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*[https://www.theguardian.com/global-development/2022/oct/20/zimbabwe-approves-hiv-prevention-drug-cabotegravir '''Zimbabwe becomes first African nation to approve HIV prevention drug | Global development | The Guardian'''] | |||
Zimbabwe has become the first country in Africa and the third in the world to approve an HIV prevention drug recently recommended by the World Health Organization (WHO). Regulators in Australia and the US have already given their backing to use the long-acting injectable'''cabotegravir (CAB-LA), and the WHO welcomed the move by Zimbabwe. The country’s fight against HIV has seen Aids-related [https://knoema.com/atlas/Zimbabwe/topics/Health/Risk-factors/AIDS-estimated-deaths deaths] fall from an estimated 130,000 in 2002 to 20,000 in 2021. Last year it launched a strategic plan to end Aids by 2030 and has [https://zimfact.org/factsheet-zimbabwes-progress-towards-90-90-90-hiv-aids-targets/ already reached a target known as 90-90-90] – 90% of people living with HIV knowing their status; 90% getting antiretroviral treatment; and 90% having the virus suppressed. Zimbabwe’s healthcare system is facing extreme difficulties amid the country’s economic crisis and no one at the Ministry of Health was available to comment on the new medicine. The WHO said in a statement that regulatory approval was a “crucial step”, adding that it would support Zimbabwe “to design and develop programmes so that CAB-LA can be implemented, safely and effectively, for greatest impact”. The drug has renewed hopes of further reducing deaths in southern Africa and follows the WHO’s [https://www.who.int/news/item/28-07-2022-who-recommends-long-acting-cabotegravir-for-hiv-prevention recommendation] in July that CAB-LA is highly effective at reducing transmission among people at most risk of contracting HIV. Nyasha Sithole, of the Development Agenda for Girls and Women in [https://www.theguardian.com/world/africa Africa] (DAWA) network, said: “Accelerating HIV prevention for girls and young women requires an expansion on choices available. I am excited and proud to know that my own country has approved the use of CAB-LA. This will contribute to our basket of HIV prevention tools that work for us as girls and women in Zimbabwe.” | |||
==== Jounalismus ==== | |||
*[https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.prozesse-autorin-dangarembga-in-simbabwe-auf-bewaehrung-verurteilt.29e97e06-42a9-4d68-893f-b55e7a742b3e.html '''Prozesse: Autorin Dangarembga in Simbabwe auf Bewährung verurteilt - Kultur - Stuttgarter Nachrichten'''][https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.prozesse-autorin-dangarembga-in-simbabwe-auf-bewaehrung-verurteilt.29e97e06-42a9-4d68-893f-b55e7a742b3e.html '''(stuttgarter-nachrichten.de)'''] | |||
Harare - Vorerst keine Haftstrafe, aber doch ein Schuldspruch: Ein Gericht in [https://www.stuttgarter-nachrichten.de/thema/Simbabwe Simbabwe] hat die vielfach preisgekrönte Autorin Tsitsi Dangarembga zu sechs Monaten auf Bewährung, ausgesetzt für fünf Jahre, verurteilt. Außerdem muss die Schriftstellerin eine Strafe von 70.000 simbabwischen Dollar (rund 200 Euro) zahlen, wie Dangarembgas Ehemann Olaf Koschke der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Damgarembgas Mitangeklagte, die Journalistin Julie Barnes, erhielt das gleiche Urteil. Barnes und Dangarembga, die 2021 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhalten hatte, wurde in ihrer Heimat Simbabwe öffentlicher Aufruf zur Gewalt, Landfriedensbruch und Fanatismus vorgeworfen. Dangarembga war vor zwei Jahren bei regierungskritischen Protesten kurzzeitig verhaftet worden, kam auf Bewährung frei und wurde schließlich im September 2020 angeklagt. Sie wies alle Anschuldigungen von sich. Die 63-Jährige musste sich vor einem Antikorruptionsgerichtshof in der Hauptstadt Harare rechtfertigen, der direkt Präsident Emmerson Mnangagwa untersteht. Anfang August hatte das Gericht den Antrag der Verteidigung auf Entlastung abgelehnt. Dangarembga zeigte sich nach dem vermeintlich milden Urteil erschüttert. In einer gemeinsamen Mitteilung mit Barnes bezeichnete die Autorin die Entscheidung des Gerichts als "Warnsignal". "Uns Simbabwern wurde das Recht abgesprochen, unsere Meinung im öffentlichen Diskurs frei zu äußern", so die beiden Frauen in ihrer Stellungnahme. | |||
'''Eine der wichtigsten intellektuellen Stimmen''' | |||
