusammenhang mit "menschlichen Aktivitäten", hieß es in einer veröffentlichten Stellungnahme - die Polizei ermittle. Das erste Feuer war am 21. Oktober auf einer Höhe von rund 3900 Metern ausgebrochen. Etwa eine Woche später gab es an der nordöstlichen Flanke des Berges einen weiteren Brand.
Tiere
Afrikanische Riesenhamsterratten sollen bald Menschen in Katastrophengebieten aufspüren. In Tansania trainiert eine belgische NGO die Tiere – und legt große Hoffnung in ihre Spezialausrüstung.
Fluzeugabsturz
Beim Absturz eines Flugzeugs in Tansania sind 19 Menschen ums Leben gekommen. Bei einem missglückten Landungsversuch war die Maschine in den Victoriasee gestürzt.Bei der missglückten Landung eines Passagierflugzeuges wegen schlechten Wetters am Victoriasee im Nordwesten Tansanias sind am Sonntag mindestens 19 Menschen ums Leben gekommen. "Alle Tansanier trauern mit Ihnen um die 19 Menschen, die bei diesem Unfall ums Leben gekommen sind", sagte der Regierungschef Tansanias, Kassim Majaliwa, auf dem Flughafen Bukoba, wo das aus Daressalaam kommende Flugzeug landen sollte. Insgesamt waren 43 Menschen an Bord des Fliegers, davon 39 Passagiere, zwei Piloten und zwei Besatzungsmitglieder, wie ein örtlicher Polizeibeamter bereits zuvor am Mittag gesagt hatte. 26 Menschen wurden den Angaben zufolge in ein Krankenhaus gebracht. Zunächst war nicht klar, ob sich unter den 19 Toten auch Retter befanden, die bei den Bergungsarbeiten ertranken, oder ob mehr Menschen an Bord des Flugzeugs waren, als bisher bekannt war. Es bestehe die Möglichkeit, dass zwei der Toten nicht an Bord waren, sondern während der Rettungsarbeiten gestorben seien, sagte ein Polizeivertreter aus Kagera. Die Maschine der Fluggesellschaft Precision Air stürzte nach Angaben eines weiteren Beamten kurz vor der Landung etwa 100 Meter vom Flughafen der Stadt Bukoba entfernt in den Victoriasee. Der Polizei zufolge war Flug PW 494 auf dem Weg von der Wirtschaftsmetropole Daressalam nach Bukoba am Victoriasee. Bei dem Flugzeug soll es sich um eine Maschine des Typs ATR 42-500 des französisch-italienischen Unternehmens ATR handeln. Die Airline gehört zu größten des Landes. Precision Air bestätigte den Unfall und erklärte, ein Rettungsteam sei an den Unglücksort entsandt worden. Das Unternehmen ist die größte private Fluggesellschaft des ostafrikanischen Landes und betreibt neben Inlands- und Regionalflügen auch private Charterflüge zu beliebten Urlaubszielen wie dem Serengeti-Nationalpark. Örtliche Medien zeigten Videoaufnahmen, wonach das Flugzeug weitgehend unter Wasser stand. Die Einsatzkräfte und auch Anwohner versuchten, die Maschine mithilfe von Seilen und Kränen aus dem Wasser zu heben.Tansanias Präsidentin Samia Suluhu Hassan sprach den Betroffenen des Unglücks ihr Beileid aus. "Bleiben wir ruhig, während die Rettungsarbeiten weitergehen und beten wir zu Gott, dass er uns hilft", schrieb sie im Onlinedienst Twitter. Der Victoriasee ist mit rund 70.000 Quadratmetern etwa so groß wie Irland und Teil der drei ostafrikanischen Staaten Tansania, Kenia und Uganda. Es handelt sich dabei um das größte Binnengewässer Afrikas. Vor fünf Jahren waren in Tansania elf Menschen gestorben, als ein Flugzeug eines Safari-Unternehmens im Norden des Landes abgestürzt war.
Oktober
Corona
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Kultur
Woran misst man eigentlich die Lebensqualität? Ist diese am materiellen Wohlstand festzumachen? Oder sind nicht doch ganz andere Indikatoren entscheidend? Vergleicht man rein materiell den Lebensstandard der Menschen in Tansania mit dem der Deutschen, so stellt sich die Lebensrealität der Ersteren oberflächlich betrachtet als wesentlich beschwerlicher dar. Und dennoch — und hier liegt das Paradoxe — wirken die Tansanier wesentlich lebensfroher. Wie kann das sein? In Sachen des Komforts und der Bequemlichkeit wird den Deutschen durch Wohlstand und damit einhergehende Technologie eine Last abgenommen, die die Menschen in Tansania als tägliches Päckchen mit sich herumtragen. Die Lebensqualität scheint also von Faktoren abzuhängen, die nicht im materiellen Bereich angesiedelt sind.
