Länderupdate: Sambia
Sambia | |
---|---|
![]() | |
Land | Rapublik Sambia |
Hauptstadt | Lusaka |
Einwohner | 17,9 Mio. |
Fläche | 752.614 km² |
Ansprechperson | Dennis Wolter |
Sambia ist ein Staat im südlichen Afrika. Nachbarländer sind Angola, die Demokratische Republik Kongo, Tansania, Malawi, Mosambik, Simbabwe, Botswana und Namibia. Hauptstadt ist Lusaka. Sambia umfasst die Rumpffläche der zentralen und östlichen Lundaschwelle mit Inselbergen. Im Nordosten liegt es im Bereich des Ostafrikanischen Grabensystems. Der Sambesi und seine Nebenflüsse durchziehen das Land.
Auf dieser Seite erfährst du, was gerade in Sambia so abgeht. Und hier findest du weitere Infos zu unseren Projekten in Sambia.
2021
September
Corona
August
Corona
Politik
Ein Machtwechsel mit Vorbildcharakter
Hakaine Hichilema verspricht eine „neue Ära“ und sein Amtsvorgänger akzeptiert die Niederlage mit Würde. Auch für Oppositionsführer in anderen afrikanischen Ländern ist der friedliche Machtwechsel inspirierend.
Einige Anhänger des bisherigen Oppositionsführers waren Hunderte Kilometer mit dem Fahrrad gefahren, um bei der Vereidigung des neuen Präsidenten Hakaine Hichilema im National Heroes Stadion dabei zu sein. „Es ist eine Stimmung wie zur Unabhängigkeit“, twitterten Beobachter der Wahlen.
Hichilema hatte die Präsidentschaftswahl am 12. August mit 59 Prozent der Stimmen gewonnen. HH, wie er in Sambia genannt wird, erhielt eine Million Stimmen mehr als der bisherige Amtsinhaber Edgar Lungu. Sieben Millionen Wahlberechtigte waren registriert gewesen. Es ist der dritte friedliche demokratische Machtwechsel in Sambia.
In der Abschiedsrede des ehemaligen Präsidenten zeigte er sich jedoch als würdevoller Verlierer. „Dies ist ein bedeutendes Ereignis für unser Land, und wir alle müssen stolz darauf sein, dass wir die Fackel unserer Demokratie für die Welt leuchten lassen.“ Er sei „persönlich stolz darauf, dass die Machtübergabe reibungslos“ verlaufen sei. Als eigene Errungenschaft verwies er auf neu gebaute Infrastruktur, die er der Nachwelt hinterlasse. Viele der Bauten, wie auch das Stadion, wurden allerdings von chinesischen Unternehmen errichtet, wobei chinesische Kreditgeber das Geld bereitstellten.
Ein Sieg, der wirtschaftliche Gründe hat
In den sechs Jahren seiner Präsidentschaft erlebte die Wirtschaft des Landes – Sambia ist der zweitgrößte Kupferproduzent auf dem Kontinent – einen dramatischen Niedergang. Der Sieg des Oppositionsführers und erfolgreichen Geschäftsmanns ist daher vor allem der wirtschaftlichen Lage geschuldet. Im vergangenen Jahr war das Land das erste in Afrika, das während der Corona-Pandemie seine Zahlungsverpflichtungen gegenüber Gläubigern nicht mehr bedienen konnte. Nicht nur die Staatsverschuldung, auch die Inflation stiegen zuletzt rasant, während immer mehr Menschen ihre Arbeit verloren oder niedrigere Löhne erhielten.
Zur Vereidigung waren neben den Staats- und Regierungschefs aus zehn afrikanischen Ländern auch einige Oppositionsführer nach Lusaka gereist. Sie bezeichneten den Machtwechsel als „inspirierend“. Tundu Lissu aus Tansania, der sich im Exil in Belgien aufhält, sagte, „Sambier haben uns gezeigt, was möglich ist“.Raila Odinga, der im kommenden Jahr als Oppositionskandidat in den Wahlen in Kenia antreten will, sprach von einem „Weckruf für andere Afrikaner“, dass „nichts unmöglich“ sei. Selbst der zimbabwische Präsident, Emmerson Mnangagwa, stimmte in die Lobeshymnen auf Sambias Demokratie ein. Sie sei über die Zeit gereift. Der reibungslose Machtübergang solle eine Lehre für Länder vor allem im südlichen Afrika sein. Zuvor hatte er in einem Schlagabtausch auf Twitter jedoch den zimbabwischen Oppositionsführer Nelson Chamisa wissen lasse, dass so etwas wie in Sambia in Zimbabwe nicht passieren werde.