Die ehemalige Justizministerin und stellvertretende Vorsitzende der Friedrich Naumann Stiftung, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, nannte das Verfahren einen "Schauprozess", der "allen rechtsstaatlichen Standards widerspricht". Dangarembga habe lediglich ein Plakat mit dem allgemeinen Aufruf zu Reformen in Simbabwe getragen. "In keinem Rechtsstaat der Welt hätte es deswegen einen Strafprozess gegeben", so Leutheusser-Schnarrenberger. Dangarembga sei eine der wichtigsten intellektuellen Stimmen Afrikas in der Welt. Zu Deutschland hat Dangarembga nach eigenen Angaben seit jungen Mädchenjahren eine enge Beziehung. Mit zehn Jahren stieß sie auf "Das Tagebuch der Anne Frank" und brachte sich daraufhin selbst Deutsch bei. In den 1990er Jahren wandte sie sich verstärkt dem Film zu und zog nach Berlin, wo sie Filmregie studierte. Im Jahr 2000 kehrte sie mit ihrem Mann nach Afrika zurück. Von deutschen Leserinnen und Lesern wurde Dangarembga jedoch erst spät entdeckt. Ihr international gefeierter Roman "Nervous Conditions" erschien auf Englisch bereits 1988, die deutsche Übersetzung "Aufbrechen" kam erst 2019 in die Buchhandlungen. Hier beschreibt Dangarembga am Beispiel einer heranwachsenden Frau den Kampf um das Recht auf ein menschenwürdiges Leben und weibliche Selbstbestimmung in Simbabwe. In Simbabwe hat sich auch nach der Entmachtung des mittlerweile gestorbenen Langzeitpräsidenten Robert Mugabe die Menschenrechtslage nicht verbessert. In einer Erklärung des Europäischen Rats vom Februar wurde die Einschüchterung der politischen Opposition und anderer regierungskritischer Stimmen kritisiert. | |||
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Ein Problem: Ablehnung der modernen Medizin | Ein Problem: Ablehnung der modernen Medizin | ||
Für die Probleme lässt sich nicht nur die Pandemie verantwortlich machen. Traditionell opponieren christliche Glaubensgemeinschaften in dem Land gegen die Masernimpfung. Sie scheinen die Gelegenheit genutzt und ihre Polemik gegen einen Impfschutz während der Pandemie verstärkt zu haben. Sie fordern ihre Mitglieder auf, sich stattdessen auf das Gebet und die Fürbitte von Pastoren zu verlassen. Die Apostolische Kirche von Johane Marange, die Hunderttausende von Mitgliedern hat, steht im Zentrum des Masernausbruchs. Versammlungen der Anhänger, die nach der Lockerung der Pandemie-Beschränkungen wieder vermehrt abgehalten wurden, hätten »zur Ausbreitung von Masern in zuvor nicht betroffenen Gebieten geführt«, wird das Gesundheitsministerium in einer Erklärung zitiert. Vor 25 Jahren hatte Simbabwe eine der höchsten Impfraten in Subsahara-Afrika. | Für die Probleme lässt sich nicht nur die Pandemie verantwortlich machen. Traditionell opponieren christliche Glaubensgemeinschaften in dem Land gegen die Masernimpfung. Sie scheinen die Gelegenheit genutzt und ihre Polemik gegen einen Impfschutz während der Pandemie verstärkt zu haben. Sie fordern ihre Mitglieder auf, sich stattdessen auf das Gebet und die Fürbitte von Pastoren zu verlassen. Die Apostolische Kirche von Johane Marange, die Hunderttausende von Mitgliedern hat, steht im Zentrum des Masernausbruchs. Versammlungen der Anhänger, die nach der Lockerung der Pandemie-Beschränkungen wieder vermehrt abgehalten wurden, hätten »zur Ausbreitung von Masern in zuvor nicht betroffenen Gebieten geführt«, wird das Gesundheitsministerium in einer Erklärung zitiert. Vor 25 Jahren hatte Simbabwe eine der höchsten Impfraten in Subsahara-Afrika. | ||
Vor dem aktuellen Ausbruch hatte Simbabwe seit mehr als zehn Jahren keinen einzigen Masernfall registriert, [https://www.dw.com/en/measles-in-zimbabwe-government-struggles-to-contain-outbreak-as-more-deaths-reported/a-62982582 <u>berichtet die Deutsche Welle auf ihrer Homepage</u>]. Die Gesundheitsbehörden hoffen, dass der aktuelle Ausbruch noch eingedämmt werden kann. | Vor dem aktuellen Ausbruch hatte Simbabwe seit mehr als zehn Jahren keinen einzigen Masernfall registriert, [https://www.dw.com/en/measles-in-zimbabwe-government-struggles-to-contain-outbreak-as-more-deaths-reported/a-62982582 <u>berichtet die Deutsche Welle auf ihrer Homepage</u>]. Die Gesundheitsbehörden hoffen, dass der aktuelle Ausbruch noch eingedämmt werden kann. |
Version vom 28. Oktober 2022, 11:36 Uhr
Simbabwe | |
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Land | Rapublik Simbabwe |
Hauptstadt | Harare |
Einwohner | 16.530.000 |
Fläche | 390.757 km² |
Ansprechperson | Dennis Wolter |
Simbabwe ist ein Staat im südlichen Afrika. Es grenzt an Südafrika, Botswana, Sambia und Mosambik und hat rund zwölf Millionen Einwohner. Staatsoberhaupt ist Präsident Emmerson Mnangagwa. Er löste im November 2017 Robert Mugabe ab. Als der 1980 zum Premierminister und sieben Jahre später zum Präsidenten gewählt wurde, galt er als Hoffnungsträger. Doch er stürzte das Land während seiner 37-jährigen Herrschaft in Armut.