Er quietscht, ächzt und klagt. Als würde er unter diesem lauten, hohen Stöhnen seine gesamte Anstrengung zum Ausdruck bringen, die es ihm abverlangt, das Wasser aus dem Boden hochzutransportieren. Fließendes Wasser gibt es nicht — hier in diesem Dorf mitten in Tansania. Ganz gleich, ob für das Zähneputzen, Duschen, die Toilette, Kaffee, Tee oder Frühstück: Jeder Tropfen Wasser, der dafür benötigt wird, muss aus dem alten Brunnen im Hof gepumpt werden. Sein Stöhnen ist das erste weckende Geräusch am Morgen. Jeden Morgen. Und da dies der einzige Brunnen in der Umgebung ist, kommt die halbe Nachbarschaft jeden Tag, um Wasser zu holen. So herrscht auf dem kleinen Gelände immer Leben. Diejenigen, die es sich leisten können, haben einen riesigen Wassertank auf dem Grundstück, der an alle Hausleitungen angeschlossen ist. Dadurch wird ein Brunnen überflüssig. Jedoch ist dies die Ausnahme. Die meisten Häuser im Dorf sind klein und schlicht, mit einer Wohnfläche von 20 bis 40 Quadratmetern. Viele davon wurden aus vor Ort gebrannten Steinblöcken gebaut, andere auch aus Ziegeln, wodurch sie an die Backsteinbauten in Norddeutschland erinnern, und wieder andere aus einfachem Lehm. In den drei kleinen Schlafzimmern schlafen insgesamt immer mindestens sechs Personen; in der Regel sind es aber eher sieben bis acht. Häufig wohnen auch Kinder von Freunden für einige Tage mit im Haus, wenn diese zu viel Arbeit haben oder verreisen müssen. Dann wächst die Familiengemeinschaft ganz einfach um ein paar weitere Mitglieder an. Der Begriff „Familie“ wird hier deutlich anders, elastischer und nicht so strikt abgetrennt wie bei uns verstanden. Onkel und Tanten können gerne mal als Vater und Mutter bezeichnet werden und Cousins, Cousinen und enge Freunde als Bruder und Schwester. Versucht man noch zu Beginn, das Quietschen des Brunnens zu ignorieren und weiterzuschlafen, ist das mit den ersten Stimmen am Morgen — leise geredet wird eigentlich nie —, spätestens aber mit dem Krähen der Hähne sowohl auf dem Hof als auch außerhalb, nicht mehr möglich. Mitunter kommt es vor, dass einer von ihnen sich in der Tageszeit irrt und mitten in der Nacht anfängt, einen höllischen Lärm zu veranstalten. Ein Hahn auf einem der Nachbargrundstücke scheint sich dann provoziert zu fühlen und hält gegen. Das Spiel dauert einige Minuten, bis beide begriffen haben, dass es erst ein Uhr morgens ist. Der Schlaf ist nun endgültig vorüber. Zudem ruft die Natur: also aufstehen. Das Moskitonetz über dem Bett wird zusammengebunden, Toilettenpapier nicht vergessen und dann ab nach draußen. Die Hocktoilette befindet sich im Hof. Unabhängig davon, welche Geschäfte man gerade abwickelt: Für die Beseitigung sämtlicher Spuren gibt es einen kleinen Kanister Wasser mit einer Schöpfkelle aus Plastik — ebenso in der Duschzelle nebenan. Das klassische Badezimmer nach westlichem Standard bleibt den Vermögenden vorbehalten, die sich auch einen Wassertank leisten können. Anschließend wird die Zahnbürste aus dem Schlafzimmer geholt und mit einer Hand voll Brunnenwasser der Mund befeuchtet. Auch die Zähne werden im Hof geputzt. Generell werden hier sehr viele Tätigkeiten, für die wir in Deutschland eigene Räume und andere Gewohnheiten haben, draußen verrichtet. Für den Frühstücks-Chai oder -Kaffee gibt es ein kleines Gaskochfeld, auf dem auch die Reste des Abendessens aufgewärmt werden können. Größere Mahlzeiten werden jedoch draußen im Hof in einem engen, luftigen Holzverschlag zubereitet. Ein Mittagessen für sechs bis acht Personen nimmt auf diese Weise zwei bis vier Stunden Zeit in Anspruch. Gekocht wird mit Holz oder Holzkohle und in Töpfen aus Aluminium. Edelstahl-, gute Emaille- oder andere hochwertig beschichtete Töpfe und Pfannen gibt es nicht — höchstens für viel Geld in den Supermärkten der großen Städte. Aber für die Leute in den ländlichen Gebieten besteht das Angebot überwiegend aus Aluminium und Plastik. Da es keinen Kühlschrank gibt, können nicht alle Lebensmittel längere Zeit gelagert werden. Trockenes Gemüse, Reis oder auch Maismehl, aus dem das traditionelle Grundnahrungsmittel Ugali hergestellt wird, sind kein Problem. Dagegen müssen Fleisch, frisches Obst und Gemüse mehrmals die Woche auf dem Markt gekauft werden. Anderweitige Nahrungsmittel befinden sich in der Regel fest in den Händen der internationalen Nahrungsmittelkonzerne wie Coca Cola, Pepsi, Nestlé, Kellogg’s oder Unilever. Zwei volle Wäschekörbe stehen im Hof. Die älteste Tochter der Familie sitzt auf einem kleinen Hocker über einer großen Plastikwanne und beginnt, per Hand die Wäsche zu waschen. Zuvor hatte sie bereits das schmutzige Geschirr und die Töpfe vom Frühstück gespült, das sie obendrein selbst zubereitet hatte. Sie ist siebzehn, und es sind gerade Sommerferien. Wenn diese vorüber sind, wird ihr letztes Schuljahr beginnen.