Hichilema hatte im Wahlkampf immer wieder betont, den Aufstieg zu einem Multimillionär aus armen Verhältnissen geschafft zu haben. Ein Stipendium ermöglichte ihm zunächst ein Studium in Sambia, später erhielt er einen MBA-Abschluss von der Universität Birmingham. Unter anderem führte er die Landesorganisationen von zwei internationalen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und mehrte als Investor sein Vermögen. Er ist der zweitgrößte Viehzüchter des Landes.
Der frisch vereidigte Präsident versprach vor den voll besetzten Rängen des Stadions, sich auf Inklusion statt Ausgrenzung, auf Einigkeit statt Spaltung zu konzentrieren. Für die „arbeitslosen Jugendlichen, die Mütter, die mit hohen Lebensmittelpreisen zu kämpfen hätten, und für die Unternehmer und Investoren“ breche eine „neue Ära“ an. Leicht wird dies allerdings nicht zu erreichen sein. Eine seiner ersten Aufgaben im Amt besteht darin, mit dem Internationalen Währungsfonds und den ungeduldigen Kreditgebern über den Erlass und den Umbau der enormen Schuldenlast Sambias zu verhandeln.
https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/wahl-sambia-105.html
Wahlsieg im sechsten Versuch
Stand: 16.08.2021 04:59 Uhr
Sambia hat einen neuen Präsidenten. Im sechsten Anlauf wurde der Geschäftsmann Hichilema ins Amt gewählt. Trotz großer Kupfervorkommen hat Sambia massive wirtschaftliche Probleme.
Im südafrikanischen Sambia hat der Oppositionskandidat Hakainde Hichilema die Präsidentschaftswahl gewonnen. Die Wahlkommission erklärte den 59-jährigen Geschäftsmann zum Wahlsieger.
Hichilema setzte sich demnach mit mehr als 2,8 Millionen Stimmen gegen den seit 2015 amtierenden Amtsinhaber Edgar Lungu durch, der nur gut 1,8 Millionen Stimmen bekam. Rund sieben Millionen Bürger waren wahlberechtigt. Hichilema war bereits zum sechsten Mal zur Wahl angetreten und wurde von einem Bündnis aus zehn Parteien unterstützt. Er gilt als nicht korrupt und führungsstark. "Wir brauchen einen frischen Wind, wir brauchen eine neue visionäre Führung", hatte er zuletzt gefordert.
Lungu war sechseinhalb Jahre Präsident. Bei der vergangenen Wahl 2016 hatte Lungu noch knapp gegen Hichilema gewonnen. Seine Beliebtheitswerte waren aber zuletzt wegen der schwächelnden Wirtschaft und steigender Lebenshaltungskosten gesunken.
Auseinandersetzungen vor der Wahl
Sambia hat grundlegende Probleme, das Land ist bitterarm. Gut 60 Prozent der Menschen leben unterhalb der Armutsgrenze. Dabei ist Sambia einer der größten Kupferproduzenten der Welt. Der Bergbau und die Landwirtschaft sind tragende Säulen der Wirtschaft - und doch könnte die Wirtschaftskrise tiefer kaum sein. Im vergangenen November wurde Sambia zahlungsunfähig. Schuld daran sind nicht nur die global gefallenen Kupferpreise, sondern auch Misswirtschaft, Korruption und Vetternwirtschaft.
Vor der Wahl war es in Sambia zu massiven Spannungen gekommen. Anhänger von Lungus Patriotischer Front (PF) lieferten sich mehrfach gewaltsame Auseinandersetzungen mit Anhängern von Hichilemas Vereinigter Partei für die nationale Entwicklung (UPND). Lungu entsandte daraufhin das Militär - ein Schritt, der von Kritikern als Einschüchterungsversuch gewertet wurde.
Juli
Corona
Politik
Umweltschutz
Female Empowernment
Juni
Corona
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat sich vor den Wahlen am 12. August besorgt über die sich verschlechternde Menschenrechtslage in Sambia geäußert.
In den vergangenen fünf Jahren habe es ein zunehmend brutales Vorgehen gegen die Menschenrechte gegeben, das durch dreiste Angriffe auf jede Form von Kritik gekennzeichnet sei, sagte der Direktor der Organisation für Ost- und Südafrika, Deprose Muchena. Er sagte, dass Proteste mit ungesetzlicher und tödlicher Gewalt" gestoppt werden und diejenigen eingeschüchtert werden, die über Korruptionsvorwürfe gegen das Regime sprechen. Amnesty sagt, dass die letzten fünf Jahre - unter Präsident Edgar Lungu - geprägt waren von Medienzensur, dem Einsatz von exzessiver Gewalt" durch die Polizei, Verhaftungen und Inhaftierungen, die Angst erzeugt haben. Amnesty sagte auch, dass ein 15-jähriger Junge im März letzten Jahres verhaftet und angeklagt wurde, nachdem er angeblich Präsident Lungu auf Facebook kritisiert hatte. Sie erwähnt auch die Erschießung von zwei Menschen während einer Versammlung von Oppositionsanhängern im Dezember sowie eines Studenten, der zwei Jahre zuvor bei der gewaltsamen Auflösung eines Studentenprotests getötet wurde.