Gleichzeitig ist Simbabwe bekannt für die spektakulären Viktoriafälle, seine wunderschönen Savannen und eine artenreiche Tierwelt. Außerdem besitzt Simbabwe die älteste Steinstadt im südlichen Afrika. Woher sie stammt, ist ein altes Geheimnis.
Auf dieser Seite erfährst du, was gerade in Simbabwe so abgeht. Und hier findest du weitere Infos zu unseren Projekten in Simbabwe.
2022
Oktober
Corona
Fälle insgesamt: | Todesfälle: | Verabreichte Dosen: |
257,7 K | 5.599 K | 12,1 Mio. (Vollständig geimpft: 31,2%) |
Vorbeugung
Zimbabwe has become the first country in Africa and the third in the world to approve an HIV prevention drug recently recommended by the World Health Organization (WHO). Regulators in Australia and the US have already given their backing to use the long-acting injectablecabotegravir (CAB-LA), and the WHO welcomed the move by Zimbabwe. The country’s fight against HIV has seen Aids-related deaths fall from an estimated 130,000 in 2002 to 20,000 in 2021. Last year it launched a strategic plan to end Aids by 2030 and has already reached a target known as 90-90-90 – 90% of people living with HIV knowing their status; 90% getting antiretroviral treatment; and 90% having the virus suppressed. Zimbabwe’s healthcare system is facing extreme difficulties amid the country’s economic crisis and no one at the Ministry of Health was available to comment on the new medicine. The WHO said in a statement that regulatory approval was a “crucial step”, adding that it would support Zimbabwe “to design and develop programmes so that CAB-LA can be implemented, safely and effectively, for greatest impact”. The drug has renewed hopes of further reducing deaths in southern Africa and follows the WHO’s recommendation in July that CAB-LA is highly effective at reducing transmission among people at most risk of contracting HIV. Nyasha Sithole, of the Development Agenda for Girls and Women in Africa (DAWA) network, said: “Accelerating HIV prevention for girls and young women requires an expansion on choices available. I am excited and proud to know that my own country has approved the use of CAB-LA. This will contribute to our basket of HIV prevention tools that work for us as girls and women in Zimbabwe.”
Jounalismus
- Prozesse: Autorin Dangarembga in Simbabwe auf Bewährung verurteilt - Kultur - Stuttgarter Nachrichten(stuttgarter-nachrichten.de)
Harare - Vorerst keine Haftstrafe, aber doch ein Schuldspruch: Ein Gericht in Simbabwe hat die vielfach preisgekrönte Autorin Tsitsi Dangarembga zu sechs Monaten auf Bewährung, ausgesetzt für fünf Jahre, verurteilt. Außerdem muss die Schriftstellerin eine Strafe von 70.000 simbabwischen Dollar (rund 200 Euro) zahlen, wie Dangarembgas Ehemann Olaf Koschke der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Damgarembgas Mitangeklagte, die Journalistin Julie Barnes, erhielt das gleiche Urteil. Barnes und Dangarembga, die 2021 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhalten hatte, wurde in ihrer Heimat Simbabwe öffentlicher Aufruf zur Gewalt, Landfriedensbruch und Fanatismus vorgeworfen. Dangarembga war vor zwei Jahren bei regierungskritischen Protesten kurzzeitig verhaftet worden, kam auf Bewährung frei und wurde schließlich im September 2020 angeklagt. Sie wies alle Anschuldigungen von sich. Die 63-Jährige musste sich vor einem Antikorruptionsgerichtshof in der Hauptstadt Harare rechtfertigen, der direkt Präsident Emmerson Mnangagwa untersteht. Anfang August hatte das Gericht den Antrag der Verteidigung auf Entlastung abgelehnt. Dangarembga zeigte sich nach dem vermeintlich milden Urteil erschüttert. In einer gemeinsamen Mitteilung mit Barnes bezeichnete die Autorin die Entscheidung des Gerichts als "Warnsignal". "Uns Simbabwern wurde das Recht abgesprochen, unsere Meinung im öffentlichen Diskurs frei zu äußern", so die beiden Frauen in ihrer Stellungnahme.