An langes Ausschlafen, den ganzen Tag mit Freunden verbringen, Partys oder Urlaub ist für sie nicht zu denken. Wenn die Schule für eine gewisse Zeit in den Hintergrund rückt, drängen sich die alltäglichen familiären Pflichten in den Vordergrund.
Obwohl sie nicht die Herrin des Hauses ist oder irgendeinen anderen „Titel“ innehat. Sie ist einfach die älteste Tochter, weshalb ihr die Haushaltsaufgaben zufallen. Es ist beeindruckend, wie viel dieses Mädchen bereits in ihrem jungen Alter wegarbeitet — jeden Tag. Ein wenig Komfort gibt es dann aber doch: Elektrizität. Schließlich brauchen das Handy, das auch hier jeder besitzt, und der Laptop regelmäßig frischen Saft. Und durch eine Satellitenschüssel auf dem Dach kann man sich in einem winzigen Fernseher sogar kitschige ausländische Seifenopern ansehen — zum Beispiel aus der Türkei, aus Indien, von den Philippinen oder aus Südkorea. Synchronisiert sind diese entweder in der Landessprache Kiswahili oder in einem überaus markanten amerikanischen Englisch, das zu dem asiatischen Fernsehbild nicht so recht passen möchte. Einen klassischen Internetanschluss gibt es nicht. So bleibt einem nur der mobile Hotspot über das Smartphone oder ein SIM-Karten-WLAN-Router.
Lebendigkeit als Quelle von Lebensqualität
Was einem auf den Straßen Tansanias begegnet: Lebendigkeit. Die Menschen lachen — viel, laut und erfüllt. Es ist ein ehrliches Lachen, das voller Lebensfreude steckt. Wird man von ihnen auf der Straße angesprochen, was relativ oft geschieht — häufig um etwas zu verkaufen, manchmal aber auch aus Neugier —, erhält man von ihnen immer ein Lächeln. Die Menschen haben keine Angst, in Kontakt sowohl miteinander als auch mit Fremden zu treten. Sie sind neugierig. Sie grüßen, sie winken, sie nicken oder sie zeigen ihren erhobenen Daumen, und das immer mit einem Lächeln auf den Lippen. Und nachdem in den letzten zwei Jahren unsere Gesichter den Augen der Gesellschaft weitgehend verborgen geblieben sind, fällt dieser Kontrast besonders auf. Zudem findet hier das Leben draußen statt, was man insbesondere an den Kindern sieht. Unbeherrscht und stürmisch, laut schreiend und lachend spielen sie, toben herum und laufen kreuz und quer durch das ganze Dorf. Wirkliches Spielzeug besitzen sie nicht; sie erwecken auch nicht den Eindruck, dass es nötig wäre. Es lassen sich draußen genug Dinge finden, mit denen man spielen kann. Für sie ist die Welt ein einziger großer Spielplatz. Und sollte sich mal ein Mzungu, ein weißer Ausländer, ins Dorf verirren, wird dieser aufgeregt und freudig begrüßt und am liebsten bis zum Dorfausgang begleitet.
Das tansanische Leben besteht aus einer großen Intensität. Einerseits ist es wild, riskant und waghalsig, gleichzeitig aber auch ruhig, gemütlich und absolut entschleunigend.
Es kann einem gut und gerne mal passieren, dass man sich auf einem Motorradtaxi plötzlich zwischen zwei fahrenden Bussen befindet mit weniger als einer Armlänge Abstand zu beiden Seiten. „Die Bodaboda-Fahrer — so der Name der Motorradtaxis — sind verrückt“, hört man dann oft von den Einheimischen. Und wenn mal nichts zu tun ist, wird die Mittagszeit gerne mit einem ausgedehnten Schläfchen überbrückt — egal ob Bodaboda-Fahrer, Bauarbeiter oder Verkäufer auf Märkten, in Imbissbuden, kleinen Shops sowie an der Straße. Diese Lebendigkeit, dieses hohe Maß an Energie — schließlich ist Lebendigkeit Energie — kannte ich aus Deutschland nicht mehr. Denn die Technisierung unserer Gesellschaft spiegelt sich auch in unserem Verhalten sowie im öffentlichen Leben wider: eine zunehmende Tristesse, Konformität und die Verlagerung des Lebens aus dem analogen — dem realen — in den digitalen — den nicht realen — Raum. Die Menschen in Tansania leben intensiver, sterben dafür aber auch früher (2). Mehr als 15 Jahre ist die durchschnittliche Lebenserwartung der Tansanier geringer als die der Deutschen (3). Ist ihr Leben deshalb von geringerer Qualität? Die Menschen richten ihren Fokus nicht so sehr auf die Zukunft. Schließlich könnte schon morgen alles vorbei sein, so ihre Haltung. Das Planen, das Horten und das Verzichten und Ansparen, um die Angst zu beruhigen, zu einem Zeitpunkt x womöglich nicht mehr genug zum Leben zu haben, ist hier weitgehend unbekannt. Ebenso die allzu große Vorsicht vor den natürlichen Risiken des Lebens. Das Leben wird genommen, wie es kommt. Zudem sind die Menschen viel mehr miteinander in Beziehung, als wir es sind.