"Solche Straflosigkeit ist jetzt in Sambia fest verankert", sagt Amnesty und fordert die Behörden auf, die Menschenrechte vor und nach den Wahlen im August zu respektieren.
In Kenia wurden Orangen stolz als Symbol für das Orange Democratic Movement zur Schau gestellt und nun bekommt die Wassermelone in Sambia eine politische Aufwertung.
Während sich das Land den Wahlen am 12. August nähert, wird die Frucht von der Opposition häufig erwähnt. Das hat mit den Parteifarben zu tun. Die Farbe der Regierungspartei, der Patriotic Front (PF), ist grün, während die der größten Oppositionspartei, der United Party for National Development (UPND), rot ist. Im Vorfeld der Abstimmung kam es auf beiden Seiten zu gewalttätigen Zwischenfällen. Die UPND sagt, dass ihre Mitglieder in den Parteifarben angegriffen werden. Daher ermutigt sie ihre Mitglieder, sich PF-Waren zu besorgen und ihre Identität zu verschleiern. Kurz gesagt, tragen sie außen PF-Grün, bleiben aber innen rot - wie eine Wassermelone. Im Jahr 2011 wandte die PF eine ähnliche Taktik an und forderte ihre Anhänger auf, Geld von der damals regierenden Bewegung für Mehrparteiendemokratie zu besorgen, aber sicherzustellen, dass sie die PF wählen.
Mai
Corona
Wahlen
Sambias Regierungspartei hat Präsident Edgar Lungu offiziell als ihren Kandidaten für die diesjährigen Parlamentswahlen bestätigt. Die Patriotische Front (PF) bestätigte Lungu bei einer Zeremonie im Mulungushi International Conference Center in Lusaka, indem sie ihm eine Urkunde zur Annahme als Flaggenträger für das Präsidentenamt überreichte.
Die Wahl ist für den 12. August angesetzt.
Lungu war ohne Gegenkandidaten, da er auf dem nationalen Parteikongress im April zum Chef der PF wiedergewählt wurde. Davies Mwila, der nationale Sekretär der Partei, sagte, dass der sambische Führer alle Bestimmungen der Parteiverfassung befolgt habe und dass seine Annahme endgültig sei. Aber seine Entscheidung, bei den Wahlen anzutreten, wurde von der Opposition scharf kritisiert, die argumentierte, dass er nicht berechtigt sei, zu kandidieren, nachdem er die verfassungsmäßig vorgeschriebenen zwei Amtszeiten absolviert habe. Lungus erste Amtszeit dauerte allerdings nur ein Jahr und sechs Monate, als er nach dem Tod des zuvor gewählten Präsidenten Michael Sata das Amt übernahm. 2016 verabschiedete sein Parlament dann eine reformierte Verfassung, die festlegt, dass die Amtsübernahme durch den Vize-Präsidenten nicht als Amtsperiode gilt, da die Amtsdauer weniger als drei Jahre beträgt. Eine Wiederwahl 2021 wäre damit offiziell erst die zweite Amtszeit und nicht die dritte.
April
Wirtschaft
Corona
"Wir befinden uns auf einer Abwärtsspur und haben die Talsohle fast erreicht, aber es gibt nichts, was uns daran hindert, weiter zu gehen", sagt Trevor Hambayi, ein Finanzanalyst in Sambias Hauptstadt Lusaka. Und die Menschen im ganzen Land haben begonnen, den Druck zu spüren - viele klagen über steigende Preise und ihre plötzliche Unfähigkeit, ihre Rechnungen zu bezahlen. "Weil auch der Preis für Speiseöl gestiegen ist, haben wir Mahlzeiten, für die Speiseöl benötigt wird, ausgesetzt", erzählt mir ein Bewohner von Nakonde. Aber Sambia sucht nach einem Ausweg: Es hat mit dem Internationalen Währungsfonds gesprochen in der Hoffnung, eine Art Rettungspaket zu bekommen.
Januar
Wirtschaft
Weiterführende Infos
Wenn dir diese Seite gefallen hat, könntest du dich auch für unsere WASH Projekt in Sambia interessieren:
Hier erfährst du, was WASH Projekte überhaupt sind und hier erfährst du mehr über Sambias Nachbarländer Simbabwe, Malawi, Tansania und Mosambik.