Eine der wichtigsten intellektuellen Stimmen
Die ehemalige Justizministerin und stellvertretende Vorsitzende der Friedrich Naumann Stiftung, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, nannte das Verfahren einen "Schauprozess", der "allen rechtsstaatlichen Standards widerspricht". Dangarembga habe lediglich ein Plakat mit dem allgemeinen Aufruf zu Reformen in Simbabwe getragen. "In keinem Rechtsstaat der Welt hätte es deswegen einen Strafprozess gegeben", so Leutheusser-Schnarrenberger. Dangarembga sei eine der wichtigsten intellektuellen Stimmen Afrikas in der Welt. Zu Deutschland hat Dangarembga nach eigenen Angaben seit jungen Mädchenjahren eine enge Beziehung. Mit zehn Jahren stieß sie auf "Das Tagebuch der Anne Frank" und brachte sich daraufhin selbst Deutsch bei. In den 1990er Jahren wandte sie sich verstärkt dem Film zu und zog nach Berlin, wo sie Filmregie studierte. Im Jahr 2000 kehrte sie mit ihrem Mann nach Afrika zurück. Von deutschen Leserinnen und Lesern wurde Dangarembga jedoch erst spät entdeckt. Ihr international gefeierter Roman "Nervous Conditions" erschien auf Englisch bereits 1988, die deutsche Übersetzung "Aufbrechen" kam erst 2019 in die Buchhandlungen. Hier beschreibt Dangarembga am Beispiel einer heranwachsenden Frau den Kampf um das Recht auf ein menschenwürdiges Leben und weibliche Selbstbestimmung in Simbabwe. In Simbabwe hat sich auch nach der Entmachtung des mittlerweile gestorbenen Langzeitpräsidenten Robert Mugabe die Menschenrechtslage nicht verbessert. In einer Erklärung des Europäischen Rats vom Februar wurde die Einschüchterung der politischen Opposition und anderer regierungskritischer Stimmen kritisiert.
September
Corona
Fälle insgesamt: | Todesfälle: | Verabreichte Dosen: |
257,7 K | 5.599 K | 12,1 Mio. (Vollständig geimpft: 31,2%) |
Krankheiten
Befürchtungen, dass eine unzureichende Versorgung mit Impfstoffen während der Pandemie nicht folgenlos bleiben werde, haben sich jetzt durch einen Masernausbruch in Simbabwe bestätigt. Das nationale Gesundheitsministerium meldete bereits mehr als 6500 Erkrankungen und 704 Todesfälle (Stand: 6. September 2022). Simbabwe erlebt gerade einen großen Masernausbruch. Mehr als 700 Kinder sind bereits an der Viruserkrankung gestorben, die eigentlich durch eine Impfung sicher verhindert werden kann. Hier wird deutlich, welche Folgen ins Stocken geratene Impfkampagnen haben können.
Der Ausbruch ist das Ergebnis eines Zusammentreffens von verschiedenen Faktoren, die die Gesundheit von Kindern in vielen Ländern gefährden. Die routinemäßige Durchimpfung ging in Simbabwe während der Covid-19-Pandemie deutlich zurück. Ängstliche Eltern hielten sich von Gesundheitszentren fern, Beschäftigte im Gesundheitswesen wurden wegen der Covid-19-Pandemie von routinemäßigen Impfprogrammen abgezogen, und wegen der pandemiebedingten Schulschließungen und langwierigen Lockdowns fehlte es an den sonst üblichen Aufklärungskampagnen. So beschreibt es ein Artikel in der Zeitung»The New York Times«, der sich ausführlich dem Thema widmet. Laut Mitteilung des Gesundheitsministerium von Simbabwe begann der Ausbruch Anfang August in der östlichen Provinz Manicaland und breitete sich schnell im ganzen Land aus. Danach verzeichnete die Region Manicaland etwa 48 Prozent der Fälle, gefolgt von der Region Mashonaland West und der Region Mashonaland East. Die Gesundheitsbehörden bemühen sich, die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Die Regierung hat eine Massenimpfkampagne für Kinder im Alter von sechs Monaten bis 15 Jahren angekündigt.