Mit diesem Geist befinden sie sich näher am Leben, aber auch näher am Sterben — und dadurch näher an der Freiheit. Angst vor der Zukunft, Flucht in scheinbare Sicherheiten, Abgabe von Eigenverantwortung und das Festhalten an Materialismus machen nicht frei. Sie engen ein, sie blockieren und sie verschließen.
Aus dieser Einsicht heraus können wir Deutschen vielleicht etwas von den Tansaniern lernen: Wahre Freiheit entsteht im Loslassen, im Offenbleiben und im Vertrauen in das Leben. Ein längeres Leben muss nicht unbedingt besser sein als ein kürzeres. Wenn in der größeren Zeitspanne nichts passiert, ist kein wesentlicher Qualitätsgewinn vorhanden. Eine zu große Angst vor dem Tod kann dafür sorgen, dass wir uns vor dem Leben verschließen und verstecken. Infolgedessen ist unser Leben dann zwar vielleicht von längerer Dauer und vermeintlich sicherer, jedoch ebenso von geringerer Intensität sowie ohne Lebendigkeit.
Naturkatastrophe
Vor zwei Tagen ist auf dem Kilimandscharo ein Großbrand ausgebrochen. Nun hat Tansanias Feuerwehr die Flammen weitgehend unter Kontrolle, wie die zuständige Ministerin mitteilte.
Die Feuerwehr gehe davon aus, den Brand an dem beliebten Touristenziel bald komplett gelöscht zu haben. Das sagte Pindi Chana, die Ministerin für natürliche Ressourcen und Tourismus, am Sonntagabend. Opfer gab es nicht, wie die Behörden mitteilten. Die Brandursache ist noch unklar. Die Behörden vermuten, dass Menschen das Feuer leichtfertig entfacht haben könnten. Der Kilimandscharo ist mit 5895 Metern der höchste Berg Afrikas und bei Wanderern und Bergsteigern sehr beliebt. Der Brand war am Freitagabend am Südhang ausgebrochen, in der Nähe des Karanga-Camps. Das Camp liegt auf 4000 Metern Höhe und auf einer beliebten Route. Touristen waren laut den Behörden nicht gefährdet. Große Hilfsbereitschaft Über soziale Netzwerke hatten sich am Samstag Bilder mit riesigen Flammen verbreitet. Dichter Rauch war über dem Gebiet zu sehen. Die Hilfsbereitschaft war groß, wie die Behörden mitteilten: Etwa 500 Feuerwehrleute, Polizisten, Anwohner, Studierende und Behördenmitarbeiter bekämpften den Brand. Demnach verhinderten sie, dass das Feuer auf den Wald übergriff, der unter dem Gebiet liegt. Am Klimandscharo, dem "Dach Afrikas", ist der Klimawandel laut der Weltorganisation für Meteorologie deutlich sichtbar. Die Pflanzen leiden demnach unter der anhaltenden Dürre. Die mit Gletschern bedeckte Fläche sei innerhalb eines Jahrhunderts um 85 Prozent geschrumpft. Im Jahr 1912 seien es noch 11,4 Quadratkilometer gewesen, 2011 noch 1,76 Quadratkilometer. Die Organisation geht davon aus, dass der Schnee bis 2040 verschwunden sein könnte.
September
Corona
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Politik
Mosambik und Tansania haben zwei Kooperationsabkommen unterzeichnet, die sich auf die Bekämpfung von Terrorismus und Kriminalität konzentrieren, da die Unsicherheit in der nördlichen mosambikanischen Provinz Cabo Delgado durch die Aktivitäten dschihadistischer Gruppen zugenommen hat. Die Abkommen wurden während eines Besuchs der tansanischen Präsidentin Samia Suluhu Hassan in Maputo unterzeichnet, die am Mittwoch mit ihrem mosambikanischen Amtskollegen Filipe Nyusi zusammentraf, wie die tansanische Zeitung "Daily News" berichtet. "Tansania und Mosambik haben eine der längsten Grenzen in der Region, und das Abkommen über die Zusammenarbeit im Bereich Verteidigung und Sicherheit wird es uns unter anderem ermöglichen, den Kampf gegen Terroristen fortzusetzen und Frieden und Sicherheit zu wahren", sagte sie.