Ein Problem: Ablehnung der modernen Medizin
Für die Probleme lässt sich nicht nur die Pandemie verantwortlich machen. Traditionell opponieren christliche Glaubensgemeinschaften in dem Land gegen die Masernimpfung. Sie scheinen die Gelegenheit genutzt und ihre Polemik gegen einen Impfschutz während der Pandemie verstärkt zu haben. Sie fordern ihre Mitglieder auf, sich stattdessen auf das Gebet und die Fürbitte von Pastoren zu verlassen. Die Apostolische Kirche von Johane Marange, die Hunderttausende von Mitgliedern hat, steht im Zentrum des Masernausbruchs. Versammlungen der Anhänger, die nach der Lockerung der Pandemie-Beschränkungen wieder vermehrt abgehalten wurden, hätten »zur Ausbreitung von Masern in zuvor nicht betroffenen Gebieten geführt«, wird das Gesundheitsministerium in einer Erklärung zitiert. Vor 25 Jahren hatte Simbabwe eine der höchsten Impfraten in Subsahara-Afrika.
Vor dem aktuellen Ausbruch hatte Simbabwe seit mehr als zehn Jahren keinen einzigen Masernfall registriert, berichtet die Deutsche Welle auf ihrer Homepage. Die Gesundheitsbehörden hoffen, dass der aktuelle Ausbruch noch eingedämmt werden kann.
August
Corona
Fälle insgesamt: | Todesfälle: | Verabreichte Dosen: |
256,7 K | 5.596 K | 12,1 Mio. (Vollständig geimpft: 31,2%) |
Finanzen
Die Zentralbank von Simbabwe hat wegen der sehr hohen Inflation und der Währungskrise am Montag mit dem Verkauf von Goldmünzen als Wertaufbewahrungsmittel begonnen. Sie verteilte 2000 Münzen an Banken, wo die Bürger sie erwerben können. Sie können in der Landeswährung Simbabwe-Dollar, in US-Dollar und in anderen Fremdwährungen zu einem Preis verkauft werden, der sich nach dem aktuellen internationalen Goldpreis und den Produktionskosten richtet. Das teilte der Zentralbankchef John Mangudya mit. Die „Mosi-oa-tunya“-Münze – benannt nach den Victoriafällen – könne in Bargeld umgetauscht und im In- und Ausland gehandelt werden, so die Zentralbank. Die Münze werde eine Feinunze Gold enthalten und unter anderem von den lokalen Banken verkauft. Goldmünzen werden von internationalen Anlegern zum Schutz gegen Inflation und Risiken wie Kriege verwendet. In den vergangenen Wochen unterlag jedoch auch der Goldkurs starken Schwankungen, Anfang Juli notierte er auf einem Fünf-Monats-Tief.
Simbabwes Zentralbank hatte den Leitzins erst im Juli mehr als verdoppelt – von 80 auf 200 Prozent. Grund dafür ist der enorme Anstieg der Lebenshaltungskosten. Die Inflationsrate kletterte im Juni auf fast 192 Prozent. Das wirft einen Schatten auf den Versuch von Präsident Emmerson Mnangagwa, die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Die Zentralbank plant, den US-Dollar in den nächsten fünf Jahre zum gesetzlichen Zahlungsmittel zu machen. Das soll das Vertrauen in die wirtschaftliche Entwicklung des Landes stärken. Schon 2009 hatte Simbabwe seinen heimischen Dollar aufgegeben und sich stattdessen für die Verwendung ausländischer Währungen entschieden, vor allem des US-Dollars. 2019 führte die Regierung die Landeswährung wieder ein. Sie verlor allerdings rasch wieder an Wert.
Die Wirtschaftskrise in Simbabwe hat drastische Folgen: In der Hauptstadt Harare bitten Ärzte mittlerweile darum, selbst Spritzen und Schmerzmittel zu besorgen. Die Regierung hat aber noch ganz andere Ideen. Die anhaltende Hyperinflation in Simbabwe hat offenbar immer dramatischere Folgen. Dem größten Krankenhaus in Simbabwe fehlen grundlegende Arzneimittel und medizinisches Zubehör. Es gebe »Herausforderungen bei der lebenswichtigen medizinischen Versorgung«, sagte Lenos Dhire, der Sprecher des Parirenyatwa-Krankenhauses in der Hauptstadt Harare, am Freitag.»Patienten werden ermutigt, ihre eigene Medizin mitzubringen«, so Dhire. Dazu gehörten medizinische Hilfsmittel wie Spritzen und Verbände, aber auch Schmerztabletten. Am Donnerstag hatte der prominente Oppositionspolitiker Tendai Biti während einer Parlamentssitzung Gesundheitsminister und Vizepräsident Constantine Chiwenga für den Kollaps des Gesundheitssektors verantwortlich gemacht. Das Land steckt seit Monaten in einer verzweifelten Lage. Parirenyatwa ist mit 5000 Betten und zwölf Operationssälen das größte Krankenhaus in Simbabwe. Das Land im südlichen Afrika hat rund 15 Millionen Einwohner und steckt seit Jahren in einer schweren Wirtschaftskrise mit Hyperinflation. Das rohstoffreiche und fruchtbare Land galt einst als Brotkammer Afrikas. Die frühere britische Kolonie wurde aber während der Amtszeit des Langzeitherrschers Robert Mugabe heruntergewirtschaftet. Auch unter Mugabes Nachfolger Emmerson Mnangagwa änderten sich die Missstände nicht. Im Juni erreichte die Inflationsrate 192 Prozent.
Wildtiere
A helicopter herds thousands of impalas into an enclosure. A crane hoists sedated upside-down elephants into trailers. Hordes of rangers drive other animals into metal cages and a convoy of trucks starts a journey of about 700 kilometres to take the animals to their new home. Zimbabwe has begun moving more than 2,500 wild animals from a southern reserve to one in the country's north to rescue them from drought, as the ravages of climate change replace poaching as the biggest threat to wildlife. About 400 elephants, 2,000 impalas, 70 giraffes, 50 buffaloes, 50 wildebeest, 50 zebras, 50 elands, 10 lions and a pack of 10 wild dogs are among the animals being moved from Zimbabwe's Save Valley Conservancy to three conservancies in the north - Sapi, Matusadonha and Chizarira. It is one of southern Africa's biggest live animal capture and translocation exercises. "Project Rewild Zambezi," as the operation is called, is moving the animals to an area in the Zambezi River valley to rebuild the wildlife populations there.
Drought is seriously threatening animals across Africa
The effects of climate change on wildlife are not isolated to Zimbabwe. Across Africa, national parks that are home to myriad wildlife species such as lions, elephants and buffaloes are increasingly threatened by below-average rainfall and new infrastructure projects. Authorities and experts say drought has seriously threatened species like rhinos, giraffes and antelope as it reduces the amount of food available. For example, a recent study conducted in South Africa's Kruger National Park linked extreme weather events to the loss of plants and animals, unable to cope with the drastic conditions and lack of water due to longer dry spells and hotter temperatures. The mass movement is supported by the Great Plains Foundation, a non-profit organization that works "to conserve and expand natural habitats in Africa through innovative conservation initiatives," according to its website.
Juli
Corona
5.570 K |
Wirtschaft
Juni
Corona
5.549 K |
Wirtschaft
Ernährungssicherheit
Mai
Corona
5.500 K |
Ernährungssicherheit
Fauna
April
Corona
5.469 K |
Gesundheit
Klimawandel
März
Corona
5.429 K |
Gesundheit
Politik
Februar
Corona
5.393 K |
Education
Januar
Corona
5,3 K |
Situation für Mädchen und Frauen
2021
November
Corona
4.679 |
Oktober
Corona
4.623 |
Innenpolitik
September
Corona
4.493 |
Simbabwe erhält vierte Charge von COVID-19-Impfstoffen aus China
Simbabwe hat am Sonntag die vierte Charge des von der chinesischen Firma Sinopharm hergestellten Impfstoffs COVID-19 erhalten.
Simbabwe besteht darauf, dass nicht geimpfte Beamte ihren Arbeitsplatz verlieren werden
In einem Gespräch mit CGTN sagte der Justizminister des Landes, Ziyambi Ziyambi, dass die Regierung niemanden zwingen werde, sich impfen zu lassen, dass aber diejenigen, die sich nicht impfen lassen, ihre Stelle aufgeben müssten. "Wenn man sich entscheidet, für die Regierung zu arbeiten, gibt es Regeln, die für Regierungsangestellte gelten. Wenn Sie zu dieser Gruppe von Staatsbediensteten gehören wollen, müssen Sie sich an die für diese Gruppe geltenden Regeln halten. Zum Schutz der Kollegen und der Allgemeinheit sagen wir, dass man sich impfen lassen muss, wenn man für den Staat arbeitet", so Ziyambi.