"Unsere Völker unterhalten nach wie vor gute Beziehungen, die auf die Wahrung des Friedens und der Ruhe ausgerichtet sind", sagte sie und erklärte, sie hoffe, dass ihr Besuch im Nachbarland "die Beziehungen neu beleben" und "eine wichtige Rolle bei der Verbesserung des Wohlergehens der Menschen spielen" werde. Der tansanische Präsident wies auch darauf hin, dass beide Länder vereinbart haben, "bei der Entwicklung von Erdgas zusammenzuarbeiten", um den Sektor "durch Erfahrungsaustausch und gegenseitiges Lernen" anzukurbeln
August
Corona
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Wildtiere
Abgezweigtes Wasser fehlt Tieren
Der Ruaha in Tansania ist die Lebensader des gleichnamigen Nationalparks. An dem Fluss hängt das Leben von Elefanten, Löwen und Wasserbüffeln. Seit einiger Zeit hängen aber auch Reisfelder am Ruaha. Das Wasser wird an den Quellen ausgeleitet, der Nationalpark trocknet aus. Gerade hat die Regenzeit geendet. Eigentlich sollte Tansanias Fluss Großer Ruaha bis an die Ufer gefüllt sein. Doch statt reißender Ströme ist das Flussbett in großen Teilen eine staubige Einöde, die Wildhüter Hamza Visram vergeblich mit seinem Fernglas scannt. Wo einst hunderte Wasserbüffel grasten, ist kaum ein Tier zu sehen. Ein paar tiefe Löcher bezeugen die Verzweiflung einer Elefantenherde, die mit ihren Rüsseln nach dem kühlen Nass grub. Der Große Ruaha, der durch den Ruaha-Nationalpark im Zentrum Tansanias fließt, gilt als "ökologisches Rückgrat" des ostafrikanischen Landes und Lebensader der Region. Er fließt über knapp 500 Kilometer von seiner Quelle in den Kipengere-Bergen durch riesige Feuchtgebiete des Ruaha-Nationalparks, bevor er im Südosten in den Rufiji River mündet. Hunderttausende Wildtiere sind von seinem Wasser abhängig, darunter bedrohte Arten. Ruaha ist eins von nur drei Naturschutzgebieten, in dem mehr als 500 vom Aussterben bedrohte Afrikanische Wildhunde leben, eine der am stärksten gefährdeten Arten des Kontinents. Zudem leben hier nach Angaben der Tansania-Nationalparkbehörde (Tanapa) etwa zehn Prozent der verbleibenden Löwen Afrikas sowie eine von nur noch vier Geparden-Populationen in Ostafrika mit mehr als 200 erwachsenen Tieren. Weniger bekannt als die berühmte Serengeti, aber dafür wesentlich unberührter, ist der Ruaha-Nationalpark auch die Heimat von weltweit bedeutenden Populationen von Tüpfelhyänen und Leoparden sowie einer der größten Elefanten-Populationen Ostafrikas.
Einst floss der Große Ruaha das ganze Jahr über - heute sind es nur noch drei bis vier Monate pro Jahr, erzählt Tanapa-Ökologin Hellen Mchaki. Nicht genug, um den Nationalpark feucht zu halten. Und nicht genug für die Wildtiere. "Die Tiere müssen wesentlich weitere Strecken zurücklegen, um an Wasser zu kommen. Die schlichte Wahrheit ist: ohne ausreichendes Wasser werden sie sterben", warnt Mchaki. Warum der Fluss langsam austrocknet, weiß die Ökologin allzu gut: Reisbauern haben ihre Plantagen über mehr als 115.000 Hektar - ein Gebiet ungefähr so groß wie Berlin und München zusammen - an den fünf Quellen des Großen Ruahas angelegt. Der Anbau von Reis - ein Grundnahrungsmittel und Exportprodukt in der ehemaligen deutschen Kolonie mit ihren rund 60 Millionen Einwohnern - benötigt große Mengen Wasser. Die Landwirte ziehen es dem Fluss direkt an der Quelle ab. Während Reis nun das ganze Jahr über gedeiht, fließt im Großen Ruaha immer weniger Wasser.