Formal gibt es kein Gesetz, das Beamte zur Impfung zwingt, und Rechtsexperten argumentieren, dass die Einführung eines solchen Gesetzes als verfassungswidrig angesehen werden könnte. Ziyambi sagte jedoch, dass die Verfassung die Regierung nicht daran hindert, Vorschriften und Standardarbeitsanweisungen am Arbeitsplatz zu erlassen.
Umwelt
Für viele Bauern, die in das östliche Hochland Simbabwes ausgewandert sind, wird die Hoffnung auf ein besseres Leben mit fruchtbaren Böden durch tropische Stürme und Wirbelstürme zum Albtraum.
Der Stamm der BaTonga lebt traditionell vom Fischfang entlang des Sambesi und des Karibasees. Teure Genehmigungen und nationale Vorschriften für die Fischereiindustrie behindern ihre Lebensweise.
Landwirtschaft
August
Corona
Die Schulen in Simbabwe haben am Sonntag wieder Schüler aufgenommen, fast drei Monate nachdem die Einrichtungen im Zuge des Kampfes gegen die COVID-19-Pandemie geschlossen wurden.
Die simbabwische Regierung gab am Mittwoch bekannt, dass die COVID-19-Impfung nun auch für 14- bis 17-Jährige geöffnet ist, um die Impfung zu beschleunigen und bis zum Jahresende eine Herdenimmunität zu erreichen. Bisher war das Impfprogramm nur für Personen ab 18 Jahren zugänglich.
"Auf Anraten von Wissenschaftlern wird das Impfprogramm auf die Altersgruppe der 14- bis 17-Jährigen ausgeweitet", sagte Informationsministerin Monica Mutsvangwa bei einer Pressekonferenz nach der Kabinettssitzung.
Die Regierung habe bisher 13 Millionen Dosen COVID-19-Impfstoff erworben, hauptsächlich aus China, von den 20 Millionen Dosen, die erforderlich sind, damit das Land eine Herdenimmunität erreicht. Im September sollen weitere 2,5 Millionen Impfstoffdosen im Rahmen des Direktkaufs und 943.200 Dosen im Rahmen des COVAX-Programms erhalten werden. Das Land hat bisher insgesamt 3.888.804 Dosen COVID-19-Impfstoff verabreicht, während 1.506.445 Menschen vollständig geimpft worden sind. Die Herdenimmunität soll bis Dezember 2021 erreicht werden.
Hochrangige Beamte der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Simbabwes erklärten, dass die Frage der COVID-19-Ursprungsermittlung nicht politisiert werden dürfe, und warnten davor, dass eine Politisierung des Themas die globale Zusammenarbeit im Kampf gegen die grassierende Pandemie behindern könnte. Der Exekutivdirektor des WHO-Programms für Gesundheitsnotfälle, Michael Ryan, erklärte auf einer Pressekonferenz, die WHO-Mitgliedstaaten hätten einen weitreichenden Konsens darüber erzielt, den Prozess der Rückverfolgung der Herkunft nicht zu politisieren. Außerdem äußerte er sich positiv über den enormen Beitrag und die tatkräftige Unterstützung Chinas bei der weltweiten Bekämpfung der beispiellosen Pandemie.
Wirtschaft
Simbabwe wird mehr als die Hälfte der 961 Mio. USD, die der Internationale Währungsfonds in Form von Sonderziehungsrechten zugewiesen hat, zur Stützung seiner angeschlagenen Währung verwenden.
Die Regierung hat die 1:1-Bindung eines Vorläufers des wiedereingeführten Simbabwe-Dollars an den Greenback im Februar 2019 aufgegeben. Die Währung wird jetzt zu 85,82 US-Dollar und auf dem Schwarzmarkt sogar noch niedriger gehandelt. Dieser Kurssturz hat es der Regierung schwer gemacht, die Akzeptanz der Währung vor Ort zu erreichen, und sie ist außerhalb des Landes generell nicht handelbar.
Juli
Corona
Wirtschaft
Nahrungssicherheit
Juli
Corona
Juni
Corona
Menschenrechte
Die simbabwische Polizei wurde in der Vergangenheit der Brutalität beschuldigt. Nun verklagte eine 63-jährige Frau aus Simbabwe vden Polizeichef und den Innenminister wegen angeblicher Übergriffe auf sie durch Beamte, die die Schließungsregeln infolge der Corona-Pandemie durchsetzten.