Die Regierung versucht schon seit 2017, diese Entwicklung aufzuhalten, bislang vergeblich. January Makamba, damals Staatsminister im Umweltbüro des Vizepräsidenten, prangerte die Reisbauern in Interviews mit lokalen Medien als "Umweltsünder" an und machte sie für den Tod vieler Wildtiere verantwortlich. Die Ableitung von Wasser aus Naturschutzgebieten sei illegal und müsse umgehend gestoppt werden, sagte Makamba. Wassermanagement-Experte Reuben Kadigi von der Sokoine Universität für Landwirtschaft (SUA) in Tansania bestätigt das Problem: "Der Wasserbedarf für die Bewässerungslandwirtschaft ist erheblich gestiegen, was zu ernsthafter Wasserknappheit stromabwärts der empfindlichen Ökosysteme im Ruaha-Nationalpark führt, besonders während der Trockenzeit." "Das Leben aller Tiere hängt vom Fluss ab"
Problematisch sei vor allem, dass Reisbauern Bewässerungsmethoden nutzten, die Experten zufolge vermutlich im frühen 19. Jahrhundert von deutschen Missionaren eingeführt wurden. Dazu komme Verschmutzung durch Chemikalien wie Dünger und Pestiziden. Um dem entgegenzuwirken, hat sich Tanapa mit der Douglas Bell Öko-Forschungsstation im Asilia Afrika Camp im Nationalpark und dem Nationalen Forschungsinstitut für Wildtiere (Tawiri) zusammengeschlossen. Gemeinsam will man Strategien entwickeln, um das Ökosystem wiederherzustellen. "Das Leben aller Tiere hängt vom Fluss ab, von großen Säugetieren bis hin zu Vögeln. Früher war das Feuchtgebiet rund um den Fluss sehr grün und saftig, jetzt ist es überall gelb und trocken. Auch das Pflanzenwachstum ist aufgrund der Wasserknappheit eingeschränkt", sagt Leena Lulandala, die Koordinatorin der Forschungsstation. In einigen Teilen des Parks hätten Parkbehörden Wasser mit Tanklastern anliefern müssen, um Wasserlöcher für die Tiere zu füllen. Unterstützt von der Weltbank arbeitet Tanapa mit Reisbauern zusammen, um die Bewässerungsinfrastruktur zu verbessern und Alternativen zu wasserintensiven Anbaumethoden zu suchen. "Wir versuchen beispielsweise Wege zu finden, um das genutzte Wasser zurück in den Fluss zu leiten", erklärt Mchaki. Büffelherden bereits stark dezimiert. Die Experten setzen auch auf Ökotourismus für die Rettung des Parks. Safari-Tourismus ist eine der wichtigsten Einkommensquellen Tansanias. Nach Angaben des Welttourismus- und Reiserats (WTTC) hat Tourismus in Tansania 2019 - also vor der Corona-Pandemie - umgerechnet 6,5 Milliarden Euro eingebracht, oder 10,6 Prozent der Gesamtwirtschaft. "Touristen bringen Geld ein, mit dem wir wichtige Naturschutzmaßnahmen finanzieren. Damit können wir die Gesundheit des Flusses sichern und die Degradierung des gesamten Ökosystems reduzieren", erklärt Lulandala. Tourismuseinnahmen tragen laut WTTC in vielen afrikanischen Ländern maßgeblich zur Wiederherstellung und Erweiterung von Naturschutzgebieten und dem Schutz von Wildtieren bei. Die Umkehrrechnung ist einfach: Weniger Wildtiere bedeuten weniger Tourismus-Einnahmen und weniger Naturschutz. Trotz der Maßnahmen ist keine schnelle Lösung in Sicht. Noch tummeln sich in Ruaha große Herden von Antilopen, Elefanten, Giraffen und Nilpferden sowie Rudel von Löwen und Wildhunden. Doch Wildhüter Visram hat über die vergangenen Jahre einen erschreckenden Trend bemerkt, vor allem bei Arten, die stark von Wasser abhängen: "Früher haben wir Herden mit 200 bis 300 Büffeln gesehen, jetzt sind es nur noch um die 35." Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit.
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Kultur
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Das Exekutivdirektorium des Internationalen Währungsfonds (IWF) hat eine Nothilfe in Höhe von 567 Mio. USD für Tansania bewilligt, um das Land bei der Finanzierung einer COVID-19-Impfkampagne und der Bewältigung der Gesundheits- und Sozialkosten der Pandemie zu unterstützen, so der IWF in einer Erklärung.
Der Ausbruch von COVID-19 und die damit verbundenen Reisebeschränkungen haben zum Zusammenbruch des Tourismussektors in dem ostafrikanischen Land geführt, das die Existenz der Pandemie unter dem verstorbenen Präsidenten John Magufuli geleugnet hatte. Nach dessen Tod im März und der Amtsübernahme durch Präsidentin Samia Suluhu Hassan hat Tansania begonnen, die Krise anzuerkennen, die zu einer deutlichen Verlangsamung des Wachstums auf 4,8 Prozent im Jahr 2020 führte, wobei das Wachstum auch 2021 gedämpft bleiben wird.
Umwelt
Das Tanzania Wildlife Research Institute (TAWIRI) erklärte am Dienstag, es habe Maßnahmen ergriffen, um Giraffen vor der Ausbreitung einer Hautkrankheit zu retten. 12 Halsbänder sollen Giraffen, die von der Hautkrankheit im Ruaha-Nationalpark befallen sind, überwachen und behandeln. Dabei handelt es sich um ein Pilotprojekt.
Der gegenwärtige Bestand liegt bei ca. 33 000 Giraffen. Im Jahr 2020 startete TAWIRI einen Fünfjahresplan zur Rettung der Giraffen vor dem Aussterben. Der Strategieplan für den Zeitraum 2020-2024 zielt darauf ab, die schwindende Zahl der Giraffen wieder aufzufüllen.
Die Fragmentierung des Lebensraums, die Abholzung der Wälder und die Wilderei stellen nach wie vor eine Bedrohung für das Überleben der Giraffe dar.
August
Corona
Neue Daten verfügbar (seit April 2020):
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Die Politisierung der Rückverfolgung der Herkunft des neuartigen Coronavirus ist nicht hilfreich bei der Bekämpfung des hochansteckenden COVID-19, das durch dieses Virus verursacht wird, sagte Dr. Elisha Osati, ehemaliger Präsident der Medical Association of Tanzania, und wies darauf hin, dass die Welt bei der Bekämpfung der Pandemie zusammenarbeiten sollte.
In Tansania ist die Impf-Kampagne angelaufen. Es ist eine wichtige Abkehr von der Corona-Politik des verstorbenen Präsidenten Magufuli, der die Gefahr des Virus leugnete und gegen die Vakzine hetzte.
Politik
Die tansanische Präsidentin Samia Suluhu Hassan bestätigte am Mittwoch die Tötung von drei Polizeibeamten und einem Wachmann eines privaten Sicherheitsunternehmens durch einen bewaffneten Angreifer an der Selander-Brücke entlang der Ali Hassan Mwinyi Road am Nachmittag in der Handelshauptstadt Dar es Salaam.
"Der Angreifer wurde unter Kontrolle gebracht, und ich habe die Polizei angewiesen, den Vorfall umfassend zu untersuchen", sagte das Staatsoberhaupt. Simon Sirro, Tansanias Polizeichef, sagte einem lokalen Radiosender, dass der Angreifer ebenfalls von der Polizei erschossen wurde.
Der Anschlag ereignete sich kurz nachdem Präsident Hassan vor hochrangigen Polizeibeamten gesprochen und sie aufgefordert hatte, den Kampf gegen die grenzüberschreitende organisierte Kriminalität, einschließlich Terrorismus und Drogenhandel, zu verstärken.
Sport
Nach ihren abfälligen Äußerungen, Tansanias Fußballerinnen seien "flachbrüstig" und "unattraktiv", steht Präsidentin Samia Suluhu Hassan unter Beschuss. Frauenrechtlerinnen und Sportlerinnen sehen die Aussagen mit Sorge.
Juli
Corona
keine offiziellen Daten seit April 2020
Juni
Corona
keine offiziellen Daten seit April 2020
Tansania hat angekündigt, dass Mütter im schulpflichtigen Alter ab dem nächsten Jahr wieder in die Schule aufgenommen werden können.
Im Jahr 2017 wurde Tansanias ehemaliger Präsident John Magufuli für seine Äußerungen weltweit kritisiert, dass Mädchen, die ein Kind zur Welt bringen, nicht in die Schule zurückkehren können sollten. 2018 zog die Weltbank einen 500-Millionen-Dollar-Kredit (359 Millionen Pfund) an Tansania zurück, der für die Bildung bestimmt war, weil diese Politik nach Ansicht von Frauengruppen und Pädagogen gegen internationale Menschenrechtskonventionen verstößt.
Das tansanische Bildungsministerium hat nun nach Beratungen mit der Weltbank zugestimmt, dass Mütter im Teenageralter den Unterricht an den so genannten Folk Development Colleges besuchen dürfen, die landesweit Grundkenntnisse in Rechnen und Lesen vermitteln.
Das Schulverbot von 2002 wurde allerdings nicht aufgehoben.
Tansania hat eine $5,2 Mio. schwere Goldraffinerie in Betrieb genommen, die sicherstellen soll, dass das Land kein Rohgold mehr exportiert. Die Mwanza Precious Metals Refinery Fabrik hat eine Kapazität von 480 kg Gold pro Tag und ist eine von drei neuen Fabriken in Tansania. Die Fabrik, die die größte in der ostafrikanischen Region sein soll, wird voraussichtlich Einnahmen für Tansania durch Abgaben und Lizenzgebühren bringen. Es wird auch erwartet, dass sie mehr als 100 direkte Arbeitsplätze und über 300 indirekte Arbeitsplätze für Tansanier*innen schafft. Die Fabrik ist eine Partnerschaft zwischen der tansanischen Regierung - die einen Anteil von 25 % hält - und anderen Investoren.
Die tansanische Präsidentin Samia Suluhu Hassan hat die Zentralbank des Landes aufgefordert, auf die Verwendung digitaler Währungen vorbereitet zu sein. Präsident Samia sagte der Bank von Tansania am Sonntag, sie solle angesichts des steigenden Interesses und der Annahme von Kryptowährungen rund um den Globus wachsam sein.
"Ich weiß, dass viele Länder auf der ganzen Welt digitale Währungen noch nicht akzeptiert oder angefangen haben, sie zu benutzen. Dennoch fordere ich die Bank of Tanzania auf, sich mit diesen Entwicklungen zu befassen, um vorbereitet zu sein.
"Wir wollen nicht unvorbereitet sein oder später herausfinden, dass unsere Bürger uns voraus sind und bereits mit der Nutzung von Kryptowährungen begonnen haben", sagte sie.
El Salvador wurde letzte Woche das erste Land der Welt, das eine digitale Währung, Bitcoin, offiziell als legale Währung klassifiziert hat.
Mai
Corona
keine offiziellen Daten seit April 2020
Eine Arbeitsgruppe, die zur Überprüfung der Covid-19-Protokolle in Tansania gebildet wurde, hat der Regierung empfohlen, ein Massenimpfungsprogramm gegen die Pandemie in Betracht zu ziehen. Sie betonten jedoch, dass die Impfung freiwillig sein sollte.