Lydia Chapalapata, die in Nkulumane in Bulawayo lebt, sagte, dass Polizeibeamte sie mit einem Knüppel angegriffen haben, als sie in der Schlange stand, um Maismehl zu kaufen. Sie fordert $3 Millionen (£2 Millionen) Entschädigung für die erlittenen Verletzungen und die Behandlung, die sie nach dem Vorfall erhielt. Frau Chapalapata hat den Polizeichef Godwin Matanga und den Minister Kazembe Kazembe unter den Beklagten aufgeführt. Sie nannte auch einen Offizier, der ihr gesagt haben soll, dass sie während des Vorfalls keine Rechte hatte. Keiner der Befragten hat sich zu dem Gerichtsverfahren geäußert.
Mai
Corona
Rechtsreform
Der Oberste Gerichtshof hat vor kurzem den Rücktritt des Obersten Richters Luke Malaba angeordnet und entschieden, dass die Entscheidung von Präsident Emmerson Mnangagwa, seine Amtszeit um fünf Jahre zu verlängern, illegal und verfassungswidrig war, da der Richter 70 Jahre alt ist. Eine kürzlich vom Parlament verabschiedete Verfassungsänderung hob das Renteneintrittsalter der älteren Richter von 70 auf 75 Jahre an. Der Oberste Gerichtshof entschied jedoch, dass diese Änderung nicht für die derzeit amtierenden Richter gelten kann und dass darüber in einem Referendum abgestimmt werden muss. Herr Malaba kehrte laut einer staatlichen Zeitung diese Woche an seinen Arbeitsplatz zurück, nachdem der Justizminister und der Generalstaatsanwalt gegen das Urteil Berufung eingelegt hatten.
Der Menschenrechtsanwalt Musa Kika, der geschäftsführender Direktor des Zimbabwe Human Rights NGO Forum ist, reichte seinen Eilantrag am Dienstag ein. Er argumentiert, dass die Berufung die Entscheidung des unteren Gerichts nicht aufhebt. Er möchte, dass Herr Malaba für sechs Monate ins Gefängnis kommt, sagt aber, dass die Strafe ausgesetzt werden sollte, wenn er aufhört zu arbeiten.
Corona
Gesundheitssystem
Der Ehemann von Sheffra Dzamara wird seit 6 Jahren vermisst. Itai Dzamara war ein prominenter simbabwischer Aktivist, der seit seinem Verschwinden am 9. März 2015 nicht mehr gesehen wurde, Tage nachdem er den langjährigen Staatschef Robert Mugabe zum Rücktritt aufgefordert hatte. Das Zimbabwe Human Rights NGO Forum fordert die Regierung auf, eine unabhängige, effektive und transparente Untersuchung des Verschwindens von Dzamara durchzuführen und seine sichere Rückkehr zu gewährleisten.
Im Jahr 2019 dokumentierte die NGO 86 Fälle von Entführungen und Folter von politischen Aktivisten, weitere 34 Fälle von Entführungen gab es im vergangenen Jahr.
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Simbabwes Regierung hat zwei Minister des Kabinetts und einen ehemaligen Gefängnisbeamten beerdigt, die an COVID-19 gestorben sind. Das Kabinett hat nun vier Minister durch das Coronavirus verloren - drei von ihnen in diesem Monat - und insgesamt mehr als 1.000 Menschen. Gesundheitsexpert:innen machen das zusammengebrochene Gesundheitssystem Simbabwes dafür verantwortlich.
Das Vereinigte Königreich hat Sanktionen gegen vier simbabwische Sicherheitsbeamte wegen angeblicher Menschenrechtsverletzungen verhängt, die ihre Reisen nach Großbritannien einschränken und ihr Vermögen einfrieren. Darunter ist auch der Minister für Staatssicherheit Owen Ncube sowie die Leiter von Polizei- und Geheimdienstorganisationen. Nach dem Austritt aus der Europäischen Union führte Großbritannien ein neuen Sanktionsregime ein. Großbritannien gibt die Niederschlagung von Protesten im Januar 2019, bei der 17 Menschen getötet wurden, und die Gewalt nach den Wahlen 2018 als Grund für die Sanktionen an.
Weiterführende Infos
Wenn dir diese Seite gefallen hat, könntest du dich auch für unsere WASH Projekt in Simbabwe interessieren:
Hier erfährst du, was WASH Projekte überhaupt sind und hier erfährst du mehr über Simbabwes Nachbarländer Sambia, Südafrika und Mosambik.