Das Komitee schlug vor, dass die Behörden die Impfstoffe besorgen und mit speziellen Gruppen beginnen sollten, wie z.B. Ärzten, Menschen, die im Tourismussektor arbeiten und älteren Menschen. Die Gesundheits-Task-Force, die von Präsidentin Samia Suluhu Hassan gebildet wurde, um die Regierung über den besten Umgang mit der Coronavirus-Pandemie zu beraten, hat der Regierung auch geraten, Informationen über das Coronavirus öffentlich zu machen. Das letzte Mal, dass Tansania eine Covid-19-Statistik herausgegeben hat, ist fast ein Jahr her. Die 14-köpfige Arbeitsgruppe hat 19 Empfehlungen ausgearbeitet, eine davon ist, die Impfung freiwillig zu machen. Das Team riet der Regierung auch, auf eine dritte Welle des Virus gut vorbereitet zu sein. Das Komitee hat den Bericht am Montagnachmittag im State House in Dar es Salaam an Präsidentin Samia übergeben und wartet auf ihre Zustimmung.
Präsident Samias neue Herangehensweise an die Pandemie unterscheidet sich stark von der ihres Vorgängers, des verstorbenen John Magufuli, der zu Massengebeten aufgerufen hatte, um die Pandemie zu besiegen.
Am Sonntag sagte die meteorologische Behörde in Tansania jedoch, der Zyklon habe sich schnell abgeschwächt, als er sich der Küste näherte - und die vorhergesagten Folgen trafen nicht ein. Sie sagte, dass ein großer Teil der mit dem Zyklon erwarteten verstärkten Regenfälle im Ozean fiel und seine negativen Auswirkungen, die an Land zu sehen gewesen wären, reduzierte.
Wirtschaft
Tansanias Regierung hat grünes Licht für den Bau der East African Crude Oil Pipeline gegeben, ein 1.445km langes Projekt, das sich von der Küstenregion Tanga bis nach Uganda erstreckt.
Der Energieminister des Landes, Dr. Medard Kalemani, erklärte gegenüber Journalisten, dass der Verhandlungsprozess, der im Mai 2017 begonnen hatte, endlich abgeschlossen sei. Damit ist der Weg frei für den Start der 3,55 Mrd. $ teuren Pipeline. Es wird erwartet, dass zwischen 10.000 und 15.000 Arbeitsplätze geschaffen werden, sobald das Projekt anläuft. Letzte Woche unternahm Tansanias Präsidentin Samia Suluhu Hassan ihre erste Auslandsreise nach Uganda, um die Unterzeichnung des Abkommens mit ihrem ugandischen Amtskollegen zu begleiten. Nach Fertigstellung wird das Projekt die längste beheizte Rohölpipeline der Welt sein.
Sansibar
Es wurde kein offizieller Grund für seinen Tod genannt, aber es kam fast drei Wochen nachdem seine Partei sagte, dass er an Covid-19 erkrankt sei. Herr Masoud war zuvor in hohen Positionen in der Regierung Sansibars tätig, unter anderem als Generalstaatsanwalt.
Hulda Swai, eine tansanische Professorin für Biowissenschaften und Bioengineering, wurde 2020 zur Preisträgerin des African Union Kwame Nkrumah Continental Awards for Scientific Excellence erklärt. Ihre Arbeit mit der Nanotechnologie hat dazu beigetragen, wirksamere Medikamente gegen Malaria zu erforschen. In Zusammenarbeit mit der Weltbank hat sie geholfen Millionen von Dollar zur Finanzierung afrikanischer Forscher zu sichern.
"Ich nutze die Nanotechnologie, die meine Ausbildung und mein Fachwissen ist, um die Verfügbarkeit bestehender Kräuterextrakte zu verbessern, die sehr wirksam sind, denen es aber zum Beispiel an Löslichkeit fehlt", sagte sie dem BBC-Radioprogramm Focus on Africa.
Prof. Swai erhielt die prestigeträchtige Auszeichnung zusammen mit einem Geldpreis von $20.000. Sie erzählte Esau Williams von BBC Focus on Africa, was sie motiviert hat, eine Karriere in der Wissenschaft einzuschlagen und wie sie hofft, andere Frauen auf diesem Gebiet zu inspirieren. "Wissenschaft ist nicht so schwierig, das ist nur ein Mythos. Frauen sind genauso gut wie Männer", sagt sie.
- Covid-19: keine offiziellen Daten seit April 2020 (Total cases: | Recovered: | Deaths:
"Wir sind keine Insel", sagte das katholische Sekretariat der Tansanischen Bischofskonferenz in einer weithin geteilten Erklärung. Es drängte die Anhänger, zu denen auch der Präsident gehört, zu beten, aber auch Maßnahmen zu ergreifen, die im Rest der Welt schon lange praktiziert werden, einschließlich der Vermeidung von öffentlichen Versammlungen und engem persönlichen Kontakt. Die Zeitung der Kirche betonte am Freitag in einer großen Schlagzeile auf der Titelseite: "There is corona."
Internationale Beziehungen
Weiterführende Infos
Wenn dir diese Seite gefallen hat, könntest du dich auch für unsere WASH Projekt in Tansania interessieren:
Hier erfährst du, was WASH Projekte überhaupt sind und hier erfährst du mehr über Tansanias Nachbarländer Ruanda, Uganda, Kenia, Malawi, Mosambik und Sambia.